Sara Grant - Neva / Dark Parties

  • Autor Sara Grant
    Titel Neva
    Seitenzahl 350
    Verlag PAN
    Genre Jugendfantasy
    Preis 16,99€
    Erscheinungsdatum März 2011



    Inhalt bei amazon.de
    „Vor langer Zeit wurde Heimatland durch eine mächtige Energiekuppel von der Außenwelt abgeschottet. Die Regierung beteuert, dass dies zum Schutz der Bürger geschah. Sie weiß, was richtig für die Menschen ist – und erstickt jede Kritik im Keim. Als Tochter eines Ministers hat Neva bisher ein privilegiertes Leben geführt. Doch nun wird sie 16 und damit volljährig. Die Regierung erwartet von ihr, schnell Kinder zu bekommen, denn Heimatland braucht neue Bürger. Zum ersten Mal ist Neva nicht bereit, widerstandslos zu tun, was man von ihr verlangt. Gemeinsam mit ihrer Freundin Sanna beschließt sie, sich zu wehren. Doch dabei verliebt sich Neva nicht nur in den einen Jungen, der für sie tabu sein muss, sondern bringt sich in tödliche Gefahr: Denn was als harmloser Protest beginnt, wird schnell zu etwas viel Größerem – und Heimatland kennt keine Gnade.“



    Meine Meinung
    Auf dieses Buch habe ich mich wahnsinnig gefreut. Ich stehe total auf Dystopie und war daher sehr angetan von dem Klappentext.
    Das Cover zeigt ein Mädchen mit braunen Haaren von der Seite. Die Farben sind schön dunkel und kräftig, NEVA steht dort groß, ebenfalls findet man eine Schneeflocke vor.
    Es ist nicht zu viel verraten, wenn ich euch sage, dass NEVA = Schneeflocke bedeutet. Ich finde den Namen richtig schön und auch passend zu unserer Protagonistin.


    Neva ist gerade 16 geworden und somit laut der Regierung von Heimatland erwachsen und alt genug, um Kinder zu bekommen. Heimatland wird von einer riesigen Energiekuppel abgeschirmt. Den Einwohnern wird seit Jahrzehnten erzählt, dass dies nur zu ihrem Schutze sei und dass sich außerhalb von der „Schutzwand“ keinerlei Leben befinden würde. Wetter, Licht und andere naturelle Phänomene werden künstlich erzeugt bzw. nach Plan der Regierung geregelt.
    Neben dem Wetter regelt die Regierung auch einiges im Leben der Bewohner, z.B. den Beruf, den sie erlernen sollen. Neva selbst soll Krankenschwester werden, jedoch entspricht dies nicht ihren Vorstellungen. Zusammen mit ihrer besten Freundin Sanna will sie demonstrieren und endlich dafür sorgen, dass die Energiekuppel geöffnet wird, denn sie glaubt nicht daran, dass „dort draußen“ nichts mehr ist. Ihre Großmutter war derselben Meinung, doch diese ist seit 10 Jahren von heute auf morgen verschwunden, wie viele andere Bekannte von Neva auch. Und dann ist da noch Sannas Freund zu dem sie sich verbotenerweise hingezogen fühlt, denn sie ist vergeben. Als die Energiekuppel erneuert werden soll, sehen Neva und ihre Freunde die Möglichkeit, sich gegen Heimatland und der Regierung aufzulehnen und geraten in einen schweren Kampf um Liebe, Vertrauen und Wahrheit.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Neva ist ein bisschen naiv, aber ein sehr einfühlsamer und sympathischer Charakter. Sie passt in die Story hinein und agiert altersgerecht.

    Die dystopische Beschreibung vom Heimatland hatte ich mir allerdings als schlimmer erhofft. Zwar verlangt die Regierung viel von ihren Bewohnern und hält sie absichtlich dumm, dennoch hätte die Autorin hier noch mehr draus machen können. Mir fehlte einfach eine noch intensivere Beschreibung dieses Ortes. Ebenfalls fand ich es schade, dass auf die Charaktere meinem Gefühl nach zu wenig eingegangen wurde.
    Die Geschichte beginnt sofort und man ist direkt mitten im Geschehen. Hier brauchte man nicht erst 100 Seiten lesen, um langsam aber sicher zu erfahren, was Neva und ihre Freunde wollen oder wie Heimatland „tickt.“

    Für meinen Geschmack hätte das Buch noch locker 200 Seiten mehr haben können und dafür mehr intensive Auseinandersetzung mit der Dystopie des Heimatlandes, der Angst der Freunde und dem Hintergrund der Protagonisten. Mir waren das leider zu wenig Hintergrundinfos, da ich die Charaktere toll fand, hätte ich sie gerne noch näher kennen gelernt. Ich hätte gerne noch mehr und weiter gelesen!
    Das Buch ist spannend und gut verständlich geschrieben. Neva berichtet uns aus der Ich-Perspektive ihre Erlebnisse. Sie ist ein mutiges Mädchen, denn obwohl die Regierung meiner Meinung nach nicht „krass“ genug ist, ist es schockierend gewesen zu lesen, was sie alles den Bewohnern verheimlicht.
    Neben Freundschaft, Vertrauen und Hoffnung geht es in dem Buch natürlich auch um Liebe. Neva hat einen Freund, fühlt sich aber zu dem Freund ihrer besten Freundin hingezogen. Dieses Problem wird ebenfalls behandelt und bringt die Handlung des Buches auch oftmals ins Wanken.


    Ein toller Dystopie Roman, der nach einem Nachfolger schreit! Ich fände es toll, wenn Sara Grant noch mehr über Neva schreiben würde.
    Eine Empfehlung geht ganz klar an alle, die auf Endzeit- bzw. Dystopie-Romane stehen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: von :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Vielen Dank für die Rezi!
    Das hört sich auch richtig gut an und eigentlich wäre das genau mein Metier, aber irgendwie habe ich momentan das Gefühl, dass ich mit dem, das ich jahrelang vermisst habe (Endzeit, Dystopie) momentan ein bisschen übersättigt werde, da sehr viele Bücher mit diesen Themen erscheinen, vor allem im Jugendbuchbereich. Ich überlege noch ob ich es mit auf die Wunschliste packe. :wink:

  • Das Buch ist auf meine Wuli gewandert, danke für die Rezi. Wer die Autorin live sehen möchte hat auf der Leipziger Buchmesse nächste Woche die Gelegenheit dazu, ich werde mir ihre Lesung auf jeden Fall mal anschaun.

    Sub: 70 (aktiv 46, inaktiv 24)
    2010/2011 gelesen: 74/33
    Seiten: 25547/11556

  • So, ich habe fertig und bin nur sehr eingeschränkt begeistert:


    Etwas „1948“, etwas „Der Report der Magd“ zusammen mit Elementen aus „The Giver“ und einer ich-erzählenden Titelheldin, die mal wieder zwischen zwei jungen Männern steht und die nicht weiß, wem sie vertrauen kann – und jeder Fehler könnte ihr Tod sein.

    Selten wurden die Bedrohungen in einem dystopischen Roman so allgemein gehalten und die Genese-Geschichte des Systems so vage. Im Mittelpunkt steht hier wieder eine Heldin, deren Probleme sich mehr oder weniger heftig als Metaphern für die Identitätsfindung in der Pubertät gegen die Widerstände – oder vermeintlichen Widerstände – der Umwelt lesen lassen. Gewissermaßen Dystopie durch die Twilight-Romantik-Brille. Nicht wirklichmein Fall. (Haben wir keinen gähnenden Smily?)

  • Doch, Klaus, den haben wir: :sleep:


    Auf meinem SuB liegt das Buch auch schon und ich freue mich, es bald zu lesen. Mal schauen, ob ich mich eher Dave oder Klaus anschließen werde. :wink:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Mit ihrem Debütroman „Neva“ springt Sara Grant auf momentan hochaktuellen Zug der Dystopien auf und widmet sich der Frage, was passiert, wenn sich die Welt abschottet und vor der Vielfalt, sowohl im Gedanken- als auch im Erbgut, verschließt. Eine interessante Frage, die neugierig auf dieses Buch macht. Doch leider wurden meine recht großen, vielleicht zu großen Erwartungen etwas enttäuscht.


    Von Anfang an hatte ich große Schwierigkeiten, mich in die Geschichte hineinzufinden. Sie war mir zu undurchsichtig, zu verworren und hat es nicht geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Auch Sara Grants Schreibstil mit kurzen, abgehackten Sätzen bereitete mir Probleme, denn er steigert nur wenig die Lust aufs Weiterlesen. Zum Glück wurden die Sätze nach ein paar Seiten ausführlicher und so angenehmer zu lesen. Trotzdem hatte ich die ganze Zeit über das Gefühl, dass die Autorin einfach nur möglichst viele Informationen in einem Satz unterbringen wollte. Ihrem Stil fehlt irgendwie die Leichtigkeit.


    Die Idee hinter „Neva“ hat mir gut gefallen, auch die Tatsache, dass Sara Grant sehr mit Extremen spielt. So wird beispielsweise alles bis aufs Letzte recycelt, von Kleidung über Gebrauchsgegenstände bis hin zum menschlichen Erbgut. Und auch die Menschen unter der Glaskuppel sind extrem, entweder extrem angepasst (zumindest äußerlich) oder so sehr auf Individualität bedacht, dass sie sich verstümmeln, um sich von der breiten Masse abzuheben. Doch leider kommt das, was die Menschen dazu bewegt, so zu sein wie sie sind, nicht wirklich rüber. Der Geschichte und auch den Figuren fehlt der Tiefgang, man wird einfach nicht schlau aus ihnen.


    Hat man sich nach etwa der Hälfte des Buches endlich einigermaßen in Nevas Welt unter der Glaskuppel zurechtgefunden, überrascht die Autorin mit ein paar unvorhersehbaren Wendungen und erhöht die Spannung um ein Vielfaches. Man glaubt zu wissen, was unter der Protektospähre vor sich geht, doch das, was wirklich passiert, kann man kaum fassen…


    Zum Ende hin entwickelt sich „Neva“ doch noch zu dem spannenden Buch, das es eigentlich von Anfang an hätte sein sollen und auch sein können. Doch insgesamt ist die Geschichte mir zu oberflächlich, zu verworren und zu wenig durchdacht, es gibt zu viele Ungereimtheiten und am Ende bleiben zu viele Fragen offen. Die Grundidee bietet viel Potenzial für eine tolle Geschichte, aber an der Umsetzung hapert es leider ein wenig.

  • Hach, ich liebe es wenn sich die Geister streiten. Denn das bedeutet: Wunschliste ich komme!Neva ist als nächstes dran! Danke für eure super Rezis & Beiträge!

    Zitat

    Ein toller Dystopie Roman, der nach einem Nachfolger schreit!

    Zitat

    Doch insgesamt ist die Geschichte mir zu oberflächlich, zu verworren und zu wenig durchdacht, es gibt zu viele Ungereimtheiten und am Ende bleiben zu viele Fragen offen.

    Zitat

    Selten wurden die Bedrohungen in einem dystopischen Roman so allgemein gehalten und die Genese-Geschichte des Systems so vage.

    Ich bin jetzt irre neugierig :rambo: und werd meinen Mann morgen direkt zur Buchhandlung schicken. Hab nämlich Fieber :krank: und damit die passende Ausrede die Zeit des gesamten Tages in ein Buch zu investieren, welches entweder gut oder sau schlecht sein wird. Juhuuuu!!

    PS: Wir haben einen gähnenden Smiley??

    Liebe ist nicht stark. Sie ist so verletzlich wie nur irgendwas. Und wenn wir nicht achtgeben, dann zerbricht sie wie Glas.


    Arkadien brennt

  • Sara Grant ist mit Neva ein gefühlvolles, generationsloses und spannendes Buch zugleich gelungen! Das Buch befasst sich mit der Thematik Dystopie (Fiktive Gesellschaft mit negativem Verlauf). Neben "Die verschwundenen Kinder" von Caragh O'Brien oder auch "Die Auswahl" von Ally Condie folgtnur auch Sara Grant. Jeder Autor hat auf seine Weise dieses Thema gut umgesetzt, doch ich finde, Neva sticht etwas heraus :) Neva und ihre Freunde streuben sich gegen ihre Zukunft unter der Protektosphäre. Denn das Leben unter solchen Umständen ist unmöglich, da die Bewohner mit jahrelanger Inzucht zu kämpfen haben und die Rohstoffe langsam, aber sicher ausgehen. Neva keine Welt, außerhalb der Schutzhülle, denn ihr wurde immer eingeredet, dass es NUR die Protektosphäre gibt. Doch ihre Großmutter hat immer von einer anderen Welt gesprochen, also muss es sie doch geben. Nur, wie kann sie das herausfinden?
    Und gibt es eine Möglichkeit, diese auch kennen zu lernen?
    Das System versucht mit aller Macht, Neva davon abzuhalten, herauszufinden, ob es eine weite Welt gibt. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen. Der starke Wille, ihre totgeglaubte Großmutter
    wiederzusehen, dem System ein Schnippchen zu schlagen und natürlich ihrem sicheren Tod zu entkommen, bringt die Protagonistin dazu, sich gegen alle und jeden zu erheben. Doch bringt es die kleine Schneeflocke auch über's Herz, ihre Freunde, ihre Eltern, sowie ihre große Liebe zu verlassen?
    Fazit:
    Sara Grant hat einen tollen und einfühlsamen Schreibstil. Ich bin weiterhin der Meinung, dass die Geschichte um Neva besonders aus der Dystopie - Hysterie heraussticht. Sie schafft es, von jetzt auf gleich die Spannungskurve anzukurbeln, beruhigt den Leser jedoch direkt und man hat zunehmendst das Gefühl, man möchte sich ein Stück Mut Neva's abschneiden und ihr helfen. Wirklich sehr empfehlenswert!
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Neva ist gerade 16 Jahre alt geworden und lebt in Heimatland, welches unter einer Energiekuppel liegt. Niemand darf diese Protektosphäre verlassen und die Regierung behauptet, dass es außerhalb kein Leben mehr gebe und die Kuppel zur Sicherheit der Bevölkerung erschaffen wurde. Neva empfindet sie aber eher als Gefängnis und hat viele Fragen, die sie nicht stellen darf. Alles wird tot geschwiegen - warum ständig Menschen verschwinden, was wirklich ausserhalb dieser Protektosphäre liegt, wie das Leben vor dem Bau der Energiekuppel war oder warum die Regierung jeden und alles kontrolliert.


    Das Leben in Heimatland ist ziemlich trostlos. Durch das Abschotten der Außenwelt werden die Ressourcen immer knapper. Alles wird mehrfach recycelt und viele Technologien sind verschwunden. So gibt es keine Flugzeuge mehr, viele Lebensmittel und Materialien sind ebenfalls nicht mehr verfügbar. Des Weiteren nimmt die Bevölkerung stetig ab. Um dem entgegen zu wirken hat die Regierung verkündet, dass Menschen mit 16 volljährig sind und sich vorpflanzen sollen. Zu diesem Zwecke gibt es auch keine Verhütungsmittel mehr auf dem Markt zu erwerben. Außerdem bestimmt die Regierung den auszuübenden Beruf, sie verwaltet alle verfügbaren Ressourcen und entscheidet sogar über den Einsatz von Regen. Ziel ist es eine Gleichheit in der Bevölkerung zu erschaffen, die sowohl das Aussehen als auch den Charakter der einzelnen Menschen betrifft. Neva entwickelt immer größere Zweifel an der Regierung und an der Sinnhaftigkeit der Protektosphäre. Sie hat nur zwei Möglichkeiten, sich dem System zu unterwerfen oder Widerstand zu leisten. Sie tritt in die Fußstapfen ihrer verschwundenen Großmutter und entscheidet sich für letzteres, was für sie lebensbedrohliche Konsequenzen haben wird.


    Zitat

    "Mein Netz aus Lügen wächst.
    Bald weiß ich nicht mehr, was die Wahrheit ist."
    (Seite 185)

    Bei Neva handelt es sich um einen dystopischen Jugendroman. Scheinbar ist dieses Thema mittlerweile zu einem Trend geworden, den ich bisher aber verpasst habe. Dieser Roman war für mich der erste, der sich um beängstigende Zukunftsvision dreht, daher kann ich ihn auch nicht mit ähnlichen Werken vergleichen. Für mich ist diese Thematik neu und höchst interessant, denn einige Vorkommnisse sind gar nicht so unwahrscheinlich, wenn man sich die aktuelle Entwickelung der Gesellschaft anschaut, was solche Romane noch viel erschreckender wirken lässt.


    Der Schreibstil von Sarah Grant hat mir sehr gut gefallen. Ihr Roman ist flüssig zu lesen und die Entwicklung des Charakters von Neva wurde gut beschrieben, von den ersten Zweifeln am System, über den ersten kleinen Widerstand und das endgültige Aufgeben ihres bisherigen Lebens, in der Hoffnung, dass es außerhalb der Kuppel mehr zu bieten hat. Das beklemmende Gefühl, welches für Neva Alltag geworden ist, überträgt sich gut auf den Leser, welcher selbst dazu animiert wird über diese Situation nachzudenken. Was würde man selbst tun, wenn man in dieser Protektosphäre gefangen wäre. Würde man den leichten Weg nehmen und sich dem vorgeschriebenem System beugen oder für seine Freiheit und seine Individualität kämpfen?


    Der Roman bleibt die ganze Zeit über spannend. Immer wieder geht es kleine Erfolge für Neva und die anderen Widerständler, gefolgt von Rückschlägen und gefährlichen Situationen. Ich war daher bis zum Ende nicht sicher, wie der Roman ausgehen würde, auch wenn ich natürlich eine Vermutung hatte. Es tauchen immer wieder neue Charaktere auf, Neva muss Menschen vertrauen, wird dabei oft enttäuscht und kann es doch nicht ohne fremde Hilfe schaffen. Diese Hin- und Hergerissenheit verleiht dem Lesen das nötige Spannungsgefühl.


    Die Covergestaltung ist dem PAN Verlag sehr gut gelungen. Mir gefällt es sehr, dass der Titel besonders geprägt und deshalb spürbar erhöht ist. Außerdem passt die Schneeflocke hervorragend zur Geschichte, da Neva von ihrer Großmutter immer so genannt wurde.


    Ich hätte mir lediglich etwas mehr Tiefgang an einigen Stellen gewünscht. Nevas Mutter und ihre Großmutter spielen zum Beispiel eine wichtige Rolle, werden aber nicht so stark eingebunden, wie es ihre Charaktere eigentlich ermöglicht hätte, und auch über die Denkweise des Vaters dem System gegenüber hätte ich mir mehr Informationen gewünscht


    Fazit: Der Roman behandelt ein interessantes Thema, welches sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene gut umgesetzt wurde, und damit definitiv lesenswert ist. Das Buch erhält von mit 4 von 5 Sternen.


    • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:
  • Inzwischen habe ich das Búch auch gelesen und schließe mich den positiven Eindrücken an. :thumleft:


    Ich habe eine Weile gebraucht, um mich in das Buch reinzulesen. Komischerweise bin ich mit dem Erzählstil in der Gegenwartsform gar nicht klargekommen, obwohl das sonst kein Problem ist. Dazu kam, dass das Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben ist und der Leser keine Erklärungen geliefert bekommt was die Protektosphäre anbelangt oder die allgemeine Lebenssituation. Stattdessen hat Neva munter drauf los erzählt, ohne dem unwissenden Leser ausreichend Informationen anzubieten. So hat sich nur bruchstückhaft und sehr langsam für mich ein Bild ihrer Lebenssituation ergeben. Einiges musste ich mir zusammenreimen und auch jetzt sind mir noch einige Sachen unklar.


    Doch nach ungefähr der Hälfte des Buches, als für mich vieles klar geworden ist, hat das Buch richtig an Fahrt aufgenommen. Die Handlung wurde richtig spannend und besonders toll fand ich, dass die Charaktere eine Wandlung durchleben und man nicht immer beurteilen kann, wer gut und wer böse ist.


    Sicherlich bleibt einiges sehr oberflächlich, aber das ist für mich bei diesem Buch gar kein Kritikpunkt. Denn insgesamt habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt, ich hatte großen Lesespaß und spannend war das Buch auch.


    Mal eine Frage zum Ende des Buches:


    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Tja, ich hab von Neva eine Leseprobe erhalten und was mich wirklich interessieren würde (weil ja von Frau Grant) keine weiteren Bücher geplant sind


  • Endlich konnte ich das Buch lesen, wo ich schon längere Zeit mit "Neva" geliebäugelt habe. Zwar kann ich mich den vielen positiven Eindrücken anschließen, aber auch die etlichen Kritikpunkte nachvollziehen, weil ich es ähnlich empfunden habe.


    Der Schreibstil hat mir gut gefallen, sehr flüssig und angenehm zu lesen. Auch die Idee hat mir sehr gut gefallen, allerdings hätte ich mir an so einigen Stellen genauere Beschreibungen gewünscht. Vor allem zum Heimatland, zu der Geschichte usw. Man erfährt meist nur bruchstückhaft am Rande, oft nur in Nebensätzen, ein paar Informationen über das Leben unter der Protektosphäre. Das ist schade, weil hier noch einiges Potential gesteckt hätte. Die Autorin hat sich eher auf die Gefühle der Protagonisten konzentriert und ihren Widerstand. Vor allem am Anfang hat mich der Roman stark an den Film "Aeon Flux" erinnert: Verpestung außerhalb, komplette Abgrenzung von der Außenwelt, Receycling in allen Formen, auch der genetische Aspekt weist da die ein oder andere Parallele auf, nicht zuletzt natürlich auch der Widerstand.
    Das Ende des Romanes hat mich dagegen ein bisschen an eine DDR reloaded erinnert (Flucht, Ausbruch aus dem Regime), alles ein wenig verschärfter.


    Trotzdem war der Roman sehr spannend (vor allem gegen Ende hin) und sehr bedrückend erzählt, auch wenn ich mir mitunter ein wenig mehr Tiefe gewünscht hätte, und deswegen vergebe ich insgesamt :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.


    @gaenseblümche


    tinkerbell

    Viele Grüße
    Aventurin


    :study:Rebecca Gablé - Hiobs Brüder


    SuB: 92 / Gelesen 2016: 7

  • @ Aventurin:


    Ja, das klingt gut und passt auch ganz gut. :thumleft:


    @ Tinkerbell:


    Genau, lies das Buch am besten einfach mal. :wink:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
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  • Das Buch liegt schon eine Weile auf meinem SuB und ich hatte es schon einige Male in der Hand. Irgendwie hat dann doch immer ein Anderes gewonnen :uups: .
    Doch jetzt, dank Eurer positiven Rezensionen, werde ich es das nächste Mal nicht mehr auf den Stapel zurücklegen :wink:

    Ich :study: gerade:

    [-X 2024: SuB 7.708

    gelesen/gehört insgesamt: 11 davon 6 :study: = 2265 Seiten / 5 :musik: = 53:34 Stunden

    (2023 gelesen: 14 B. / 4.602 S. + gehört: 32 HB. / 327:27 Std.)

  • Neva lebt unter einer Kuppel, der Protektosphäre. Angeblich ist außerhalb die Luft verpestet, und alles stirbt. Doch auch innerhalb der Kuppel sterben die Menschen, aber einen sehr viel langsameren Tod: durch generationenlange Inzucht gibt es mehr und mehr Fehlgeburten, Rohstoffe werden knapp und die Bewohner im Aussehen immer ähnlicher. Die Regierung versucht mit allen Mitteln Missstände zu vertuschen, mehr und mehr Menschen, auch Nevas Großmutter, verschwinden spurlos. Doch Neva wagt es, den Kampf gegen die übermächtige Regierung aufzunehmen- zu der auch ihr Vater gehört. Doch ist Leben außerhalb der Kuppel wirklich unmöglich?
    Definitiv kein Roman für Klaustrophobiker- das Buch verursacht schon fast Beklemmungen. Man kann gut nachvollziehen, wie sehr Neva sich eingesperrt fühlt, und wie aussichtslos ihr Vorhaben eigentlich ist: überall wird bespitzelt, belauert, man kann niemandem mehr trauen- und die Regierung ist überall. Die geschilderten Umstände sind in jeder Hinsicht ein grausamer Psychoterror, aber durchaus vorstellbar. Man hat ja schon in der jüngeren Vergangenheit gesehen, was für Bestrebungen einzelne Staaten hatten, sich vollkommen von der Welt abzukoppeln, und zu was für Methoden dafür gegriffen wurde. Sara Grant schafft eine äußerst düstere Zukunftsaussicht, die aber absolut mitreißend ist. Die Story ist nicht sehr action-lastig und auf einen „großen Knall“ braucht man nicht zu hoffen- der Roman hat es aber auch nicht nötig. Nevas Gedanken, Aussichten und Motivation werden sehr echt und einfühlsam beschrieben und man fiebert jeden Augenblick mit. Ich hätte mir zwar mehr Hintergrund über die Kuppel und die Zeit des „Terrors“ gewünscht, aber außer in Geheimarchiven ist das Wissen innerhalb der Kuppel verschüttet. Was mich nur wundert: wie wird die Kuppel konstant unter Strom gehalten, wenn es keine Rohstoffe, kein Benzin etc. mehr gibt? Selbst Sonnenkollektoren müssen gewartet werden und brauchen Ersatzteile… ansonsten sind mir keine Fehler aufgefallen. Als Jugendbuch vollkommen überzeugend und spannend, hat der Roman meine Erwartungen komplett erfüllt. Daher 5 von 5 Sterne von mir.

  • Neva - Sara Grant




    Das Heimatland der 16-jährigen Neva wird durch eine Energiekuppel abgeschottet. Die Regierung behauptet, dass die Protektosphäre die Bewohner vor dem sicheren Tod schützt und dass kein Leben außerhalb der Kuppel möglich ist. Obwohl Neva die Tochter eines angesehenen Ministers ist, entwickelt sie Zweifel an der Richtigkeit dieser Aussage. Denn das Leben innerhalb der Kuppel besteht aus strengen Gesetzen und Regeln. Die Vergangenheit wird von der Regierung systematisch ausgelöscht, denn niemand soll sich an die Zeit vor der Protektosphäre erinnern. Gemeinsam mit ein paar engen Freunden wagt Neva eine Protestaktion. Dadurch gerät sie ins Visier der Regierung, denn diese duldet keine Aufwiegler. Durch die hohe Position ihres Vater kann Neva einer schlimmen Strafe entgehen. Doch nicht alle ihre Freunde haben so viel Glück. Denn es ist bekannt, dass Personen, die sich gegen die Regierung stellen, spurlos verschwinden. So, wie einst Nevas Großmutter. Niemand spricht seitdem von ihr. Es ist fast so, als hätte es sie nie gegeben. Neva ist sich durchaus bewußt, dass ihre Aktionen sie in ernsthafte Schwierigkeiten bringen können, dennoch will sie endlich die Wahrheit wissen.....



    Meine Meinung



    Bei diesem Jugendbuch handelt es sich um einen dystopischen Roman, der in der Ich-Perspektive, aus der Sicht der Hauptprotagonistin Neva, erzählt wird. Zunächst fällt es nicht ganz leicht, die Welt mit Nevas Augen zu betrachten, da wichtige Hintergrundinformationen zum Leben in der abgeschotteten Welt fehlen. Dennoch ist man sich von Anfang an der beklemmenden Atmosphäre bewusst, die in Nevas Umgebung herrscht. Das Leben wirkt trist, eintönig und von Zwängen und Regeln geprägt. Eine eigene Meinung ist nicht erwünscht. Alles soll genau so ablaufen, wie die Regierung es vorschreibt, sonst gerät man in ernsthafte Gefahr einfach zu verschwinden. Kein Wunder also, dass Neva und ihre Freunde mit einer Protestaktion dagegen aufbegehren wollen. Die Grundidee der Handlung ist nachvollziehbar und interessant.


    Doch leider fällt es gerade anfangs etwas schwer, sich mit der Hauptprotagonistin Neva zu identifizieren. Sie handelt stellenweise sehr unüberlegt, ohne über die Konsequenzen nachzudenken und bringt dadurch nicht nur sich selbst in Gefahr. Dieses Verhalten kostet sie leider einige Sympathiepunkte. Zum Glück ändert sich dieser Eindruck im späteren Verlauf der Handlung noch. Sara Grant lässt ihre Hauptprotagonistin nicht nur gegen die Regierung aufbegehren, sondern auch gegen die aufkeimenden Gefühle, die sie für den Freund ihrer besten Freundin entwickelt. Man spürt förmlich, wie sie sich gegen die beginnende Liebe sträubt, um ihre Freundin nicht zu hintergehen. Die beschriebenen Situationen wirken glaubhaft und nicht zu übertrieben romantisch.


    Es gelingt der Autorin, Nevas Umgebung mit einfachen Worten zu beschreiben und die dort herrschende Atmosphäre zu verdeutlichen. Den agierenden Personen fehlt manchmal allerdings die Lebendigkeit, denn es fällt schwer, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Vielleicht liegt das aber auch an ihrem Umfeld und dem Plan der Regierung, alle Menschen einander anzugleichen. Denn so wirkt ihr Handeln beliebig austauschbar und stellenweise überraschend emotionslos.


    Obwohl die Grundidee sehr interessant ist, tritt die Handlung zunächst etwas auf der Stelle und plätschert ohne große Überraschungen vor sich hin. Doch dieser Eindruck ändert sich bald. Denn dann nimmt die Erzählung deutlich an Fahrt auf. Der berühmte Funke springt über und plötzlich fällt es schwer, sich vom Gelesenen zu lösen und das Buch aus der Hand zu legen. Es kommt zu einigen Wendungen, bei denen man voll und ganz mit Neva mitfiebert. Das Ende bleibt allerdings relativ offen und bietet Grund für eigene Spekulationen.



    Mein Fazit



    Auch wenn für mich noch ein paar Fragen unbeantwortet im Raum stehen, vergebe ich dennoch vier von fünf Sternen. Denn, trotz leichter Startschwierigkeiten, habe ich mich beim Lesen gut unterhalten und konnte das Buch zum Ende hin kaum aus der Hand legen. Es ist der Autorin hervorragend gelungen, die düstere Atmosphäre von Nevas Welt zu beschreiben und dadurch zum Nachdenken anzuregen.




    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich hab von Thalia vor geraumer Zeit mal eine kleine Leseprobe "mitnehmen" dürfen :)
    Hat sich sehr interessant angehört, aber bisher habe ich es mir noch nicht besorgt.
    Dank eurer schönen Rezis werde ich das in meiner Wunschliste evtl. doch noch mal höher schieben :)

  • Neva lebt unter einer Glaskuppel. Es regiert ein Regime, an dessen Spitze unter anderem ihr Vater sitzt. Sie hat Fragen, auf die sie von niemandem eine Antwort bekommt. Warum., z. B., wird ihr Heimatland durch eine Glaskuppel von der Außenwelt getrennt? Wo ist ihre Großmutter geblieben? Sie kann doch nicht ohne ein Wort des Abschieds verschwunden sein. Gemeinsam mit ihrer Freundin Sanna und einigen anderen Rebellen beschließt sie, gegen das Regime zu kämpfen und Antworten zu verlangen. Leider verliebt sie sich nicht nur in einen Jungen, den sie nicht lieben darf, sondern stößt auch sonst an Grenzen, die sie nicht überschreiten sollte...

    MEINE MEINUNG
    Das ist meine erste Dystopie von daher war ich sehr gespannt, was mich hier erwartet. Zumal ich so etwas, wie mit diesem Buch noch nie in meinem Leben gemacht habe: Ich bin einfach in eine Buchhandlung gegangen um „nur mal zu gucken“ . Gut, das ist natürlich eine Lüge, denn wir wissen alle das, sobald wir eine Buchhandlung betreten, es nie nur beim Gucken bleibt, oder? Wie auch immer. Ich war also in der Buchhandlung und mir viel sofort das Cover auf. Das Buch war noch eingeschweißt und der Klappentext an sich hat mich sehr angesprochen. Lange Rede, kurzer Sinn habe ich das Buch einfach gekauft, ohne auch nur eine Seite darin zu lesen, geschweige denn die bisherigen Bewertungen zu überprüfen. Das Ergebnis? Lest selbst…


    Aufmachung
    Die ist, ich denke mal ihr werdet mir zustimmen, sehr gut gelungen. Es hat einen Schutzumschlag und sowohl auf ihm, als auch im Buch taucht ständig die Schneeflocke auf. Was es damit auf sich hat, wird natürlich im Buch erläutert…

    Idee/Handlung
    Ich bin ohne jegliche Erwartungen an dieses Buch herangegangen und wisst ihr was: Das war auch mal schön. In diesem Buch geht es um etwas, eine Art Lebensstil, wie wir ihn nicht kennen. Die Menschen leben unter einer Glaskuppel und haben sich sozusagen ihre eigene kleine Welt geschaffen. Aufgrund der Tatsache, dass sie sich untereinander bei der Fortpflanzung immer aus dem gleichen Gen-Pool bedienen ist es also nicht verwunderlich, dass sich die Menschen im Laufe der Jahrzehnte immer ähnlicher werden und sich kaum noch voneinander unterscheiden. Einige passen sich dem Regime an und andere widersetzen sich. Diejenigen, die sich für letzteres entscheiden, haben quasi den Zonk gezogen. In wie weit sich das auf ihr „Leben“ auswirkt, möchte ich hier nicht verraten.


    Sprache
    Die Geschichte wird aus der Sicht der Protagonistin erzählt, was ich ja immer gut finde. Für gewöhnlich markiere ich besonders gelungene Sätze immer mit Klebezetteln nur bei diesem Buch habe ich es irgendwann aufgegeben, weil mir die Zettelchen sehr bald ausgegangen wären.


    Die Autorin schreibt zum einen sehr einfach und dennoch haut sie einem im nächsten Moment Sätze um die Ohren, bei denen man den fraglichen Satz wieder und wieder lesen muss. Einzig und allein ihr Schreibstil hat die negativen Punkte, die ich zu diesem Buch anmerken muss, wieder wettgemacht und ohne ihn wäre das Buch in der Bewertung nicht so gut davongekommen.


    Lesetempo
    Da Neva mein erstes Buch in diesem Genre war, musste ich mich in die ganze Thematik erst einmal hineinfuchsen. Danach ging es jedoch ziemlich zügig voran.

    Unterhaltungswert
    Dieser war befriedigend. Ehrlich, ein bisschen mehr hätte ich hier schon erwartet, dennoch möchte ich Gnade walten lassen. Sara Grant hat echt verdammt gute Ideen gehabt, um den Leser bei der Stange zu halten und von daher war der Unterhaltungswert des Buches vollkommen in Ordnung.

    Charaktere
    Die Charaktere haben mich in diesem Buch maßlos enttäuscht. Ich konnte zu keinem von ihnen eine Verbindung aufbauen. Wenn ich sie umschreiben müsste, würde ich sagen, dass sie sehr blass waren und ich sie kaum wahrgenommen habe.
    Die Autorin hat meiner Meinung nach die Umgebung und die Handlung mit viel mehr Liebe zum Detail ausgearbeitet und das bei den Charakteren leider nicht weiter beherzigt. Das finde ich sehr schade. Da kann ich nur sagen, dass hier die Ausarbeitung mangelhaft war. Ich würde jetzt auch gerne näher auf sie eingehen, aber was soll ich dazu noch groß sagen? Wie soll man etwas beschreiben, dass man kaum sieht?

    Setting
    Wie ich oben schon sagte, hat sie sich beim Setting so richtig ins Zeug gelegt. Mir hat es sehr gut gefallen und ich hatte immer die Szenerie aus dem Film „Silent Hill“ vor Augen (ohne Asche, die vom Himmel fällt) :D . Fragt mich nicht warum. Das Setting hat eine kalte, bedrückende Atmosphäre geschaffen, die einem fast die Luft zum Atmen nahm.

    Überraschungen
    Die Überraschungen sind ihr auch ganz gut gelungen. Sie haben mich nun nicht komplett aus der Bahn geworfen, so dass ich das Buch erst einmal zur Seite legen musste oder so, aber es war angemessen.

    Umsetzung
    In diesem Buch ist man von der ersten Seite an mitten im Geschehen. Es baut sich hier nichts auf oder dergleichen, nein BAM ist man in der Story drin und hat gar nicht erst die Möglichkeit, sich langsam in die Geschichte einführen zu lassen. Gut fand ich auch, dass die Autorin es geschafft hat, dass man als Leser bei jedem Schritt der Charaktere nur dachte „Ähm, sorry aber ich glaube, das darfst du nicht, Kollege“. Das war es dann aber auch schon wieder mit den positiven Aspekte in Bezug auf dieses Bewertungskriterium, denn ansonsten hat sie mich hier ganz und gar nicht überzeugt.


    In diesem Buch steckt so viel Potential , die Umsetzung war meiner Meinung nach jedoch mangelhaft. So einige Dinge, und da widerspreche ich mir eigentlich aber egal, waren so sehr an den Haaren herbeigezogen, dass ich nur dachte „äh…?“


    Ja ich weiß Dystopie und so aber dennoch EIN LAGER WO MÄDCHEN HINGEBRACHT WERDEN UM ZU… Mal ehrlich. Diejenigen, die es schon gelesen haben, wissen vermutlich was ich meine. Wie auch immer.

    Nachdenklichkeit
    Jetzt wird es aber wiederum positiv. Nachdenklich hat mich das Buch nämlich schon gestimmt. Sehr sogar. Mich beschäftigte z. B. die Frage, wie unser Leben besser wäre: So wie wir es jetzt leben mit allen Mitteln in Bezug auf Fortschritt usw. und einer freien Meinung und Möglichkeit unser Leben so zu leben wie WIR es wollen oder unter einer Glaskuppel, in der alles konkret vorgeschrieben wird und man nichts zu fürchten hat solange man sich an die vorgeschriebenen Regeln hält?
    Ich meine sind wir doch mal ehrlich: Es gibt Länder – ohne Glaskuppel- in denen z. B. eine Frau keinerlei Rechte hat und auch das Leben der Mädchen eine klar definierte Route vorprogrammiert hat. Von daher kann ich sagen, dass dieser Faktor des Buches gut war.

    Bildungswert
    Auch hier kann ich nur sagen mangelhaft. Finde ich aber nicht schlimm offen gestanden. Die wichtigste Message, die uns dieses Buch vermitteln möchte, ist glaube ich „Überlege dein Handeln gut, denn du kannst es nicht mehr rückgängig machen“.

    FAZIT
    :bewertung1von5::bewertung1von5:
    Ich bin jetzt zwar neugierig auf Dystopien geworden, aber dennoch bin ich hier etwas enttäuscht worden...