Cecelia Holland - Im Tal der Könige

  • Klappentext
    Ägypten, 1347 vor Christus: Nach dem gewaltsamen Tod des Pharaos Echnaton kommt der junge Tutanchamun auf den Thron. Hungersnöte, politische Intrigen und Aufruhr bestimmen seine Regierungszeit. Er stirbt unter mysteriösen Umständen; hastig und an einem geheimen Ort wird er begraben.


    3200 Jahre später nimmt der Archäologe Howard Carter den Kampf mit Bürokraten und skeptischen Geldgebern auf. Er glaubt zu wissen, wo das Grab des Tutanchamun zu finden ist - und er behält Recht. Doch der Preis für seine großartige Entdeckung ist hoch ...


    Meine Meinung
    Ägypten, das Land der Pharaonen, deren Geschichte die Menschen über Jahrhunderte fasziniert.
    Doch erst die Grabungen, durch hunderte von Archäologen, brachten die besagten Geschichten ans Licht und ließen eine weltweite Faszination entstehen.
    Cecelia Hollands Buch erzählt die Geschichte des Kindkönigs Tutanchamun. Einerseits erzählt sie von seinem Leben und seiner Herrschaft, andererseits aber von der unglaublichen Entdeckung seines Grabes.


    Howard Carter ist ein englischer Ägyptologie. Seit er denken kann, ist er in das Land der Pharaonen verliebt doch vor allem liebt er die Vergangenheit des Landes. Wenn es nach ihm ginge, hätte er selbst gerne zu den Herrscherzeiten der Pharaonen gelebt. Im Jahr 1902 lernte er den Earl of Carnavon kennen, mit dem der Plan entsteht nach dem Grab des Tutanchamun zu suchen, dem Grab, das bisher nicht gefunden werden konnte. Carter hat schon Vermutungen, wo dieses Grab sein könnte, jedoch fehlt ihm die Erlaubnis an der besagten Stelle zu graben. Erst zwölf Jahre später, 1914 erhält er endlich die gewünschte Erlaubnis. Zu dieser Zeit gibt es große Unruhen in Europa und der Earl, Carters Geldgeber, muss zurück nach England. Kurz darauf bricht der Erste Weltkrieg los. Während der Kriegszeit macht Carter einige kleine Ausgrabungen, das Grab findet er jedoch nicht. 1920 kehrt Carnavon nach Ägypten zurück, doch sein Wille weitere Grabungen zu unterstützen ist kaum noch vorhanden, einzig seine Tochter kann ihn dazu überrede noch etwas weiter an Carter zu glauben. Und tatsächlich, zwei Jahre später machen sie den Fund ihres Lebens, dass scheinbar unberührte Grab des Pharao Tutanchamun.
    An diesem Punkt ist Howard Carter da angekommen, wo er schon immer hinwollte. Doch damit endet auch sein Glück, denn alles ändert sich.


    Der zweite Teil des Buches spielt in der Herrscherzeit des Tutanchamun und gibt das Schicksal drei unterschiedlicher Untertanen wieder.
    Da ist der hart arbeitende Steinmetz Harupe, der Grabräuber Sennahet und schließlich die Dienerin der Königin, Meryat.
    Harupe wird des öfteren ins Tal der Könige gerufen um Grabkammern zu versiegeln, damit die Könige sicher ruhen können. Er glaubt an die Macht der alten Götter und bettet zu ihnen für das Wohl seiner kranken Frau. Er hält an den alten Bräuchen fest und will die Götter keinesfalls verärgern.
    Sennahet ist da vollkommen anders. Er glaubt nicht an die Götter, denn wären sie gerecht, hätten sie ihn reich gemacht. Für ihn ist das Gold das Wichtigste in seinem Lebe, auch wenn er nichts besitzt. Immer wieder geht er ins Tal um nach Grabkammern zu suchen um sie ausrauben zu können. Als er hört, dass Harupe eine Kammer versiegelte, bedrängt er diesen ihm den Ort zu verraten.
    Meryat ist hierbei die höchst gestellte Untertanin. Sie ist zuerst die persönliche Dienerin der Königin Nofretete, bis diese aus dem Leben scheidet. Nofretetes Tochter, Anchsenamun, nimmt sich ihrer an und wählt sie zu ihrer Dienerin. An der Seite Anchesenamuns erlebt Meryat die Rückkehr der alten Götter ins Land, die deren Vater Echnaton, während seiner Herrscherzeit verbannte. Meryat vertraut ihrer Herrin voll und ganz, weshalb sie auch bereit ist deren Platz in Ehebett einzunehmen. Während der Nächte mit Tutanchamun entwickelt sie Gefühle für diesen, der sie als Menschen nicht einmal wahrnimmt. Als Meryat hört, dass ihre Herrin ihren Liebsten vergiftet ist sie völlig niedergeschlagen.
    Da Sennahet zu dieser Zeit im Palast arbeitet, bekommt er das Leid Meryats mit. Er sieht darin seine Chance an das Gold zu kommen.
    Harupe, Sennahet und Meryat. Enttäuscht von den Herrschern. Enttäuscht von den Göttern.
    Sie haben nichts mehr zu verlieren und schließen sich deshalb zusammen um wenigstens eine Chance zu erhalten sich durch den Diebstahl des Goldes ein schönes Leben machen zu können. Sie wissen nicht, dass das Pech sie noch immer verfolgt.


    Wie viel Wahrheit im Buch steckt, bleibt unklar. Man kann jedoch davon ausgehen, dass vieles der Fantasie der Autorin entsprungen ist. Zu Beginn des Buches sagt die Autorin, dass sie den Sohn des Earls of Carnavon treffen konnte und die Ereignisse von ihm erzählt bekommen hat. Im Buch selbst jedoch, taucht dieser Sohn nur ein einziges Mal auf. Er war nie bei den Ausgrabungen dabei, kann also selbst nur aus Erzählungen von den Grabungen wissen. Deshalb ist unklar, ob Dinge ausgelassen wurden oder hinzugefügt wurden.
    Wissenschaftlich bewiesen ist jedoch, dass Tutanchamun nicht der Bruder von Echnaton war, sondern sein Sohn. Echnatons Frau, Nofretete, war aber nicht seine Mutter. Gentests haben bewiesen, dass die Mutter von Tutanchamun eine andere Frau aus dem Harem Echnatons war.
    Klar zu sagen ist, dass hier keine Spannung erwartet werden kann. Einfacher ausgedrückt wäre wohl; die Geschichte plätschert vor sich hin, ohne je wirkliche Höhepunkte zu erreichen.


    Fazit
    Eine ganz gute Geschichte, die den Leser einen Blick in die Vergangenheit gewährt. Wer nicht so sehr auf Tatsachen achtet, für den dürfte es eine angenehme Lektüre werden. Dem Leser sollte aber klar sein, dass diese Buch als Roman geschrieben wurde, viel Wahrheit wird sich darin also nicht finden lassen.


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