>Der Abend des Adlers< von Frank S. Becker

  • Hallo Leseratten,


    ich würde gerne mein derzeitiges Lieblingsbuch vorstellen. Es ist ein historischer Roman, der im 3. Jh. ( n.Chr!) spielt, und heisst "Der Abend des Adlers" von Frank Stefan Becker.
    Was mir besonders gefallen hat: Es ist KEINE Detektivgeschichte, bei der man sich mit den Namen unzähliger Verdächtiger herumplagen muss, sondern eine Abenteuergeschichte :mrgreen: mit viel Humor und allerlei Wendungen.
    Flavius. ein junger Römer, langweilt sich so ziemlich auf dem Landgut seines Onkels bei Trier (seine Eltern sind in den Kriegswirren verschollen). Eines Tages bricht er mit einem Agenten des Kaisers in das heutige Baden-Württemberg auf (wo ich herkomme ), um einen Schatz zu heben, den sein Onkel einst vor seiner Flucht dort versteckt hat.
    Das geht schief (muss ja, den Schatz gibts wirklich, der wurde aber erst 1973 bei Heidelberg gefunden) und dem armen Flavius setzt das Schicksal gehörig zu. Später kommt er nach Rom, von dort in den heutigen Libanon, nach Syrien, Irak und Persien, wo sein Vater als Kriegsgefangener leben soll. Mehr verrate ich aber nicht, denn da wirds dann tierisch spannend. :cat:
    (das Buch gibts auch bei Amazon).


    Kennt einer von euch das Buch vielleicht?


    Grüße Eure Julia

    Ein langweiliges Buch ist genau so gut wie ein schlecht schmeckendes Essen...

  • Nein, kenne ich nicht. Aber ich mag Römerromane, vielleicht gibt's ihn ja in der Bücherei, denn zum Kaufen ist er mir zu teuer. Danke für den Tipp.


    Damit man das Buch später auch wiederfindet, solltest du aber unter deinem Thread-Titel neben dem Buchtitel auch den Autor nennen.


    grüße von missmarple

  • Ich hatte ja zu dem Buch schon mal einen Thread aufgemacht. Da der aber zu keinen Antworten führte und auf diesen hier schon ein paar Leute geantwortet haben, kann gerne mein Thread im Zuge der Doppelthread-Vermeidung gesperrt werden, den Inhalt kopiere ich hier schnell rein:


    Nachdem ich das Buch hier und da im Forum schon gelobt habe, kommt hier die Vorstellung:


    Klappentext:
    Das Römische Reich um 260 nach Christus. Feinde plündern die Grenzprovinzen, Kaiser kämpfen um die Macht. Der junge Römer Flavius wächst auf dem Gut seines Onkels in der Nähe von Trier auf. Als er erfährt, dass seine Eltern verschollen sind, macht er sich auf, sie zu suchen. Die gefährliche Reise und die Suche nach einem Tempelportal, das vor den Barbaren versteckt wurde, reißen ihn in einen Strudel von Ereignissen, die ihn über Rom, Palmyra und Babylon bis nach Persien führen. Doch als Flavius sich am Ziel glaubt und der Liebe seines Lebens begegnet, stellt ihn das Schicksal vor die größte Herausforderung.


    Und als eigene Meinung präsentiere ich einfach avariel278s, also meine, Amazonrezension:


    Ich gebe zu, ich habe bisher erst etwa 10 historische Romane gelesen, also nicht wirklich viele. Von diesen, darunter das hochgelobte "Das zweite Königreich", ist Frank S. Beckers "Der Abend des Adlers" jedoch mit Abstand der beste.
    Das liegt zum ersten an der Handlung, die, obwohl sicherlich nicht alltäglich (eine Reise von Trier ins Persische und von dort nach Rom) nirgends logische Brüche aufweist und über 450 Seiten hinweg auf dem gleichen, hohen Niveau bleibt, sowohl, was Spannung als auch was Stimmung angeht. A propos Stimmung: Die schönen Beschreibungen, die über den Text verteilten Informationsdialoge und einige kleine Kunstgriffe im Schreibstil des Autors (der z. B. alle Römerstädte (bis auf Rom) konsequent mit ihren lateinischen Namen bezeichnet (also Augusta Treverorum statt Trier etc.) vermitteln eine wunderbare Vorstellung vom Flair der Spätantike, und das nicht nur auf das Imperium begrenzt. Auch die Szenen, die bei den Germanen und in dem von ihnen besetzten Gebiet des Imperiums spielen, sowie die bei den Persern wirken authentisch und lassen den Leser tiefe Einblicke ins Leben der verschiedenen Kulturen der damaligen Zeit gewinnen.
    Ebenfalls gut gelungen ist die Gestaltung des Protagonisten Flavius. Dieser entspricht in keinster Weise dem Klischee des Helden, sondern ist eigentlich ein Römer wie tausend andere. Gerde dies macht ihn aber zu einem alles andere als unnahbaren Sympathieträger. Die faszinierendste Persönlichkeit ist jedoch sein Begleiter, Gaius Aquila. Im Moment fällt mir kein so glaubwürdiger Protagonist, der schönerweise auch Ecken und Kanten hat, irgend eines Buches, das ich in letzter zeit las, ein, wie er.
    Alles in allem also ein wunderbarer Roman, der nicht nur mit einer schönen Geschichte und gelungenen Charakteren punktet, sondern auch viel interessantes Wissen vermittelt (in diesem Zusammenahg sei auch der geniale Anhang gerühmt). Ein Beispiel: der Persergott Mithras wurde an einem 25. Dezember geboren und von Hirten entdeckt. Neugierig geworden? Schön für Sie, denn dieses buch ist wirklich ein toller Roman, den sich niemand entgehen lassen sollte.

    Auge um Auge führt nur dazu, dass die ganze Welt erblindet. (M. M. Gandhi)


    Ich lese gerade: Johanna von Orléans (Pamela Marcantel)