Elizabeth Scott - Love you, hate you, miss you

  • Klappentext:
    Die Geschichte einer Mädchenfreundschaft


    Julia war ihre beste Freundin, ihre Anlaufstation bei Kummer, ihr großes Vorbild. Und jetzt ist Julia tot - und Amy hat schreckliche Schuldgefühle. Schließlich hat sie den Autounfall überlebt und Julia nicht. Doch nach und nach muss sich Amy damit auseinandersetzen, dass Julia vielleicht doch nicht so perfekt war, wie sie Amy immer erschien. Und plötzlich steht die Frage im Raum, was in der Unglücksnacht tatsächlich passiert ist.



    Über die Autorin:
    Elizabeth Scott wuchs auf dem Land in Süd-Virginia auf, wo es nicht einmal ein Postamt, aber dafür jede Menge Kühe gab. Nach einem Hochschulstudium und kurzen Gastspielen in der IT-Branche, als Sekretärin und Dessous-Verkäuferin, wusste sie, dass ihre wahre Berufung woanders liegt.


    Sie lebt heute als erfolgreiche Autorin von Jugendbüchern mit ihrem Mann außerhalb von Washington DC.



    Allgemeines zum Buch:
    „Love you, hate you, miss you“ umfasst 284 Seiten und gliedert sich in 43 Kapitel. Diese haben mit durchschnittlich sieben Seiten eine angenehme Länge. Erzählende Kapitel wechseln sich mit Kapiteln in Form von Briefen, die Amy an ihre verstorbene Freundin Julia schreibt, ab. Die erzählenden Kapitel sind lediglich mit einer Kapitelzahl überschrieben. Die Briefe haben jeweils als Überschrift die Anzahl der Tage, die seit Julias Tod vergangen sind. Diese Zahl markiert gleichzeitig die Anzahl der Tage, seit denen Amy keinen Alkohol mehr getrunken hat.


    Das Buch ist durchgehend aus Sicht der Ich-Erzählerin Amy geschrieben. Die Handlung umfasst einen Zeitraum von einem knappen halben Jahr.


    „Love you, hate you, miss you“ ist im August 2011 als Taschenbuch im dtv Verlag erschienen. Die Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel „Love You Hate You Miss You“ bei HarperCollins Children’s Books (Harper Teen), a division of HarperCollins Publishers, New York. Aus dem Amerikanischen übersetzt wurde der Roman von Ilse Rothfuß.


    Das Cover des Buches sagt nicht viel aus, passt aber aufgrund der im Vordergrund stehenden Mädchenfreundschaft dennoch zum Inhalt des Romans.



    Meine Meinung zum Buch:
    Wie fühlt es sich an, seine beste Freundin zu verlieren? Was ist es für ein Gefühl, einen schrecklichen Unfall zu überleben, während die beste Freundin stirbt? Wie geht man mit diesen Gefühlen, die zwischen Trauer und Wut schwanken, um?


    75 Tage sind vergangen, seit Julia nicht mehr da ist und Amy lernen muss, ein Leben ohne sie zu führen. 75 Tage, seitdem Amy den letzten Schluck Alkohol getrunken hat, der ihr vorher aufgrund seiner Wärme und seiner wohligen Gleichgültigkeit, die er verbreitet, so viel bedeutet hat. Doch seit 75 Tagen ist alles anders. Seit 75 Tagen bedeutet der Alkohol Schuld und Verzweiflung und Einsamkeit. Denn der verdammte Alkohol ist daran schuld, dass Julia nicht mehr da ist.


    Mittels Briefen an Julia versucht Amy, ihre Gefühle zu ordnen und ihr Leben in den Griff zu bekommen. Amy berichtet von ihrem Leben, das sie nun ohne ihre beste Freundin führen muss und erzählt vom Schulalltag, Ärger mit Klassenkameraden, den Eltern oder ihrer Therapeutin. Die Briefe sind sehr emotional und das Gefühlschaos, das Amy durchlebt, wird spürbar. Sie trauert, ist verzweifelt, hat Angst. Gleichzeitig ist sie wütend und hinterfragt immer und immer wieder die Ereignisse des schicksalhaften Tages. Aber auch ihre Freundschaft zu Julia hinterfragt Amy, denn je mehr sie sich an diese erinnert, umso mehr erkennt sie, dass Julia sich nicht immer fair verhalten hat. War ihre Freundschaft tatsächlich so fest?


    Amy ist kein durchweg sympathischer Charakter. Sie hat viele Schwächen, die größte ist wohl ihre Alkoholsucht. Dazu ist sie sehr launisch und impulsiv. Doch sie schafft es, mit ihrer offenen und direkten Art, den Leser für sich einzunehmen, der sie auf dem langen Weg, ihre Trauer zu bewältigen, begleitet. Amy macht eine positive Entwicklung durch und am Ende des Buches ist nicht alles gut, aber erste Schritte in ein angenehmes Leben ohne Julia sind gemacht.


    „Love you, hate you, miss you“ überzeugt durch seine Offenheit und seinen ideenreichen Umgang mit der lebendigen Gefühlswelt eines Teenagers. Der Schreibstil der Autorin ist direkt und unverblümt, aufgrund der Erzählperspektive ist das Buch in Umgangssprache geschrieben. Es liest sich leicht und flüssig.



    Mein Fazit:
    „Love you, hate you, miss you“ ist ein emotionales und bewegendes Buch über den Verlust eines geliebten Menschen , das ohne erhobenen Zeigefinger auskommt und aus dem sich doch Erkenntnisse ziehen lassen.

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Eine sehr interessante Rezi. Mich wundert es immer wieder, wie viele Bücher wir gemeinsam haben :loool:
    Ich habe das Buch im Englischunterricht vorgestellt (natürlich die Originalausgabe) und mein Lehrer war ziemlich begeistert.
    Soweit ich es in Erinnerung habe, kann ich allen Punkten von gaensebluemche zustimmen :thumleft:

    Love is the most powerful army. Whether love of friend, love of country, love of God, or even love of enemy -
    love reveals to us the truly miraculous nature of the human spirit.
    Zt. nach Ruta Sepetys

    Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten
    Zt. nach Jean-Jaques Roussaau


    gelesen 2016:14 :study:

  • @ Strandläuferin: Solltest du das Buch bald mal lesen, würde mich deine Meinung dazu interessieren. :wink: Vielleicht ist es auch für den Unterricht geeignet. :-k


    @ GfmF: Jaaa, unser Buchgeschmack ähnelt sich sehr. :lol: :friends:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


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    Bettina Belitz - Scherbenmond


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  • Vom Inhalt her klingt es erstmal so, ich werd es wohl mal aus beruflichen Gründen lesen müssen. :loool:


    Darf ich fragen, was du beruflich machst?
    Falls du im Lehrerberuf tätig bist, dann kann ich dir das Buch auf jeden Fall empfehlen. Wie gesagt, ich habe es auch im Unterricht vorgestellt, und mein Lehrer hat mir zuvor sein "Ok" gegeben, weil er das Buch sehr passend für den Unterricht gefunden hat.

    Love is the most powerful army. Whether love of friend, love of country, love of God, or even love of enemy -
    love reveals to us the truly miraculous nature of the human spirit.
    Zt. nach Ruta Sepetys

    Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten
    Zt. nach Jean-Jaques Roussaau


    gelesen 2016:14 :study:

  • Hallo,


    ich bin schon etwa 5 Mal im Buchladen gestanden und hatte jedes Mal dieses Buch in der Hand, unsicher, ob ich es nun kaufen soll oder nicht.


    Danke für die gute Rezension über das Buch und die genaue Ausführung deiner Meinung, jetzt bin ich guter Dinge, dass ich das Buch kaufen bzw. ausleihen werde.

  • @ dalia:


    Ich könnte mir vorstellen, dass dir das Buch gefällt. :)

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    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


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