Kady Cross - Das Mädchen mit dem Stahlkorsett

  • Klappentext:
    Mein Name ist Finley Jayne. Ich lebe in London – der Stadt, in der Licht und Dunkelheit ganz nahe beieinander liegen. So wie bei mir selbst. Ich habe übermenschliche Kräfte, und wenn mir jemand dumm kommt, kann das für den Betreffenden schon mal böse enden. Als auf die Königin ein Mordanschlag verübt werden soll, bittet man mich, England zu retten.

    Meine Meinung:

    Dies war mein erster Steampunk Roman und ich muss sagen, ich bin begeistert!
    Schon der Titel und der Klappentext lassen erahnen, dass die junge Finley ein ganz besonderes Mädchen ist. Finley verfügt über übermenschliche Kräfte, die sie je nach Situation retten, oder aber auch ernsthaft in Schwierigkeiten bringen. Finley hat zwei Seiten in sie, eine Gute und eine böse. Gewinnt die böse Seite Oberhand, kann es ziemlich turbulent zu gehen.
    Finley muss mit ihren 16 Jahren lernen, mit diesen Kräften umzugehen und sie für sich zu nutzen. Diese Gelegenheit erhält sie, als sie den jungen Duke Griffin kennenlernt, der ebenfalls über besondere Kräfte verfügt.
    So beginnt ein turbulentes Abenteuer mit Finley und ihren Freunden.
    Die Handlung spielt 1897 in London. Königin Viktoria herrscht über England. Doch ist London gar nicht so altmodisch dargestellt, wie man vom Jahrgang her vermuten könnte, im Gegenteil. In dem London von Kady Cross, geht es sehr fantastisch und recht modern zu.
    Es gibt einige technische Begebenheiten, die aber so fantastisch dargestellt und miteinander vermischt sind, dass es ein Leichtes ist, sich dieses London so vorzustellen. So besitzt der Duke zum Beispiel ein gut ausgestattetes und modernes Labor und auch die mobilen Fortbewegungsmittel scheinen es in sich zu haben.
    Die Figuren sind hier sehr liebevoll und klar gezeichnet. Besonders die Protagonistin Finley fand ich glaubhaft dargestellt mit ihrer recht großen Klappe aber auch ihren Ängsten und ihrer Unsicherheit.
    Auch die anderen Figuren gefielen mir hier sehr gut und wuchsen mit sehr schnell ans Herz.
    So schaffte es die Autorin, mich ziemlich schnell auf den ersten Seiten in ihren Bann zu ziehen.
    Das Mädchen mit dem Stahlkorsett ist nicht nur spannend, nein es spielt auch ein wenig Romantik mit. Freundschaft, Vertrauen und Misstrauen und nicht zuletzt ein Kriminalfall spielen eine sehr große Rolle und sind sehr glaubwürdig beschrieben.
    Der Leser kann hier die zarten Annäherungsversuche mit verfolgen die die junge Finley erleben darf. Denn sie besitzt nicht nur ihre Fähigkeiten, nein sie scheint auch sehr anziehend zu sein. Dabei ist sie allerdings nicht völlig naiv dargestellt denn sie weiß was sich trotz ihrer dunklen Seite gehört und versucht sittsam zu sein.
    Der Schreibstil ist sehr fließend und einfach zu lesen. Die spannende und fantastische Handlung ist mit recht kurzen Kapiteln unterteilt und ermöglichen so, einen leichten und schnellen Lesefluss.
    Ich habe das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen, weil es mich so in den Bann zog.
    Auch das Cover finde ich sehr interessant und toll gestaltet. Das Mädchen wird meiner Meinung nach sehr gut dargestellt, ähnlich hatte ich sie mir vorgestellt. Mit dem Pinken Titel verleiht es dem Buch etwas Mädchenhaftes, wobei ich der Meinung bin, dass dieses Buch auch die männlichen Leser begeistern kann.
    Mit 368 Seiten hatte der Roman eine sehr gute Länge und kam mir zu keiner Zeit langatmig vor.


    Fazit:
    Das Mädchen mit dem Stahlkorsett ist für mich eine sehr gut gelungene Mischung aus einem fantastischen Jugend- und Kriminalroman. Romantisch und spannend zu gleich hat mich diese Geschichte an einem ganzen Tag gefesselt. Die Autorin kann mit diesem Buch nicht nur jugendliche, sondern auch erwachsene Leser begeistern.
    Kady Cross lebt mit ihrem Mann in Connecticut. Wenn sie nicht gerade schreibt, verbringt sie ihre Zeit mit lesen oder dem Herstellen ihres eigenen Make-up. (Quelle: randomhouse.de)

  • Inhalt:


    London 1897, doch nicht das London der Vergangenheit wie wir es kennen. Finley Jane ist 16 Jahre alt und arbeitet als Dienstmädchen bei hohen Herrschaften. Als sie vom Sohn des Hauses bedrängt wird, wehrt sie sich mit unglaublichen Kräften und flüchtet, gradewegs vor das Velo von Griffin, ein adeliger junger Mann, der das verletzte Mädchen mit zu sich nach Hause nimmt.


    Finley erholt sich schnell, ist jedoch überrumpelt von soviel Freundlichkeit, die ihr von Griffin entgegengebracht wird. Mit welch merkwürdiger Gruppe Menschen hat sie es zu tun, die sich um Grif und seiner Tante zusammengetan hat? Da ist Emily, die mit ihrem genialen Wissen als Erfinderin und Ärztin fungiert. Oder der große und kräftige Sam, der seit einem fast tödlichen Angriff eines Tunnelbau-Automaten selbst zum Teil aus Metall besteht, und nicht im Klaren ist, ob er nicht lieber gestorben wäre, als nun selbst ein bisschen wie eine Maschine zu sein.


    Während Griffin Finley dabei helfen möchte ihre unheimlichen Kräfte unter Kontrolle zu bringen, und die zwei Teile ihrer Persönlichkeit zu vereinen, müssen er und seine Freunde den Ursprung der außer Kontrolle geratenen Automaten finden. Dabei gibt es Uneinigkeit über die Rolle der dazugestoßenen Finley, während Emily und Grif sie bereits als Teil ihrer "Familie" betrachten, sind Sam und Tante D skeptisch und warnen vor ihrer dunklen Kraft.


    Meine Meinung:


    Als ich den Klappentext gelesen habe, war ich skeptisch ob diese Geschichte was für mich ist, das hörte sich ziemlich abgedreht an. Ich bin sehr positiv überrascht vorden, "Das Mädchen mit dem Stahlkorsett" ist ein kurzweiliges, düster-buntes Abenteuer mit liebevoll erdachten Charakteren.


    Die Geschichte enführt in ein London von vor über hundert Jahren, doch haben sich hier in die Realität einige fantastische Elemente geschlichen. Griffins Eltern haben vor ihrem viel zu frühen Tod bei ihrer Reise zum Mittelpunkt der Erde die sogenannten Organellen gefunden. Ein Stoff, der nicht nur Wunden rasend schnell zum Heilen bringt. Königin Victoria hat Geheimhaltung über dieses wundersame Element befohlen, doch wer weiß noch davon und will es für seine dubiosen und höchst gefährlichen Zwecke nutzen?


    Ich hatte beim Lesen ständig Bilder vor Augen, wie ein Film hat sich das Geschehen in meiner Fantasie abgespuhlt, und immer wenn ich über die Geschichte nachgedacht habe, war dies unterlegt mit eigenartiger Musik. ;o)


    Eine verrückte Geschichte mit liebenswerten Charakteren, spannend und leicht zu lesen. Für mich ein toller Auftakt und großer Lesespaß, ich freu mich schon jetzt auf die Fortsetzung dieses fantastischen Abenteuers, besonders da einige Fragen offen bleiben und nach Weitererzählung schreien. ;o)
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  • LG,
    Cehoernchen

    A positive attitude may not solve all your problems, but it will annoy enough people to make it worth the effort.
    (Herm Albright 1876 - 1944)

  • Hier ist meine Meinung zum Buch:


    Klappentext:


    In London kreuzen Luftschiffe am Himmel, dampfbetriebene Automaten erledigen die niederen Arbeiten, und von jungen Mädchen wird vor allem eines erwartet – anständig sein und hübsch aussehen. Mit Letzterem kann sie durchaus dienen, aber mit der Sittsamkeit hapert es bei Finley Jayne gewaltig, denn sie ist übermenschlich stark, und wenn ihr Temperament mit ihr durchgeht, kann es für ihre Kontrahenten schon mal böse enden. Als sie deshalb ihre Anstellung im noblen Haushalt der Familie August-Raynes verliert, scheint Finleys Schicksal besiegelt. Aber dann begegnet sie dem jungen Adligen Griffin, der gemeinsam mit seinen Freunden die wunderlichsten Experimente veranstaltet. Und Finley passt perfekt in die bunt gemischte Truppe, denn Griffin und seine Freunde haben ebenfalls übernatürliche Fähigkeiten, die sie im Kampf gegen das Böse auf den Straßen Londons einsetzen. Doch Finley trägt eine dunkle Seite in sich, und obwohl Griffin zarte Gefühle in ihr erweckt, fühlt sie sich auch zu dem zwielichtigen Gangster Jack Dandy hingezogen. Als Griffin und seine Freunde einer gigantischen Verschwörung auf die Spur kommen, die nicht nur Königin Victoria, sondern das ganze Empire bedroht, muss Finley sich entscheiden ...



    Über die Autorin:


    Schon von klein auf war es Kady Cross' größter Wunsch, Schriftstellerin zu werden, wobei die Fantasy u.a. schon früh eine große Rolle spielte. Wenn sie nicht gerade schreibt, verbringt Kady Cross ihre Zeit mit lesen oder der Herstellung ihres eigenen Make-ups. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und einem ganzen Rudel Katzen in Connecticut.



    Allgemeines zum Buch:


    "Das Mädchen mit dem Stahlkorsett" umfasst 368 Seiten und gliedert sich in 22 Kapitel, die mit durchschnittlich 16 Seiten eine angenehme Länge haben. Zum bequemeren Lesen sind sie zusätzlich in Abschnitte unterteilt.


    Geschrieben ist das Buch aus der Sicht eines allwissenden Erzählers in der Vergangenheitsform.


    "Das Mädchen mit dem Stahlkorsett" ist im August 2011 als Hardcover mit Schutzumschlag im Heyne Verlag erschienen. Die Originalausgabe erscheint unter dem Titel "The Girl in the Steel Corset" bei Harlequin Teen, Ontario. Übersetzt aus dem Amerikanischen wurde das Buch von Jürgen Langowski.


    Das Cover ist sehr auffällig gestaltet und passt hervorragend zum Inhalt des Buches. Erwähnenswert ist zudem die Gestaltung im Inneren des Buches: Auf der Rückseite des Buchdeckels bzw. Buchrückens findet sich eine Karte vom London des Jahres 1897, die vergilbt und dadurch sehr alt und authentisch wirkt. Zu Beginn eines jeden Kapitels findet sich zudem neben der jeweiligen Kapitelzahl eine Zeichnung.



    Meine Meinung zum Buch:


    Mit ihrem Jugendroman "Das Mädchen mit dem Stahlkorsett" entführt Kady Cross ihre Leser in das England des Jahres 1897. Zwar befindet sich der Leser also im 19. Jahrhundert, jedoch merkt man das der Zeit kaum an. Denn das Leben ist bereits sehr fortschrittlich: Mit motorisierten Fortbewegungsmitteln ist der Mensch bereits sehr mobil, es gibt schnurlose Telefone und Robter, die Automaten genannt werden, unterstützen den Menschen bei seinen Arbeiten. Die Idee, den Leser in eine langzurückliegende, aber bereits sehr fortschrittliche Zeit zu versetzen, ist sehr kreativ. Dass einige Automaten Widerstand leisten und sich gegen ihre Besitzer wenden, ist aus einigen Filmen bereits bekannt, passt aber zur Handlung des Romans und ist spannend.


    Mitten in diesem fortschrittlichen London steckt Miss Finley Jayne, die mit ihrem großen Mundwerk und ihrer kessen Art für Aufsehen und Unterhaltung sorgt. Doch Finley hat eine dunkle Seite in sich, die ihr Angst macht, sie aber schon so einige Male aus gefährlichen Situationen gerettet hat. Doch diese dunkle Seite droht immer mehr, die Oberhand zu gewinnen. Das kann Finley nicht zulassen.


    Als sie auf Griffin und seine Freunde trifft und bei ihnen einzieht, erkennt sie schnell, dass auch die anderen Jugendlichen über Fähigkeiten verfügen, die sie erschrecken, aber auch zu ihrem Vorteil einsetzen. Inmitten dieser Gruppe fühlt Finley sich schnell wohl, doch sie wird nicht von allen akzeptiert. Spannungen entstehen und einige Kämpfe werden ausgefochten. Doch Finley werden nicht nur negative Gefühle entgegengebracht - im Gegenteil: Einige männliche Herzen schlagen schneller, sobald Finley auftaucht.


    Die Jugendlichen bringen schließlich Dinge in Erfahrung, die ganz London bedrohen und sie dazu zwingen, Handlungen vorzunehmen, mit denen sie sich selbst in Gefahr bringen. Doch schließlich geht es darum, das Königreich zu retten - wer wird da zögern?


    Die Stimmung des Buches ist durchweg eher düster. Der Leser begegnet Gaunern und Ganoven, schlägt sich mitsamt der Hauptfiguren durch das Londoner Nachtleben. Doch aufgrund der erfrischenden Charaktere und der spritzigen Dialoge kommt Farbe und Stimmung in die Handlung. Diese wirkt teilweise allerdings oberflächlich. Zwar passiert durchweg etwas, jedoch konzentriert sich die Autorin zu sehr darauf, die Handlung voran zu treiben, als ihr Tiefe zu verleihen.


    Indem die Autorin immer wieder bekannte Orte und Sehenswürdigkeiten Londons erwähnt, hat die Stadt einen gewissen Wiedererkennungswert und es fällt leichter, der Handlung zu folgen.


    Der Schreibstil der Autorin ist für ein Jugendbuch passend. Der Roman liest sich schnell und leicht. Aufgrund einer großen Vielzahl an Dialogen wird zudem der Lesefluss erleichtert.



    Mein Fazit:


    Ein Roman über das fortschrittliche London des Jahres 1897, das von Gaunern und Ganoven nur so wimmelt und in dem einige Jugendliche besondere Fähigkeiten an sich entdecken, die sie einsetzen, um das britische Königreich vor Robotern zu retten, die sich gegen ihre Besitzer wenden.

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Kurzbeschreibung:
    Mein Name ist Finley Jayne. Ich lebe in London - der Stadt, in der Licht und Dunkelheit ganz nahe beieinander liegen. So wie bei mir selbst. Ich habe übermenschliche Kräfte, und wenn mir jemand dumm kommt, kann das für den Betreffenden schon mal böse enden. Als auf die Königin ein Mordanschlag verübt werden soll, bittet man mich, England zu retten...und der Spaß beginnt!


    Zur Autorin:
    Kady Cross' größter Wunsch war es schon immer, Schriftstellerin zu werden. Wenn sie nicht gerade schreibt, verbringt sie ihre Zeit mit Lesen oder der Herstellung ihres eigenen Make-up. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und einem ganzen Rudel Katzen in Connecticut.


    Rezension:
    London 1897: Die 16-jährige Finley Shayne arbeitet als Dienstmädchen im Hause der August-Raynes', bis ihr der Sohn der Familie unanständige Avancen macht und sie sich genötigt sieht, ihn zusammenzuschlagen, denn sobald sie sich in Bedrängnis befindet, erwacht ihr dunkles Ich, das übernatürliche Kräfte zutage fördert. Auf ihrer Flucht aus dem Anwesen wird sie beinahe von Griffin, einem jungen Adligen, überfahren, der sie in seine Obhut nimmt. Griffin und seine Freunde Emily und Sam haben ebenfalls Kräfte und haben es sich zur Aufgabe gemacht, London vor Bösem zu beschützen.


    Bald schon entdecken Finley und Griffin, dass ihre Bekanntschaft weit tiefer reicht, als sie dachten, denn schon ihre Eltern waren Freunde und zusammen auf einer Expedition zum Erdinneren, wo sie die sogenannten Organellen entdeckten, die heilende Kräfte besitzen. Einer weitreichenden Verschwörung, die den Sturz Königin Victorias zum Ziel hat, versuchen sie nun gemeinsam entgegenzuwirken...


    Kady Cross konnte mich mit ihrer Neuinterpretation aus alten Klassikern, wobei hier "Dr. Jekyll & Mr. Hyde" am meisten zum Tragen kommt, richtig gut unterhalten, wobei man nicht außer Acht lassen darf, dass es sich definitiv um ein Jugendbuch im Bereich Steampunk handelt. Denn es kommt (mal wieder) eine Dreiecks-Liebesbeziehung zur Sprache, die sich zwischen Finley, Griffin und dem zwielichtigen Jack Dandy abspielt.


    Die Protagonisten Finley, Griffin, Emily und Sam handeln für Jugendliche sehr reif und selbstbewusst. Gerade Emily, die immer wieder als klein und zierlich bezeichnet wird, beeindruckt durch sehr genaues Wissen über Technik. Auch die Steampunk-Elemente wurden gekonnt in die Handlung miteingewoben, so z.B. die Velozipeds, die man gut als Mofas interpretieren konnte.


    Finley ist ein recht starker Charakter, obgleich ihr Zwiespalt gegenüber ihrer dunklen Seite, über die sie in gewissen Situationen keine Kontrolle mehr hat, sie auch sensibel erscheinen lässt. Griffin, in den sie sich verliebt, war mir etwas zu glatt, da empfand ich Jack Dandy, den zwielichtigen Prinzen der Unterwelt, doch ein wenig interessanter.


    Insgesamt konnte mich Kady Cross mit ihrem Roman jedoch überzeugen, und ich bin gespannt, in welches Abenteuer es Finley und ihre neuen Freunde im nächsten Band führen wird. Klar ist auf alle Fälle, dass sie London den Rücken kehren und es sie in eine andere Metropole verschlagen wird. Der zweite Band der Reihe ist im Original mit dem Titel "The Girl in the Clockwork Collar" für Juni 2012 angekündigt. Es gibt außerdem bereits eine Kurzgeschichte mit dem Titel "The Strange Case of Finley Jayne", die ausschließlich als eBook erschienen ist und zeitlich vor dem ersten Band "Das Mädchen mit dem Stahlkorsett" spielt.


    Zur Gestaltung des Buchs: Auf dem Cover ist Finley Jayne vor einem schwarzen Hintergrund abgebildet und man kann auch Andeutungen ihres Stahlkorsetts ausmachen, da einige verschieden große Zahnräder unter ihrer Kleidung hervorlugen. Der Buchtitel wurde in Spotlackoptik hervorgehoben. Am Anfang und Ende des Buches ist jeweils ein Stadtplan von London aus dem Jahr 1897 abgedruckt.


    Fazit: "Das Mädchen mit dem Stahlkorsett" konnte für mich halten, was ich mir davon versprochen hatte: Ein spannender Steampunk-Jugendroman mit einer starken Protagonistin, die die männlichen Charaktere doch recht alt aussehen lässt! Ich bin sehr auf die Fortsetzung gespannt.

  • Inhalt:

    Finley Jayne lebt in London. Wir schreiben das Jahr1897. Sie ist Dienstmädchen bei der Familie August-Raynes. Jedoch verliert sie auch hier ihren Job, so wie bei ihren drei Arbeitgebern davor. Wegen ihres Verhaltens. Finley kann aber nichts dafür. Wenn sich ihre dunkle Seite aufbäumt, kann sie es nicht kontrollieren. Ihre dunkle Seite wehrt sich mit allem was sie hat und bringt ihre Fähigkeiten ans Licht. Finley ist für ein Mädchen ihrer Statur unglaublich stark.


    Nachdem sie (nach einem "Vorfall") fluchtartig das Haus der August-Raynes verlässt, rennt sie direkt Griffin King vors Fahrzeug (ein Veloziped) welcher sie nicht kommen sieht und somit umfährt.
    Er nimmt Finley mit nach Hause und dort erfährt sie mehr und mehr über ihre dunkle Seite undFähigkeiten von Griffin und seinen Freunden. Ja auch sie haben unerklärliche Fähigkeiten: Griffin der Anführer der Gruppe, der Kontakt zum Äther aufnehmen kann, die kleine Emily, die ein unglaubliches Talent fürs erfinden und basteln (an Automaten) besitzt und Sam, der eine unglaubliche Stärke besitzt.


    Es gibt Probleme in London. Automaten drehen durch und greifen Menschen an. Dieses Problem geht auf die Kappe des Maschinisten, auf dessen Spur Griffin und seine Freunde sind.


    Und ehe sie es sich versieht, befindet sich Finley mittendrin in diesem Abenteuer...


    Meine Meinung:

    Wo soll ich anfangen... Also zu allererst: ich war absolut überrascht, und zwar positiv. "Das Mädchen mit dem Stahlkorsett" war mein erstes Buch des Genres Steampunk, aber definitiv nicht das letzte. Anfangs musste ich mich zwar noch daran gewöhnen, dass es ganz normal ist, an jeder Ecke einen Automaten zu sehen, aber nachdem ich diese kleine Hürde übersprungen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen.
    Man erkennt auch schnell, dass es nicht das London sein kann, wie es damals gewesen ist. Eben wegen den Automaten und den Fahrzeugen.


    Finley ist eine Protagonistin mit Feuer. Durch ihre zwei Seiten, die nette Seite und die dunkle Seite, ist sie immer für eine Überraschung gut. Ihre dunkle Seite ist sehr impulsiv, handelt unüberlegt und kommt immer dann zum Vorschein wenn Finley sich in Gefahr befindet oder die dunkle Seite sich ungerecht behandelt fühlt. Sie hat ein bisschen was von Dr. Jekyll und Mr. Hyde.
    Ich habe sie und die anderen Charaktere sehr ins Herz geschlossen, vor allem mag ich Emily, Jasper (ein Amerikaner, der etwa in der Mitte des Buches aufkreuzt) und Jack Dandy, der Herr der Londoner Unterwelt.
    Er ist genial, hat einen witzigen Slang, den er aber ablegen kann, wenn er etwas ernst meint. Finleys dunkle Seite interessiert sich auch sehr für Mr. Dandy. Ihre nette Seite bevorzugt jedoch Griffin, womit wir bei einer Dreiecks Situation wären. Es gibt noch eine weitere, die ich euch aber nicht verraten möchte ;)


    Die Story ist wirklich spannend, da es viele Geheimnisse zu ergründen gibt:
    Warum ist Finley wie sie ist?
    Was hat es mit den durchdrehenden Automaten und dem Maschinisten auf sich?


    Was nur 2 der Fragen sind, die sich der Leser stellt. Alle sind jedoch nicht in Band 1 geklärt, was natürlich neugierig auf den Folgeband macht.


    Leider gibt es auch hier einen dezenten Cliffhanger, weshalb ich unbedingt wissen möchte wann der nächste Band erscheint.


    Fazit:

    Wer Steampunk nicht kennt und Fantasy mag, wird mit diesem Buch seine Freude haben. Absolut empfehlenswert.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Das Buch habe ich jetzt im Rahmen der Monats-Challenge im Juni: "Lies ein Buch, dessen Autor mit C oder D beginnt gelesen.


    Der Inhalt wurde ja schon oft genug erzählt, also möchte ich nur meine persönliche Meinung zum Buch sagen.


    Insgesamt hat es mir gut gefallen. Es hat eine spannende Handlung, sympathische Protagonisten und eine interessante Technik, aber es ist auch ziemlich vorhersehbar. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass es für eine jüngere Zielgruppe gedacht ist.
    Das Ende kam mir dann etwas zu schnell und der Kampf gegen die Automaten ging plötzlich zu leicht. Vorher wurde ein einzelner Automat für sie fast zur Bedrohung und dann war der Kampf gegen so viele mehr oder weniger ein Kinderspiel.
    Gut fand ich die Beleuchtung der verschiedensten Aspekte: Liebe, Vertrauen, das Verhältnis Mensch-Maschine und die denkenden Automaten.
    Finley, die Hauptprotagonistin blieb allerdings etwas blass, wenn sie nicht ihre dunkle Seite zeigen konnte. Da hätte man mehr daraus machen können, aber das Abenteuer geht ja weiter.


    Fazit: Ein toller Steampunkroman, der ein lesenswerter Auftakt zu einer fantastisch abenteuerlichen Reihe ist.

    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Nachdem ich “Books & Braun” gelesen hatte, packte mich das Steampunkfieber und so zog “Das Mädchen mit dem Stahlkorsett” bei mir ein. Es ist der erste Band einer Reihe, der “Steampunk Chronicles” und die Autorin ist keine geringere als Kathryn Smith, unter anderem bekannt für ihre Schattenritter-Reihe. Im Original ist bereits im Mai Band 2 – “The girl in the clockwork collar” erschienen.


    Handlung:


    Die 16-jährige Finley Jane besitzt ein ausgesprochen ungezügeltes Temperament. Immer wenn sie wütend wird, vergisst sie alles andere um sich herum und oft kann sie sich am nächsten Tag oder sogar schon einige Augenblicke später nicht mehr erinnern, was sie in ihrem Zorn angerichtet hat. Es ist, als würde sich Finleys dunkle Seite ihrer bemächtigen, so dass sie sich immer mehr wie Dr. Jekyll in seinem Kampf gegen Mr. Hyde fühlt. Eines Tages wird das junge Mädchen von dem Sohn ihrer Arbeitgeber bedrängt. Wieder verliert Finley die Kontrolle, richtet ihren Angreifer übel zu und flieht schließlich. Kopflos rennt sie davon und läuft direkt dem jungen Duke Griffin und seinem Freund Sam in die Arme. Unter den lauten Protesten Sams nimmt Griffin Finley mit nachhause, um ihr zu helfen. Nur nach und nach gelingt es dem Mädchen, ihr Misstrauen gegenüber dem jungen Adligen und den Menschen, mit denen er zusammenlebt, abzulegen und herauszufinden, wer und was sie wirklich ist.


    Eigene Meinung:


    Das Cover des Romans sprach mich sofort an, vor allem, weil ich mich gerade in einer absoluten Steampunk-Phase befinde. Denn in dieser Hinsicht bedient es wirklich alle Klischees: ein schönes, leicht geheimnisvoll wirkendes Mädchen mit einem viktorianischen Zylinder und Fliegerbrille und den obligatorischen Zahnrädern an ihren Handschuhen. Die pinke, leicht verschnörkelte Schrift legt klar die Zielgruppe und das Genre fest, denn “Das Mädchen mit dem Stahlkorsett” ist im Gegensatz zu “Books & Braun” ganz klar ein Jugendbuch.


    Die Handlung spielt im London des Jahres 1897. Dabei ist die Stadt grundsätzlich dieselbe geblieben, aber natürlich um einige Steampunk-Elemente erweitert. London ist eine meiner liebsten Städte und deshalb kann ich nur schwer einen Bogen um Romane machen, die in dieser fantastischen Metropole spielen. Dass in ihren Gassen dabei noch die verschiedensten Maschinen unterwegs sind, tut dem Ganzen in diesem Fall keinen Abbruch. Im Gegenteil: die Mischung aus dem viktorianischen Zeitalter, wie man es aus den guten alten Sherlock Holmes-Geschichten kennt und modernsten technischen Errungenschaften, macht für mich gerade den Reiz dieses Genres aus.


    Finley ist eine Protagonistin, mit der ich mich sofort identifizieren konnte. Sie ist eine starke Person, sehr impulsiv und immer bereit, für sich selbst einzustehen. Es fällt ihr schwer, anderen Menschen zu vertrauen und somit steht sie in komplettem Gegensatz zu dem jungen Duke Griffin, der ein unerschütterliches Grundvertrauen in alle Menschen zu besitzen scheint, auch wenn er selbst seine Mutter und seinen Vater früh verloren hat. Gemeinsam mit seinem besten Freund Sam und der Technikerin Emily erforscht er die übernatürlichen Fähigkeiten, die in jedem von ihnen stecken. So kann Griffin zum Beispiel in den Äther eintauchen und Emily mit Maschinen kommunizieren. Am interessantesten war für mich jedoch die Figur des Sam, der seit einem schrecklichen Unfall halb Mensch und halb Maschine ist. Der Konflikt, in dem er sich befindet, einerseits dankbar zu sein, dass er noch am Leben ist, andererseits aber nicht mehr zu wissen, wie viel Menschliches noch in ihm steckt, ist von der Autorin sehr eingehend dargestellt.


    Den Hauptteil der Handlung machen jedoch tatsächlich die Beziehungen der 4 Jugendlichen untereinander aus. Während Griffin und Emily Finley offen und warmherzig gegenübertreten, ist Sam voller Mißtrauen und Abneigung. Der eigentliche Haupthandlungsstrang erzählt hingegen von Griffins Suche nach dem Mörder seiner Eltern und seinen Ermittlungen gegen den Maschinisten, einen Verbrecher, der Maschinen für seine Taten benutzt. Wer “Das Mädchen mit dem Stahlkorsett” liest, der muss sich jedoch darüber im Klaren sein, dass diese Geschichte nur einen kleinen Teil des Romanes ausmacht, denn es geht eher um “Mädchenthemen” wie Freundschaft und Liebesdreiecke. Denn sowohl Emily als auch Finley werden jeweils von 2 jungen Männern verehrt, von denen natürlich jeweils einer der Bad Guy und der andere der fröhliche und sympathische ist. Klischeehafter geht es wohl kaum und da wird auch wieder deutlich, dass das Zielpublikum eben ein jüngeres ist.


    Mit Band 1 ist ein Teil der Handlung abgeschlossen, aber die letzten Seiten zeigen schon ganz klar, wohin die Reise in Band 2 gehen soll: leider nach Amerika. Ich hoffe, dass mir die Geschichte auch noch gefallen wird, wenn sie nicht mehr im edwardianischen London spielt, das mir so ans Herz gewachsen ist. Ich weiß allerdings schon jetzt, dass ich trotz kleiner Schwächen auch den nächsten Band noch lesen möchte.


    Fazit: Ein schöner Roman, der vor allem den jüngeren, weiblichen Steampunkfans gefallen dürfte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: