Meaney, Roisin - Frühlingsküsse

  • Meaney, Roisin - Frühlingsküsse


    Inhalt:
    May O’Callaghan möchte ihr allzu vorhersehbares Leben ändern – und endlich die große Liebe finden. Kurz entschlossen gibt sie ihren Job auf und verdingt sich fortan als Mädchen für alles. Und stellt dabei fest, dass sie sich um mehr als Rasenmähen kümmern muss: Um Shaun und Bernard beispielsweise oder um Pam und Jack, die angeblich eine glückliche Ehe führen. Und dann ist da noch dieser attraktive Fremde, der May einfach nicht mehr loslässt ...
    Roisin Meaney verzaubert ihre Leserinnen mit irischem Charme! (Amazon)


    Aufbau und Handlung:
    Das Buch erzählt abwechselnd die Geschichten von knapp 20 Menschen eines kleines irischen Dorfes. Was noch niemand weiß, innerhalb sieben Tagen wird sich aller Leben grundlegend ändern.
    Da wäre zuallererst die Protagonistin May O´Callaghan. Die 33 jährige hübsche, junge Frau mit den blaugrünen Augen verdient ihren Lebensunterhalt sein kurzem mit Gelegenheitsarbeiten. Nachdem sie ihren Job als Sprechstundenhilfe aufgegeben hat, putzt sie Fenster, streicht Wände und Fassaden an, mäht Rasen, pflegt Gärten und führt Hunde aus. Ganz von vorne möchte sie anfangen, nachdem Gerry ihr das Herz brach. Gerry, Mays große Liebe und der wichtigste Mensch in ihrem Leben.
    Ihr Heim teilt sie sich mit ihrem 80 jährigen Vater Philip. Der nörgelige alte Mann genießt es, von seiner Tochter bedient zu werden und macht ihr das Leben nicht gerade leicht.
    Während May zu ihrem Vater nie eine besonders enge Beziehung hatte, war ihre Tante Hilda immer an ihrer Seite, um sie zu unterstützen und ihr Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken.
    Außerdem wird May tatkräftig von Pam unterstützt, die sich unter der Woche um Philip und den Haushalt kümmert. Nur in diesen Stunden, oder wenn sie es einmal schafft sich mit ihrer guten Freundin Carmel zu treffen, kann sie von ihrer Ehe mit Jack Luft holen.
    Die einsame Carmel unterrichtet an der örtlichen Schule und hat sich Hals über Kopf in eine Affäre mit einem verheirateten Vater ihrer Schützlinge (Paul) gestürzt.
    Dann wäre da noch Rebecca, sie ist Mays beste Freundin und neben dem schwulen Nachbarspärchen Bernhard und Shaun ihre engste Vertraute.
    Nach getaner Arbeit geht die junge Frau gerne bei ihrem ehemaligen Kindermädchen Marjorie vorbei. Die 47 jährige gutmütige Dame freut sich immer sehr über Mays Besuche, da sie dann endlich mal von dem Stress mit ihrer aufmüpfigen Tochter Jude abgelenkt wird. Sie nimmt gerne regelmäßig Mays Dienste in Anspruch, genau so wie der smarte Paddy O´Brian, dem May ein Mal wöchentlich Haus und Garten auf Vordermann bringt und in Ordnung hält.


    Eigene Meinung:
    Die 20 Menschen werden einem langsam näher gebracht, indem die Kapitel immer wieder aus den unterschiedlichen Sichtweisen erzählt werden. Besonders spannend fand ich die Frage, wie die jeweiligen Personen zu einander stehen und wann sie sich treffen werden. Mir hat es Spaß gemacht zu rätseln, wie die einzelnen Personen miteinander verbunden sind und was aus ihnen schlussendlich wird. Außerdem hat mir an „Frühlingsküsse“ besonders gefallen, dass die Kapitel jeweils relativ kurz gehalten wurden, sodass ich leicht eine Stelle zum Pausieren finden konnte.


    Einige, zum Teil schreckliche und ergreifende, Schicksale die sich alle um eine sanfte und leise Liebesgeschichte spinnen. :love:


    Taschenbuch: 320 Seiten

    Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Liebe Grüße,
    sonnenschein84 :flower:

    :study: Gesamt: 285 II 2011: 58 II SUB: 183
    Buchkauffrei seit 11. Oktober 11

    Einmal editiert, zuletzt von sonnenschein84 ()

  • Ich weiß, man soll es nicht tun! Doch könnte die absolut gelungene Rezension von mir stammen, denn Sonnenschein nimmt mir die Worte aus dem Mund.


    Anfangs dachte ich, das ist bestimmt etwas verfrüht gelesen, denn wir haben weder Urlaubs- noch Sommerzeit. Will sagen, ich dachte, es wäre ein typischer Sommer-Urlaub-Nicht-denken-Roman. Dem ist aber ganz und gar nicht so.
    Wenn auch mit einer Leichtigkeit geschrieben, unterliegt der Inhalt doch einer unterschwelligen Schärfe an das wahre Leben. Man nehme nur Paul, der glaubt, mit seinem Charme sich alles nehmen zu können, was er möchte und die, die es nehmen, werden automatisch zu leichtlebigen Personen abgestempelt. Dass er seinen Beitrag dazu leistet, kommt ihm gar nicht in den Sinn.
    Oder nehmen wir Marjorie, die im Stillen über ihre Tochter Jude klagt, aber nichts dagegen unternimmt, und so indirekt für das Abtrifften in die Kriminalität sorgt.


    Die Freundin Carmel, die Paul verfallen ist und durch eine kleine Dummheit in dessen Misskredit gerät, ist eine weitere Person, die das Buch von Meaney Roisin zu einem wirklich lesenswerten Buch macht.


    Da es mich derart überrascht hat, vergebe ich 5 von 5 :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: