Kamal Ben Hameda: Sieben Frauen aus Tripolis

  • Das Jahr 2011 neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu - und es gibt wahrlich viele große Ereignisse, die uns aus diesem Jahr in Erinnerung bleiben werden. Untrennbar mit 2011 verbunden sind sicherlich die Revolutionen im arabischen Raum und nicht zuletzt der Sturz des Gaddafi-Regimes mit Hilfe des internationalen Militäreinsatzes in Libyen.
    Daher freute ich mich besonders, als ich vom Tripolis selbst ist bunt gewürfelt, überal wimmelt es von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Glaubensrichtungen, der Duft von Gewürzen hängt in der Luft und die gleißende Hitze erschwert oftmals den Alltag. Mitten drin lebt "Hadachinou" (bisher hab ich die Bedeutung dieses Kosenamens leider noch nicht ausfindig machen können) zwischen seiner Mutter und ihren Freundinnen und im Gegensatz zu unserem westlichen Verständnis beschreibt er die Frauen seines Lebens als überaus starke Personen. Natürlich haben die Frauen eine dem Mann untergeordnete Rolle inne, doch unter sich erfährt Hadachinou, was in den Frauen wirklich vorgeht, was für ein Bild sie sich von den Männern machen und wie ungerecht viele Männer mit ihren Frauen umgehen. Und so zeigt uns Hameda einmal die andere lebensfrohe und doch wirklich bunte Seite Tripolis.
    Mein Fazit:
    Ich hab es genossen, endlich einmal ein Buch aus einer anderen Perspektive zu lesen. Und auch wenn die Hintergründe und Lebenswege der Frauen alles andere als schön sind und sie unterschiedlich tragische Schicksale erleiden, so kommt bei der Lektüre nie das Gefühl auf, dass die Frauen sich aufgeben. Nein der Blick ist nach vorne gerichtet und unter sich können sie ihr Leben in vollen Zügen genießen. Anders als vielleicht erwartet schicldert Hameda keine dunkle triste Welt in Tripolis, sondern begeistert einen von den starken Frauen.
    Und man spürt bereits, dass Hadachinou mit einem ganz anderen Rollenverständnis aufwächst.