USA, 1930er Jahre.
Ein junger Mann und eine verheiratete Frau beginnen ein Verhältnis.
Die Frau sagt sich von ihrem Ehemann los und das Pärchen geht nach Chicago.
Die beiden sind hin und hergerissen, einerseits wollen sie frei, exzesiv und selbstbestimmt leben, andererseits sehnt man sich auch nach Sicherheit und Geborgenheit.
Um diesen Zwiespalt kreisen die beiden Protagonisten.
Das Buch beschreibt eine düstere Stimmung voller Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.
Unter diesem Aspekt betrachtet hat mich Faulkner, von dem ich nun mein erstes Buch gelesen habe ein wenig an Remarque erinnert.
Überzeugt hat mich Faulkner vor allem in seinen Beschreibungen diverser Details. Er geht ein in die Tiefen der Gedanken- und Gefühlswelt seiner Hauptdarsteller.
Auf Seite 107 ist z.B. zu lesen:
Wenn Jesus heute wiederkehrte, müssten wir ihn zu unserer eigenen Verteidigung auf der Stelle noch einmal kreuzigen, um die Zivilisation zu rechtfertigen und zu schützen, die zu schaffen und zu vervollkommnen nach des Menschen eigenem Bilde wir zweitausend Jahre lang gearbeitet und gelitten haben und gestorben sind, schreiend und fluchend in Zorn und Ohnmacht und Angst.
Wenn Venus wiederkehrte, wäre sie eine schmierige Person in einer U-Bahn-Bedürfnisanstalt mit einer Handvoll französischer Postkarten
Mich hat das Buch jedenfalls in seinen Bann geschlagen, obwohl es kein großes Vergnügen war es zu lesen.
Von mir gibt es für "Wilde Palmen".