Pete Smith - Arm sind die anderen

  • Sly lebt mit seiner Mutter, seinen 3 Geschwistern und seinem verwirrten Opa in einer kleinen Wohnung in Frankfurt. Die Familie hat nicht viel Geld, versucht aber über die Runden zu kommen. Kurz vor Heiligabend findet Sly eine Nachricht seiner Mutter mit ihrem Lippenstift auf dem Badezimmerspiegel geschrieben: "Ich kann einfach nicht mehr". Was genau sie damit meint, kann Sly nicht erfragen, denn seine Mutter ist verschwunden. Er macht sich mit seinen Geschwistern und seinem Opa auf die Suche nach ihr.


    "Arm sind die anderen" schildert die Geschichte von Slys Familie, die finanziell gesehen "arm" ist, aber die mit allen Mitteln versucht die eigene Würde zu bewahren. Besonders Sly versucht die Familie zusammen zu halten, da seine Mutter aufgrund von Depressionen dieser Aufgabe nicht mehr gewachsen ist. Der Inhalt des Jugendromans ist generell interessant. Es wird von Mut, Hoffnung aber manchmal auch von Verzweiflung und von unerwarteter Hilfe erzählt. Das Buch hat es aber nicht geschafft mich zu fesseln. Ich habe bei der Suche nach Slys Mutter nicht mitgefiebert, konnte keine Bindung zu den Charakteren aufbauen und das Ende des Jugendromans empfand ich als voraussehbar und sehr enttäuschend.


    Zitat

    "Der gewünschte Gesprächspartner ist vorübergehend nicht zu erreichen. The person you have called is temporarily not available." (Seite 22)


    Die Ausdrucksweise des Autors war sehr gewöhnungsbedürftig. Die gewählte Sprache von Sly und seinen Freunden ist sehr derbe und teilweise obszön. Dieses passt allerdings zu der Geschichte, wenn man seinen Hintergrund bedenkt, und verleiht dem ganzen Authentizität. Auf der anderen Seite ist der Schreibstil manchmal schon fast poetisch und dieses Zusammenspiel hat mich irritiert. Es wird zwischen brutalen und wunderschönen Beschreibungen wild hin und her gesprungen und das hat einfach meinen persönlichen Geschmack nicht getroffen.


    Zitat

    "Armut ist ein Wort, das in unserer Familie keine Heimat hat. Arm sind die anderen, wir nicht." (Seite 93)


    Fazit:
    Ein Ausflug in die Dunkelzonen unserer Gesellschaft, der mir persönlich nicht besonders gut gefallen hat. 2/5 Sterne.


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    [*]Gebundene Ausgabe: 160 Seiten[*]Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre[*] :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • „Arm sind die Anderen“, war ein Buch, was ich einerseits durch die Menge und anderseits auch durch das Thema an einem Tag gelesen habe.


    Es geht in dem Buch ja um Sly, seine 3 jüngeren Geschwister, seinem Grandpa und die gemeinsame Suche nach der Mutter, die die Zustände Zuhause (eine kleine Wohnung, ihre Depressionen, schlecht bezahlte Arbeit,…) nicht mehr aushält und kurz vor Weihnachten einfach verschwindet.
    Die Mutter leidet seit 3 Jahren an ihren „dunklen Tagen“ wie sie ihre Depressionen nennt. Diese werden nicht nur durch die Wohnverhältnisse und den damit verbundenen schlecht bezahlten Jobs ausgelöst sondern auch durch ihre diversen Partnerschaften, die eindeutig kein Glück verheisen.
    Kurz vor Weihnachten verlässt sie dann ihre Familie. Sly, der als erster die Nachricht entdeckt übernimmt die Familienführung.
    Hiermit verbunden ist nicht nur sich um seine Geschwister zu kümmern, sondern auch die Einkäufe für seine Nachbarin zu erledigen, der er zu einem späteren Zeitpunkt sein Problem anvertraut.


    Fazit:
    Ich war wirklich erstaunt, wie viel Pete Smith in das 160 Seiten Buch gepackt hat.