Herman Koch - angerichtet

  • Klappentext:
    Zwei Ehepaare - zwei Brüder und ihre Frauen - haben sich zum Essen in einem Spitzenrestaurant verabredet. Sie sprechen über Filme und Urlaubspläne und vermeiden zunächst das eigentliche Thema: die Zukunft ihrer Söhne Michel und Rick. Die beiden Fünfzehnjährigen haben etwas getan, was ihr Leben für immer ruinieren kann. Paul Lohmann, der Erzähler und Vater von Michel, will das Beste für seinen Sohn. Und ist bereit, dafür weit zu gehen, sehr weit. Auch die anderen am Tisch haben ihre eigene, geheime Agenda. Während des Essens brechen die Emotionen auf, schwelende Konflikte zwischen den Brüdern entladen sich, und auf einmal steht eine Entscheidung im Raum, die drei der vier mit aller Macht verhindern wollen. Mit unglaublicher Raffinesse und großem Sprachwitz erzählt Herman Koch eine Geschichte von bedingungsloser Liebe, Gewalt und Verrat. Nach und nach nur werden die wahren Abgründe und Motive der Personen sichtbar, ständig wird der leser herausgefordert, sein moralisches Urteil neu zu fällen. "Angerichtet" ist ein aufwühlender Roman, der lange nachhallt. Ein starkes Stück Literatur.


    Meine Meinung:
    Aufwühlend ist das richtige Wort mit dem der Roman beschrieben wird. Zwei Jugendliche haben etwas Unvorstellbares getan und werden jedenfalls bis jetzt noch nicht (S. 180) zur Rechenschaft gezogen bzw. in irgendeiner Art mit dem was sie angerichtet haben ernsthaft konfrontiert. Ich bin gerade böse. Auf Paul, der mir, je länger ich über ihn lese, immer unsympathischer wird. Der wohl versucht ein "guter" Vater zu sein, und meiner Meinung nach alles falsch macht, wenn es um diese Sache geht. ](*,) . Oh mann, ist das eine Familie. Insgesamt liest sich der Roman flüssig, wobei ich mir nicht sicher bin worin der "große Sprachwitz", der im Klappentext zitiert wird, besteht. Das Buch ist aber trotzdem toll geschrieben und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

    :study: Ann Napolitano „Hallo, du Schöne“

    :study: Stephen King „Fairy Tale"

    :study: Brandon Sanderson „Weit über der smaragdgrünen See“


    :musik:Arttu Tuominen „Was wir nie verzeihen“




    ***************************
    quidquid agis prudenter agas et respice finem


  • Zitat

    von Susanne:
    "Auf Paul, der mir, je länger ich über ihn lese, immer unsympathischer wird."


    Genauso erging es mir auch. :wink:
    Am Anfang der Geschichte konnte man Paul noch verstehen; seine sarkastische Einstellung gegenüber dem Ober, der die Menüzutaten genauestens erklären muss, vielleicht sogar teilen. :-k Aber dann ändert sich die Einstellung des Lesers doch, je weiter die Geschichte voranschreitet.
    Nun:
    Ich bin auf deine abschließende Meinung gespannt.


    Liebe Grüße