Dominik Steiner - Leben und Leben hassen

  • Amazon Kurzbeschreibung:


    «An den Moment, an dem die Geborgenheit sich in Verfolgung verwandeln würde, dachten wir nicht. Wir dachten nicht an die Regeln der Welt, über die wir so leichtfüßig hinwegtänzelten, wie wir ihnen ungebremst entgegenprallten. Wir dachten nicht an die Liebe, nicht an den Tod. Wir dachten nur an die einzelne Sekunde der Entrückung, die uns für die Lebensdauer eines Windhauchs mit den Kleidern der Wunschlosigkeit schmückte.»
    Ist Sucht nur eine Suche nach Liebe und Geborgenheit?
    Wo fängt die Sucht an und wo hört das Suchen auf?
    Dominik Steiner beschreibt in seinem packenden Debüt den langsamen Weg seines Protagonisten Jona in die Abhängigkeit. Mit literarischer Unerschrockenheit führt er ihn zwischen Naivität und Abgeklärtheit vorbei an den unsichtbaren Weggabelungen des Lebens Stück für Stück in die Fänge der Drogen. Ein hinterhältiges Buch, dessen Tiefe besonders aus den unscheinbaren Ereignissen rührt, die die Figuren in die Sucht führen, und den Folgen, die die Abhängigkeit haben kann.


    Eigene Inhaltsangabe:


    Anfangs beschreibt es die Geschichte von Johannes, einem Realschüler, der recht fest im Leben steht. Als Sohn zweier Buchhändler liebt er vor allem das Lesen, ist allerdings in der Schule eher ein Außenseiter.
    Als er auf Drako - ebenfalls Außenseiter - trifft, entwickelt sich eine enge Freundschaft zwischen den beiden Jungs. Gemeinsam trotzen sie dem Spott der Mitschüler und werden beste Freunde. Doch nach einer Prügelei fliegt Drako von der Schule und wird in ein Internat gesteckt.
    Johannes trifft ihn Jahre später wieder und stellt schnell fest, dass die Freundschaft immer noch existent ist. Drako ist nun Kiffer und Johannes schließt sich ihm schnell an.
    Verstärkt versinken die beiden im Drogensumpf und nehmen immer härtere Stoffe. Angefangen mit Hasch, konsumieren Drako und Johannes irgendwann Heroin. Dabei geht natürlich ihr Leben steil bergab, bis es zu einem dramatischen Ende führt...


    Eigene Meinung:


    "Leben Und Leben Hassen" bedient sich zwar dem Klischee der 'Einstiegsdrogen' beschreibt aber sehr drastisch, was Drogen mit den Konsumenten anrichten können.
    Zwar huldigt der Autor Dominik Steiner auch den dabei auftretenden Rausch, die negativen Auswirkungen der Drogen werden aber ebenso drastisch dargestellt.


    "Leben Und Leben Hassen" ist ein sehr gutes Anti-Drogen Buch, welches durchaus von potenziellen Süchtigen gelesen werden sollte und zudem in die Hände von Jugendlichen gehört, denn der beschriebene Werdegang von Drako und Johannes steht nicht nur für viele Drogenschicksale, sondern wirkt darüber hinaus definitiv abschreckend.


    Interessanterweise wedelt Steiner nicht die ganze Zeit mit der Moralkeule; die Geschichte hat durchaus ebenso unbeschwerte und amüsante Momente, wodurch dieses Buch ebenfalls sehr unterhaltsam ist.
    Diese Kombination aus drastischen Schilderungen und leichter Romankost ist es, die "Leben Und Leben Hassen" so lesenswert macht.


    In meinen Augen handelt es sich hierbei um ein wirklich gelungenes Buch, das ich bedenkenlos weiterempfehlen kann.
    Ich könnte mir sogar einen Einsatz im Schulunterricht gut vorstellen.


    (Diese Rezension wurde von mir selbst für das Webzine NecroWeb.de verfasst)

    “Ich hoffe mein Schaden hat kein Gehirn genommen.” – Homer Simpson