Lara Wegner - Die Braut des Wolfes

  • Inhalt:

    Zitat

    Aurora Braglia ist eine Hexe ohne erkennbare Fähigkeiten, dafür aber mit einem Fluch belegt, den ihre Zunft vor Generationen auf sich gezogen hat. Als die Gefährtin ihres Vormundes verschwindet, soll Aurora sie finden. Um Aurora das Risiko schmackhaft zu machen, wird ihr ein Beschützer und Gemahl in Aussicht gestellt: der Vagabund und Werwolf Ruben de Garou. Schnell stellt sich heraus, dass sich der Einzelgänger nicht freiwillig in die Rolle des Bräutigams gefügt hat. Obwohl sie das weiß, kann sich Aurora ihrem Schicksal nicht entziehen und wagt sich mit ihm in die nächtlichen Straßen von Rom. Dort wartet auf sie eine Bedrohung von ungeahntem Ausmaß. Der Fluch der Larvae. Ohne die Kraft und Liebe ihres Begleiters droht Aurora der Tod. Doch wie soll sie einen Werwolf erobern, der sein Herz verschließt?


    Quelle: Klappentext



    Meine Meinung:
    Der Klappentext fasst den Inhalt gut zusammen und bringt es im Großen und Ganzen auf den Punkt.
    Ruben de Garou, ein Alphawerwolf und Vagabund, soll seinem Bruder Cassian, um den es im ersten Teil "Im Bann des Wolfes" ging, einen Gefallen tun. Er und Mica, Cassians Schwiegervater und Großvampir in Paris, müssen ein Bündnis zwischen Werwolf und Vampir herstellen, um Frieden unter den beiden Völkern zu wahren. Dabei ersuchen sie Unterstützung bei einer Halbgöttin in Rom.
    Zur gleichen Zeit soll Aurora, eine Art Hexe und Pflegetochter des römischen Alphawolfes, dessen Gefährtin finden, die spurlos verschwunden ist. Doch Aurora tut dies nur unter einer Bedingung: Sie möchte einen Alpha zum Gefährten.
    Die Hexe versteckte sich bis dato hinter Klostermauern, da ihre Eltern Opfer eines Fluches mit Namen Larvae wurden, der auch sie trifft, sollte sie sich als Hexe offenbaren. Doch darauf will ihr Mündel keine Rücksicht nehmen, ihm geht es nur um seine Frau.
    Und so treffen sich die Wege von Ruben und Aurora schneller, als beiden lieb ist. Denn beide Anliegen hängen eng miteinander zusammen. Ohne das Auffinden dieser Gefährtin wird es auch kein Bündnis geben ...


    Nur widerwillig stimmt Ruben deswegen der Verbindung mit Aurora zu und wird ihr Beschützer.
    Was aus Pflichtbewusstsein entstand, entwickelte sich äußerst interessant. Auf der einen Seite wollte keiner von beiden diese Bindung, auf der anderen Seite kamen sie sich trotzdem immer näher. Eines aber verbindet sie auf jeden Fall: Sie sind beide Einzelgänger. Doch während Ruben dieses Leben freiwillig gewählt hatte, fristete Aurora es ungewollt, dank eines Fluches und eines aufbrausenden, egoistischen Vormunds.


    Sehr langsam fanden sie zueinander, wussten die Stärken des anderen zu schätzen und bildeten immer mehr eine perfekte Einheit gegen die Larvae. Besonders Aurora hatte es mit Ruben nicht leicht. Doch sie mussten viele Rückschläge einstecken und gemeinsam dunkle Stunden durchstehen. Diese Entwicklung wurde sehr schön und gut nachvollziehbar erzählt.
    Die Wortgefechte, denen sie sich ab und zu hingaben und die Handlung etwas auflockerte, waren zudem sehr unterhaltsam.
    Wenn es jedoch darauf ankam, standen sie füreinander ein und waren sich gegenseitig Schild und Schwert.
    Durch die Gefahr der Larvae war die Spannung allgegenwärtig, wenn auch nicht immer gleichbleibend stark. Gerade durch die verschiedenen Figuren und deren Blickwinkel verstärkte sich das Gefühl in mir. Dazu noch Ruben mit seinen Wolfsgebärden als Alpha, einfach herrlich!
    Der Schluss wurde noch richtig nervenaufreibend, sodass ich manche Szenen mit angehaltenem Atem las.


    Ich fühlte mich immer mittendrin im Geschehen, war Auroras und Rubens Schatten und hatte das Gefühl alles hautnah mit zu erleben. Mein Kopfkino lief auf Hochtouren, was dank des tollen Schreibstils der Autorin durch das ganze Buch hindurch anhielt. Die Beschreibungen von Örtlichkeiten und Figuren wurden immer präzise geschildert und wirkten lebendig.
    Lara Wegner schaffte es von Anfang an mit ihrer Art, mich in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Ich verlor mich ganz darin und wollte gar nicht mehr auftauchen. Darum war das Ende für mich sehr traurig, da ich mich von lieb gewonnenen Freunden verabschieden musste. Was für ein Glück, dass im November der dritte Teil folgt.


    Da immer wieder durch Andeutungen Bezug auf den ersten Teil genommen wurde, würde ich empfehlen, die Romane dieser Serie der Reihe nach zu lesen. Die Bände bauen aufeinander auf und die Protagonisten des Vorbands haben eine kleine Nebenrolle und entwickeln sich weiter.
    Ich hoffe, dass ich mit dieser Rezi zumindest ansatzweise dem tollen Roman von Lara Wegner gerecht wurde. Es war für mich ein berauschendes Erlebnis und ich fiebere dem nächsten Band entgegen!


    Fazit:
    Dieses Werk ist mein zweites Highlight im Mai!
    Lara Wegner erschuf eine fantastische Welt, die zum Träumen einlädt und dabei noch spannend ist.



    Söhne der Luna-Reihe:
    01. Im Bann des Wolfes
    02. Die Braut des Wolfes
    03. Der Fürst der Wölfe (November 2011)


    © Tikvas Schmökertruhe 23.5.2011

  • Kürzlich fand ich bei den Neuvorstellungen in einem von mir oft genutzten Literaturportal die Leseprobe zu „Die Braut des Wolfes“. Nachdem ich voriges Jahr den ersten Band aus Lara Wegners Reihe „Söhne der Luna“ mit großer Begeisterung gelesen habe, interessierte diese mich natürlich brennend. Viel zu schnell war sie zu Ende und das Buch landete auf meiner Merkliste. Aber ich hinterließ auch einen Leseeindruck, um in den Lostopf für die ausgeschriebenen 3 Freiexemplare zu kommen. Da mich die Buchglücksfee im Moment scheinbar mächtig lieb hat, bescherte sie mir eines davon.


    Der Name der Autorin Lara Wegner


    ist übrigens ein Pseudonym. Dahinter verbirgt sich die 1967 geborene Antonia Munoz. Die Schreiberei betreibt die Autorin derzeit noch nebenbei. Hauptberuflich ist sie seit vielen Jahren in der Personalberatung tätig und lebt in der Nähe von Frankfurt am Main. Ihre Werke präsentiert sie im Netz auf der Homepage antonia-munoz.de.


    Nun habe ich „Die Braut des Wolfes“ ausgelesen. Und ehe ich mich in neue Leseabenteuer stürze, möchte ich Euch dieses Buch kurz vorstellen und versuchen, Euch meine Leseeindrücke nahe zu bringen.


    Paris war gestern, jetzt geht´s nach Rom


    Ein poetisches Liebeslied von Rainer Maria Rilke stimmt mich wieder auf Sprache und Zeit der Handlung des eher historischen Romantic-Fantasy-Romanes ein. Wir haben es ca. Mitte des 18. Jahrhunderts und befinden uns noch in Paris. Gleich zu Beginn der Handlung werde ich mit einem alten Bekannten – Mica, dem Goldenen, Großmeister der Vampire von Paris – konfrontiert und erfahre, durch die Erwähnung des Alters seiner Enkeltochter Celeste, dass seit den Ereignissen aus „Im Bann des Wolfes“ drei Jahre vergangen sind.


    Mica hält noch immer den Frieden mit den Werwölfen und hält sich auch weiterhin vom Volk – die Gemeinschaft der Vampire – fern. Als er gerade ein weiteres Bild seiner geliebten Enkeltochter beendet hat, bemerkt er ungebetenen Besuch in seinem Haus. Eine Abordnung des Volkes ist bei ihm eingetroffen, um ihn über die Verärgerung der Vampire wegen dem Bündnis mit den Erzfeinden (den Werwölfen) in Kenntnis zu setzen. Obwohl er mit den drei Vampiren ohne weiteres fertig wird, fürchtet er einen Angriff der Vampire auf die Familie seiner Tochter und einen erneuten unerbittlichen, alles vernichtenden Krieg. So macht er sich auf die Reise zu seiner Mutter Selene, einer mächtigen Lamia, um sie als Verbündete zu gewinnen.


    Auch Florine, die gerade ihr zweites Kind erwartet, treffe ich anfangs wieder. Während sie auf ihren Mann, den Pariser Alpha-Wolf Cassian de Garou wartet, sinniert sie darüber, ob sie dem Alterungsprozess irgendwann einmal entgegen wirken will. Allerdings müsste dies ihr Vater übernehmen müssen, da durch ihren Anteil an Vampirblut der Biss eines Werwolfes zu gefährlich ist. Sie hat dem Comte de Saint Germaine nicht nur den für sie bestimmten Brief ihres Vaters wegen seiner Abreise abgenommen, sondern auch den für Saint Germaine. Als sie ihrem Mann davon berichtet, ahnt dieser sofort, worum es geht und beschließt ebenfalls nach Rom zu reisen. Allerdings würde sich Florine nie davon abhalten lassen, mitzukommen.


    So beschließt Cassian, dass sich sein Bruder Ruben in Rom um die Belange des Rudels und den Friedensvertrag des dortigen Alphas Tizzio di Mannero mit Selene kümmern muss. Da Ruben sowieso aus Wien verschwinden sollte, kommt ihm das gerade recht. Gar nicht recht kommt ihm allerdings, dass er in Rom mit einer Hexe verheiratet werden soll. Allerdings ist Aurora nicht nur irgendeine Hexe. Sie ist die letzte aus dem Geschlecht der Bragila, einer einstmals sehr angesehenen und mächtigen Hexengilde und entwickelt sich langsam aber sicher zu einer mächtigen Strega. Sie ist es, auf die es die Larvae eigentlich abgesehen haben. Vorerst haben sie jedoch Micas Schwester Berenike und Tizzios Gefährtin Saphira in ihrer Gewalt. Um überhaupt eine Chance für auf den angestrebten Frieden zu haben, sollten Saphira und Berenike schnell gefunden werden…


    Gute Unterhaltung und auch was fürs Herz


    Nach einer kurzen Einstimmung des Lesers mit den Hauptprotagonisten aus Teil 1 – ich erfahre wie sie inzwischen leben - die ich als sehr gelungenen Übergang empfand, beginnt die eigentliche Geschichte mit der stückweisen Einführung der neuen Hauptfiguren. Damit keine Längen entstehen, erfolgt diese situationsbedingt. Die Geschichte an sich hat mir wieder sehr gut gefallen. Sie beamte mich in eine völlig andere Welt, enthielt spannende, fantasievolle und erotische Aspekte, wurde von lebendig anmutenden Charakteren getragen und war in einer schönen und trotz der enthaltenen erotischen Szenen, nicht vulgären und der Zeit angepassten Sprache verfasst.


    Obwohl man auf dem Buchmarkt wirklich viele Bücher zu Vampiren und Werwölfen erhalten kann, ist es der Autorin gut gelungen, ihre eigene Vorstellung von der Welt ihrer Protagonisten an mich als Leserin zu „verkaufen“ und diese, nach Anfangsschwierigkeiten, auf die ich noch zu sprechen komme, gefesselt zu verfolgen. Bereits im ersten Teil gefielen mir ihre schon Vorstellungen zur Entstehungsgeschichte von Werwölfen, dies hat sie neben dem Kampf der Hauptprotagonisten gegen die Larvae – für die sie auch eine sehr gelungene Erklärung fand – mit diesem Buch noch einmal vorstellbar untermauert, ohne sich großartig zu wiederholen.


    Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei dem Buch um den zweiten Teil einer Reihe. Ich habe nun beide Teile in der richtigen Reihenfolge gelesen, könnte mir aber vorstellen, dass man sie auch unabhängig voneinander lesen und verstehen könnte. Der Anfang mit den im ersten Teil handelnden Protagonisten verrät nicht zuviel, sagt aber da gab es schon mal was, die Geschichte in Rom ist, bis auf das Grundprinzip der Romantic-Fantasy, eine ganz Andere. Allerdings möchte ich mich jetzt auch nicht aus dem Fenster lehnen, da so etwas für einen „Insider“ manchmal schwer einzuschätzen ist. Daher empfehle ich nach Möglichkeit doch die richtige Reihenfolge. Für Fans der Romantic-Fantasy empfehle ich die Geschichte überhaupt. Wer Hochliteratur erwartet, für den ist dieses Buch definitiv nicht geeignet.


    Das geht speziell an den Verlag


    Allerdings muss ich doch einen großen und für mich sehr schwerwiegenden Kritikpunkt loswerden, die das Buch in meiner Gesamtbewertung dann doch runter zieht. Der Einstieg in das Buch fiel mir diesmal nämlich trotz der an sich fesselnden Handlung nicht leicht. Und das lag eindeutig an der Ausführung. Obwohl diesmal vom Verlag ein größeres Format für die broschierte Ausgabe gewählt wurde – wohl um den Neupreis von 14,90 € zu rechtfertigen - wurde im Gegensatz zu Teil 1, der als Taschenbuch zum gleichen Preis erschien, eine wesentlich kleinere Schriftgröße gewählt. Dies machte das Lesen, besonders abends bei künstlichem Licht, nicht unbedingt zum Genuss. Bei Tageslicht ging es dann zwar, aber der Einstieg war trotzdem sehr anstrengend. Außerdem passen die beiden Teile auch nebeneinander im Bücherregal nun überhaupt nicht zusammen.


    Ich möchte die Geschichte um Lara Wegners historische Werwölfe und Vampire eigentlich wirklich gern weiterlesen. Es interessiert mich, wie die Lamia Berenike ihr weiteres Leben meistern wird und ob meine Vermutung zutrifft, dass es demnächst nach London zu dem bislang noch nicht in Erscheinung getretenen Bruder von Cassian und Ruben geht. Doch sollte sich das mit der wirklich unangemessenen Schriftgröße im nächsten Teil fortsetzen, werde ich wohl zugunsten der Gesundheit meiner Augen verzichten! Es gibt genügend andere spannende Geschichten, die ich problemlos lesen kann.


    270 Seiten