Unter der Überschrift "Jesus war Ungar" (S. 62) habe ich heute verblüffenes gelernt: "...Kunsthistoriker Gàbor Pap etwa glaubt allen Ernstes, dass die Stephanskrone ein 'Apparat' sei, durch den der legitime König bei seiner Krönung himmlische Schwingungen empfange. Das - infolge einer Beschädigung schief stehende - kleine Kreuz auf dem Scheitelpunkt der Krone diene dabei als 'Antenne'." Wohlgemerkt: Aussage am Beginn des 3. Jahrtausend.
Im selben Kapitel wird aufgezeigt, wie und warum antisemitische rechte Kreise in Ungarn erklären, dass Jesus von Nazareth selbstverständlich kein Jude war, sondern viel mehr der von Gott auserwählten ungarischen Nation entstammt. Unabhängig davon, wie man zur christlichen Religion steht, wäre es wohl interessant, eher aber noch amüsant, einem solchen Pseudowissenschaftler zuzuhören, wie er einem seriösen Historiker diese Abstammung der historisch erforschten Person Jesus darlegt.
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Verlag: Residenz
