Jan Brandt - Gegen die Welt (ab 03.02.2012)

  • Danke für die Eröffnung der LR, Karthause.
    Schön, dass ihr auch mitlest, buchkrümel und Rosalita.


    S. 8 - 13 sind unbedruckt. Ob das einen Sinn hat? Vielleicht erschließt es sich bei der Lektüre.


    Gerade habe ich den Brief an den Bundeskanzler gelesen.
    Der Verfasser berichtet von seltsamen Dingen, gegen die was unternommen werden muss. Diese Dinge verändern den Charakter, das Wesen der Menschen. Er schlägt dem Kanzler Gegenmaßnahmen vor.
    Der Brief ist anonym, ohne Unterschrift, da der Schreiber glaubt, beschattet zu werden.
    Wenn ich einen solchen Brief erhalten würde, würde ich denjenigen sicher für verrückt erklären, der ihn verfasst hat...
    Ob der Verfasser wohl Daniel Kuper ist? Laut Klappentext hat er zu viel Fantasie, die er nicht ausleben kann. Wir werden es sehen..


    LIebe Grüße
    :arrow: 17

  • Ja, der Brief .... etwas unverständlich, ich bin mir sicher, nach den 900 Seiten werden wir ihn besser verstehen!


    aufgefallen ist mir gleich das Zahlenspiel mit den Jahreszahlen: 19.9.1999. Dann soll in Jericho die "Machtübernahme" erfolgen .... es ist dabei nicht das biblische Jericho gemeint (da wäre ja Bundeskanzler Schröder nicht zuständig :-) ).


    über das biblische Jericho ist bei wikipedia nachzulesen:

    Zitat

    Jericho nennt sich zwar „älteste Stadt der Welt“, doch sind erste Stadtmauern erst etwa 2000 Jahre nach der ersten Besiedlung belegt. Die archäologischen Ergebnisse zeigen, dass Jericho mehrmals zu einer Ruinenstätte verfiel und nach langen Unterbrechungen immer wieder neu aufgebaut wurde. Die Stadt trägt den Übernamen die Palmenstadt.


    ich denke, der Name wurde nicht zufällig gewählt ....

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • aufgefallen ist mir gleich das Zahlenspiel mit den Jahreszahlen: 19.9.1999. Dann soll in Jericho die "Machtübernahme" erfolgen .... es ist dabei nicht das biblische Jericho gemeint (da wäre ja Bundeskanzler Schröder nicht zuständig :-) ).


    Gemeint ist eine Kreisstadt hier bei mir in Ostfriesland, ein fiktiver Ort, aber wenn es eine Kreisstadt sein soll, müsste es eigentlich Aurich sein. Allerdings scheint mir der Name Jericho auch sehr biblisch verdächtig zu sein. Übrigens die Marinefunkmaste im Saterland, das liegt vor unserer Haustür, die roten Lichter kann man besonders Nachts immer sehen. Oft gehen wir dort auch sparzieren :wink:


    Ich finde das Buch liest sich sehr gut, ich bin auf Seite 84, habe ein wenig vorgelesen :wink:

  • Buchkrümel:
    Da hast du sicher recht. Ich habe beim googeln folgenden link gefunden:
    "Jericho ist ein fiktiver Ort in Ostfriesland. Dort gibt es eine Drogerie, eine Puddingfabrik, ein Stellwerk, eine Mülldeponie, eine Sparkasse, ein Strandhotel – was ein mittlerer kleiner Ort in der Provinz halt so bietet. Jericho erinnert an Aurich oder an Leer. In Leer wurde Jan Brandt 1974 geboren."(Zitat)

  • "Jericho ist ein fiktiver Ort in Ostfriesland. Dort gibt es eine Drogerie, eine Puddingfabrik, ein Stellwerk, eine Mülldeponie, eine Sparkasse, ein Strandhotel – was ein mittlerer kleiner Ort in der Provinz halt so bietet. Jericho erinnert an Aurich oder an Leer. In Leer wurde Jan Brandt 1974 geboren."(Zitat)


    Ja, das hatte ich auch schon ergoogelt. Ich tippe eher auf Aurich, weil es eine Stelle im Buch gibt, da wird von einer Straßenkreuzung gesprochen, wo es in die eine Richtung nach Norden geht (eine Stadt oben an der Küste bei Norddeich) und dann nach Emden. Von Leer aus gesehen wäre es die gleiche Richtung und Straße, deshalb eher Aurich. Auch weil Aurich generell mehr an der Küste ist und Leer mehr an der Ems liegt und wenig Meer hat.


    Das Buch ist nun das erste Buch, in welchen ich die Umgebung kenne, und das liest sich gut :bounce:

  • Hallo, liebe Mitleser! :winken:


    Den Brief habe ich auch gerade gelesen. Vorher gab es noch einige leere Seiten. Auch die Notizen am Brief wirken etwas eigenartig. Na, wir werden (vielleicht) noch erfahren, was es damit auf sich hat.


    Heute Abend werde ich weiter lesen. :montag:

  • Hallo liebe Mitleser/Innen,
    ich würde mich der Runde gerne noch anschließen.
    Hatte das Buch schon auf der Wunschliste und habe es mir heute gekauft.


    Liebe Grüße!
    Rainy

  • Hallo,


    zu den leeren Seiten am Anfang des Buches ist mir zu später Stunde noch etwas eingefallen:
    "An einem Mittwoch im Juni bekam Daniel sein erstes Zeugnis"
    Immer wieder werden ab diesem Zeitpunkt vom Erzähler Auszüge aus den Zeugnisbemerkungen kursiv in den Text eingebaut:
    "Die Aufgaben erledigt er in der dafür vorgesehenen Zeit". Das bedeutet wohl, dass diese Bemerkungen für die weitere Entwicklung Daniels nicht unwichtig sind. Über die Zeit vor dem ersten Zeugnis erfährt der Leser zunächst nichts.
    Könnte es nicht sein, dass die leeren Seiten am Anfang (sechs insgesamt!!!) signalisieren sollen, dass Daniel für den Leser in den ersten sechs Jahren sozusagen ein "unbeschriebenes Blatt" ist? :idea:


    Liebe Grüße :winken:
    rainy

  • @ rainy
    Deine Idee hat was. :thumleft: Es kommt ziemlich genau mit Daniels Alter beim ersten Zeugnis hin. Allerdings kommt dann ja der Brief an den Kanzler. Der ist ja Jahre später geschrieben worden. Wenn ich unterstelle, dass den auch Daniel schrieb, was ich momentan aber nicht so recht glaube, könnte sich ein Kreis schließen.

  • rainy:
    das könnte vielleicht passen.


    @Karthause:
    Daniel ist Mitte der 70-er Jahre geboren, der Brief 1999 geschrieben -es könnte passen und der Brief wurde vorangestellt.
    Der erste Teil des Romans beginnt erst nach dem Brief.
    Aber sicher finden wir es mit Fortschreiten des Romans noch raus. :)


    Liebe Grüße

    So many books so little time.

    (Zappa)

    Einmal editiert, zuletzt von Conor ()

  • Hm, es ist schön, wenn man die einzelnen Gedanken anderer zu einem Buch lesen kann. Ich habe vom Buch zuerst den Klappentext gelesen, das mache ich nicht häufig, aber in der Bib habe ich das einfach mal gemacht. Und deshalb bin ich wirklich ganz fest davon ausgegangen, dass Daniel diesen Brief geschrieben hat und dabei hatte ich gar keinen Zweifel. Die leeren Seiten habe ich zur Kenntnis genommen, hatte mir spaßeshalber gedacht, na so kann man auch Papier vergeuden :lol: - aber es war nicht weiter sonderlich. Das hat man nun doch schon häufiger in Büchern erlebt, zumal die ganz zeitgenössischen. Vielleicht lese ich deshalb keine Krimis, da ich ziemlich neutral betrachte - emotional, wenn ich mit den Figuren leide, aber das war bisher nicht der Fall - ich nehme nur zur Kenntnis.

  • Es ist sicher nicht unbegründet, wenn ihr meint, Daniel hätte den Brief geschrieben. Logisch wäre es aus jetziger Sicht. Aber ich würde mir wünschen, dass der Autor es uns nicht so leicht macht, seinen Roman zu durchschauen. Und eben wegen der leeren Seiten, den Begriffen auf dem Buchumschlag und dem Layout des gesamten Buches, erwarte ich einfach mehr. Aber vielleicht macht Brandt mir die Daniel-Lösung aud den 900 Seiten auch noch schmackhaft. :wink:

  • Ja, es ist interessant, die verschiedenen Gedankenansätze zu lesen! Ich habe mir, ehrlich gesagt, gar nichts bei den leeren Seiten gedacht, wollte einfach nur zum Start... Wer der Briefeschreiber ist? Ich hätte eigentlich auch auf Daniel getippt, aber wir werden sehen.

    ERSTER TEIL Science Fiction - Schatzschneider

    Ach, ich liebe es, wenn man anhand von einzelnen Hinweisen (heißer Sommer, Dallas im TV, Schatzschneider) rätseln darf, welches Jahr man schreibt.... ich komme auf 1983. Es war ein "Jahrhundertsommer", Schatzschneider war aktiv und wechselte zum HSV, Dallas lief dienstags im TV.


    Science Fiction, (1+2):bis Seite 68
    Wir befinden uns einige Jahre später. Ich komme auf 1986 (Hinweis S. 63: Explosion der Challenger).
    Inzwischen sind die Zwillinge geboren, Birgit ist in ihrer Ehe mit Hard unglücklich, eigentlich hat sie sich ihr Leben ganz anders vorgestellt, zudem nimmt sie ihren Mann nicht ernst, und fühlt sich ihm innerlich überlegen. Ihr einziger Stolz sind die Kinder. Das Hausfrauendasein langweilt sie, in der Drogerie mag sie nicht arbeiten (sie scheut wohl die Nähe zu Hard).
    Mit Frau Zuhl, der Lehrerin lernen wir eine weitere Person kennen, die eher unzufrieden mit ihrem Leben ist ......

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Dallas, da stelle ich zum ersten Mal fest, dass es wohl doch eine Bildungslücke ist, diese Serie nicht gesehen zu haben. :wink:

  • @Karthause:
    Mit "Dallas" hast du nicht viel verpasst. :wink:


    ERSTER TEIL Science Fiction - Schatzschneider

    Vieles hat sich im Dorf verändert: die Straßen werden asphaltiert, die Geschäfte und die Feuerwehr modernisiert.
    Daniel scheint ein wenig tapsig zu sein, so kommt es mir wenigstens vor. Mit dem neuen Fahrrad fliegt er gleich über den Gartenzaun.
    Und kann es sein, dass seine Eltern ihm zuviel vorschreiben - den Text auf der Postkarte, der Besuch im Krankenhaus, wo er ausgerechnet den Gepard verschenken muss, weil er Volker mit dem Spaten geschlagen hat (wohl absichtlich)
    Es heißt auf S. 38: "Er fühlte sich wie ferngesteuert".
    S. 45:
    Habe ich das etwa richtig gelesen: der Vater schlägt seinen Sohn mit dem Bügel? Er prügelt ihm das Glück ein?!
    Keine schönen Erziehungsmethoden...


    Science Fiction, (1+2):
    bis Seite 68
    Frau Zuhl ist noch eine Lehrerin von altem Schlag, sie kommt mit den modernen Zeiten nicht mehr mit.
    Daniel hat viel Phantasie; er stellt sich vor , dass er einen Gravitationsneutralisator hat und schweben kann - eine Art, mit der jeweiligen Situation besser zurechtzukommen.
    Eisen, der Name sagt schon alles - und Daniel ist weder sportlich und sonst wohl auch kein Ass.


    Gelesen habe ich bis S. 118, dazu später.


    Liebe Grüße

  • Als die Kupers die Mengs zu sich einluden und diese ihre Ansichten über die Kindererziehung vertraten, dachte ich schon, das kann ja noch lustig werden. Man muss die Kinder gewähren lassen, sie müssen ihre Grenzen selbst finden. Das sehen sie natürlich nur bei den eigenen Kindern so. Bei denen, die unterrichten sehen sie das anders.
    Nachdem Daniel Volker mit dem Spaten geschlagen hat, begannen sie zunächst eine Art Teilzeitfreundschaft, vormittags beachteten sie sich nicht, am Nachmittag spielten sie zusammen. Jeder hat aber ein Gebiet, in das der andere nicht eindringen darf. Ist schon irgendwie eigenartig.


    Ja, der Vater "prügelte dem Sohn das Glück ein." Das war wohl die andere Art, Kinder zu erziehen. Allerdings finde ich die Wortwahl schon sehr nachdenkenswert. Aber nicht nur der Vater lässt Daniel Gewalt spüren, auch Eisen ist nicht ohne. Daniel tut mir irgendwie leid. Materiell fehlt ihm zwar sicher nichts, aber die Zuwendung, die er erfährt, ist erdrückend. Er wird ja fast schon gegängelt.


    Ich bin auch auf Seite 118 angelangt, habe bei meinen Notizen aber keine Seitenzahl oder Kapitelüberschrift notiert. Das werde ich ab jetzt ändern.

  • Ja, der Vater "prügelte dem Sohn das Glück ein." Das war wohl die andere Art, Kinder zu erziehen. Allerdings finde ich die Wortwahl schon sehr nachdenkenswert. Aber nicht nur der Vater lässt Daniel Gewalt spüren, auch Eisen ist nicht ohne. Daniel tut mir irgendwie leid. Materiell fehlt ihm zwar sicher nichts, aber die Zuwendung, die er erfährt, ist erdrückend. Er wird ja fast schon gegängelt.


    Dazu kommt noch, dass Birgit - die Mutter, ihn am liebsten hätscheln und tätscheln würde, er allerdings langsam aus dem Alter heraus wächst, aber dann - das lest ihr dann jetzt, ich bin 20 Seiten weiter - passiert das Ding im September und sie darf wieder. Sie hat ihren kleinen Jungen zurück, der Vater kreidet es seinem Sohn an.
    Ich bin mal gespannt was ihr zu diesem Ereignis X sagt,


    bis dann :winken: