Auch zum zweiten Band der Hexer-Romanreihe gibts jetzt eine Rezi von mir, freue mich auf Anmerkungen und Kritik .
INHALT In zweiten Band der Hexer-Pentalogie spitzt sich die politische Lage weiter zu. Der Krieg gegen Nilfgaard bricht aus, Elfen und Halbmenschen werden weiter verfolgt. Die Zauberer kommen zu einem Konvent zusammen um über die Lage zu beraten, doch auch dort kommt es zu Verrat und Gewalt. Nilfgaard sucht unterdessen weiter fieberhaft nach Ciri, der Thronerbin von Cintra, um den eigenen Anspruch auf das Land zu legitimieren. Das Mädchen ist weiterhin mit Yennefer unterwegs und wird von ihr ausgebildet. Geralt, der sich dank Ciri mit Yennefer versöhnt hat, stolpert nichts ahnend in einen Verrat, und Ciri gelangt auf der Flucht vor den Nilfgaardern in eine lebensfeindliche Wüste.
KRITIK
In der Fortsetzung von „Das Erbe der Elfen“ passiert schon einiges mehr, als im ersten Hexer-Roman: die Handlung ist weitaus spannender und wird geradliniger verfolgt, wo im ersten Band viel öfter lange Dialoge eingeschoben wurden. Die Lage der Hauptfiguren wird dabei immer aussichtsloser und der Leser fieber gespannt mit, wie sich diese hoffnungslose Situation noch zum Guten entwickeln soll. Lange Dialoge sind immer noch vorhanden und machen auch einen wichtigen Bestandteil des Romans aus, da sie die Gedanken und Eigenheiten der Charaktere auf sehr natürliche und angenehme Art vermitteln, es gibt aber auch wesentlich mehr spannungsgeladene Actionszenen. Handlungstechnisch hat der zweite Band der Reihe also deutlich mehr zu bieten, wenn auch immer noch einige etwas langatmigere Stellen zu finden sind.
Alle Figuren in Sapkowskis Werk sind weiterhin sehr tiefgründig und realistisch dargestellt. Gerade Ciri, auf die sich das Hauptaugenmerk des Autors in diesem Band deutlich verlagert, handelt stets nachvollziehbar und macht eine deutliche Entwicklung durch, was ihrem Charakter viel Tiefe gibt. Zunächst noch wohl behütet von Yennefer, ist sie im Verlauf des Bandes immer mehr auf sich allein gestellt, und muss sich zu guter Letzt allein durch eine Wüste kämpfen, erschöpft, verwundet und ohne Hoffnung. All dies schlägt sich auf passende Art und Weise in ihrem Charakter und Benehmen wider, wodurch sie eine äußerst realistische Figur wird. Aber auch die anderen Haupt- und Nebenfiguren arbeitet Sapkowski wieder wunderbar aus.
Der Autor schafft es wieder einmal, seine Welt, gerade in der Zeit von politischen Krisen, Krieg und Gewalt, sehr bedrohlich und düster-realistisch darzustellen, und der weiterhin grandiose Schreibstil vermittelt das auch sehr gut. Aber auch Wortwitz und humorvollere Szenen sind wieder zu finden, vor allem bei der Zaubererparty zeigt Sapkowski sein Können.
FAZIT
Der zweite Band der Hexer-Pentalogie steht dem ersten in nichts nach: faszinierende, glaubwürdige Charaktere, eine realistische und düstere Welt, ein erstklassiger Schreibstil und eine meist spannende Geschichte machen auch diesen Band absolut lesenswert.