Sobo Swobodbnik - Oktoberfest

Amazon Kurzbeschreibung:

Das Oktoberfest in München: Schauplatz bierseliger Glücklichkeit - wenn da nicht die Leichen hinter den Hendlkartons wären. Ein Fall für Paul Plotek.
Paul Plotek, der gescheiterte Münchner Schauspieler und hypochondrische Trinker, sitzt mal wieder in seiner Lieblingsgaststätte, dem »Froh und Munter« im Münchner Stadteil Neuhausen, und schaut in den Schaum seines Weißbiers hinein. Es geht ihm, wie meistens, schlecht, und pleite ist er auch noch, total abgebrannt. Nun steht das alljährliche Oktoberfest vor der Tür, und auch wenn Plotek zunächst von Kneipenbedienung Susis Vorschlag nicht ganz überzeugt ist: schließlich heuert er doch als Kellner beim neuen Wiesnwirt, dem Oberländer an.

Eigentlich läuft da dann auch zunächst alles seinen bierseligen Gang – bis Plotek die Leichen hinter den Hendlkartons entdeckt: eine alte Frau und einen alten Mann, dem ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift »Glückliches Ende« um den Hals baumelt. Na ja, irgendwer muss ja was tun – auch wenn die clevere BR-Journalistin Dr. Agnes Behrendt (die mit den tiefblauen Augen) nicht ganz unschuldig daran ist, dass Plotek im Verlauf der folgenden Wiesntage immer tiefer hineingezogen wird in den Lokalsumpf aus Bestechung, Altenheim-Misere und Sterbehilfe, aus dem schließlich sieben Tote gezogen werden, von denen nur einer auf natürliche Weise das Zeitliche segnen durfte.

Eigene Inhaltsangabe:

Dieses ist Teil der Krimireihe rund um den recht eigenen Protagonisten Paul Plotek.

Besagte Figur ist ein arbeitsloser Schauspieler, der dringend Geld benötigt. Dies teilt ihm zumindest die Wirtin seiner Stammkneipe mit, die offensichtlich langsam wünscht, dass Plotek seinen Deckel begleicht.
Wie es der Zufall will, ist genau an diesem Abend ein Bierfahrer in dem Lokal, der Plotek gemeinsam mit der Wirtin nahelegt, als Kellner auf dem Oktoberfest zu arbeiten.
Da es der Brauerei Königsbräu durch ziemlich mysteriöse Umstände gelungen ist, die Lizenz für ein weiteres Festzelt auf der Wiesn zu bekommen, sucht deren Chef Oberländer händeringend nach Bedienungen und Plotek bekommt den Job ohne Probleme.
Zwar ist er kein sonderlich begabter Kellner, doch er hat ein sehr gutes Team erwischt, welches sich perfekt ergänzt. Plotek macht die Arbeit auf dem Oktoberfest fast ein wenig Spaß, dies ist jedoch von kurzer Dauer. Denn nachdem er beim Oberländer angefangen hat, findet seine sympathische estländische Kollegin Thea unerwartet zwei Leichen im Kühlraum bei den Hendln und verschwindet daraufhin auch noch spurlos.
Plotek kann seine Neugier nicht zügeln und versucht diesen Vorgängen auf die Spur zu kommen...

Eigene Meinung:

Soweit zur Handlung von "Oktoberfest".
Dieses Buch besticht zwar nicht unbedingt durch den eingangs angedeuteten Kriminalfall, obschon dieser durchaus als gelungen zu bezeichnen ist und genügend Überraschungsmomente dafür sorgen, dass es dem Leser nicht allzu schnell gelingen wird, die Lösung zu erraten.

Das dominierende Element in diesem Buch sind allerdings vielmehr die Figuren.
Der Autor hat sich offensichtlich sehr viel Mühe bei der Ausarbeitung seiner Charaktere gegeben, denn diese wirken extrem plastisch und besitzen Tiefe. Man sollte jedoch damit zurechtkommen, dass es sich insgesamt ausschließlich um ziemlich schrullige Akteure handelt, welche die dramatischen Vorgänge auf dem Oktoberfest versuchen aufzuklären.

Insgesamt ist Swobodnik ein wirklich lesenswertes Buch gelungen, das ich Kriminalroman Fans gerne weiterempfehle.

(Diese Rezension wurde von mir selbst für das Webzine NecroWeb.de verfasst)