Info (Buchinnenseite):
Die Boatwrights sind eine fast ganz normale amerikanische Familie. Vater Mitch betreibt einen Copyshop, Mutter Patsy pflegt ihre Marotten, und Tochter Tara hasst ihren Job als Bankangestellte. Doch dann wendet sich das Blatt. Sie können ihr Glück kaum fassen, haben sie doch tatsächlich den Jackpot einer Lotterie geknackt: 318 Millionen und ein neues Leben warten auf sie. Und zwei kleine Gauner, die durch Zufall von ihrem Gewinn erfahren haben und die Chance ihres Lebens wittern. Sie drohen den Boatwrights, ihre Lieben (den Rest der Familie und Freunde) umzubringen, wenn sie nicht die Hälfte des Gewinns bekommen. Der clevere Shaw nistet sich bei den Gewinnern im Haus ein, und der eigentlich gar nicht so finstere Romeo soll den Rest der Familie bewachen und beim ersten Anzeichen von Widerstand jemanden töten. Shaw hat Romeo, seinen alten Schulfreund, schon seit Kindertagen in der Hand. Ist er doch sein einziger Freund und ihm treu ergeben. Zu treu... Shaw stellt folgende Regel für ihn auf: Sollte er auf seine regelmäßigen Kontrollanrufe einmal nicht reagieren, ist etwas passiert. Und Romeo bleiben zwanzig Minuten, um den ersten Mord zu verüben.....
Der Autor:
George Dawes Green ist ein international gefeierter Bestsellerautor. Der Duchbruch gelang ihm mit seinem fulminanten Debüt "Die Geschworene", das sich über drei Millionen Mal verkaufte. Verfilmt wurde es mit Demi Moore und Alex Baldwin undter dem Titel "Nicht schuldig". George Dawes Green lebt abwechselnd in Georgia und New York.
Roman, 352 Seiten
Meine Meinung:
Ein Traum wird wahr, die Familie Boatwright gewinnt den Jackpot. Leider kann der jüngste Sohn Jase den Mund nicht halten und erzählt seinem Schulfreund davon. So macht die Story die Runde durch Brunswick. Und die beiden Freunde Shaw und Romeo, die auf Urlaubsreise nach Florida sind, erfahren in einer Tankstelle davon. Shaw betreibt Nachforschungen übers Internet und wird fündig. Da heutzutage fast jeder in irgendeiner Form auf einer Internetseite vertreten ist, erfährt er auch so ziemlich alles über die Familienmitglieder Boatwright. Und er hat eine geniale Idee.
Nachdem er sich Zugang zu der Familie verschafft hat, entwickelt er eine Story für die Medien. Demnach ist er ein alter Bekannter des Vaters und hat mit diesem gemeinschaftlich das Gewinnerlos gekauft, folglich ist Teilen angesagt. Derweil macht Romeo die Runde durch die restliche Familie und Freunde derselben, indem er sich auf Beobachtungsposten begibt. Aber Hassgefühle zu erzeugen, gelingt ihm nicht wirklich, obwohl dies eine Voraussetzung für ihn ist, um überhaupt töten zu können. Ein Killer sieht anders aus.
Der Roman umfasst die Tage einer Woche und in dieser Woche machen alle Mitspieler dieser Handlung so ziemlich in irgendeiner Form eine Wandlung durch. Besonders eindrucksvoll wird dann auch die Medienpräsenz und die Dominanz der kirchlichen Vereinigungen geschildert. Der Religionswahn ist im Umfeld der Boatwrights ziemlich ausgeprägt (wie ja wohl in so manchen Bereichen der USA ) und der charismatische Shaw entwickelt sich zu einer Art "Heilsbringer", der seine Gemeinde um sich schart. Auch einzelne Familienmitglieder erliegen schließlich seiner Ausstrahlung.
Zum Schluss kommt es dann aber zu einer Konfrontation der eigentlichen Hauptfiguren: Tara, Shaw und Romeo. Das Ende ist meiner Meinung nach eher traurig und gefühlvoll. Insgesamt kann die Handlung zwar nicht mit rasanten Actionszenen punkten, aber die unterschwellige Bedrohung und die Darstellung der Protagonisten halte ich für recht gut gelungen.
Meine Bewertung: