Inez Corbi - Das Lied der roten Erde

  • Klappentext/Kurzbeschreibung:


    Sydney, 1800: Die junge Irin Moira kommt nach einer langen Schiffsreise in New South Wales an. Dort, am Ende der Welt, soll ihr ungeliebter, wesentlich älterer Ehemann als Arzt der Strafkolonie arbeiten. Einer der Sträflinge ist der gutaussehende Duncan, ein verurteilter Rebell. Als Duncan Moira vor einem Überfall rettet, kommen die beiden sich näher. Ihre Liebe scheint hoffnungslos, die Flicht der einzige Ausweg. Gibt es in den Weiten Australiens eine Zukunft für sie?


    Handlung:


    Der Prolog wirft einen Blick auf einen Jungen, der auf der Suche nach seinem Vater irrtümlich im Gefängnis landet. Als er entlassen wird erfährt er vom Wärter, dass sein Vater soeben erhängt wurde. Er ist am Boden zerstört.


    Die junge Moira liebt Pferde - und sie liebt ihre trächtige Stute Dorchas so sehr, dass sie - um bei der Geburt des Fohlens dabei sein zu können - in den Augen ihrer Eltern die gesamte Familie aufs Äußerste blamiert.


    Da kommt es besonders ihrer Mutter nur recht, dass der viel ältere Dr. McIntyre um Moiras Hand anhält. Aber auch ihr Vater gibt - ohne seine Tochter zu fragen - sein Okay.
    Moira ist verzweifelt. Und als wäre die Hochzeit mit dem "alten Tattergreis" nicht genug steht dadurch auch die Trennung von ihren geliebten Pferden an. Denn ihr Ehemann Dr. Alistaire McIntyre wird Irland verlassen um in Australien Arzt in den Sträflingskolonien zu werden.


    Duncan O´Sullivan ist als Sträfling am Unterdeck der Minerva. Als Rebell wurde er zu sieben Jahre Arbeit in den Stafkolonien von Neusüdwales verurteilt.
    Er sieht Moira das erste Mal bei einem Ausgang der Sträflinge aufs Oberdeck. Doch sie nimmt ihn - wie kann es auch anders sein - gar nicht wahr.


    Moira hat sich bereits ein klein wenig gewöhnt, an die langweiligen Tage in Toongabbie, wo nichts passiert. Einzig die kurzen Besuche eines kleinen einheimischen Mädchen bringen kurze Lichtblicke. Ansonsten hat sie nur die beinahe stumme Haushälterin Ann und ihren mürrischen Ehemann, der auch kaum mit ihr spricht und der lediglich jeden Abend - wenn es sein muss auch mit Gewalt - auf seine ehelichen Rechte besteht, um sich.


    Selbst die wenigen Patienten, die Dr. McIntyre zu behandeln hat, bringen kaum Abwechslung in den öden Alltag. Erst als eines Tages Duncan einen weiteren Gefangenen zum Doktor begleiten muss begegnet Moira ihm mit offenen Augen. Und klopfenden Herzen wie sie bemerkt. Aber schnell ist der Augenblick und die Begegnung wieder vorbei.


    Erst als Moira nach einem Streit mit ihrem Mann in den Busch flüchtet und Duncan sie dort aus den Fängen eines Aufsehers rettet, sehen sie sich wieder.
    Dr. McInryre findet in Duncan einen willigen Gehilfen sowohl bei der Stallarbeit als auch für seine medizinischen Forschungen.
    Und Moira? Sie findet in Duncan all das, was sie noch nie in einem Menschen gefunden hat. Aber es ist ein Spiel mit dem Feuer.
    Wie oft werden sich die beiden verbrennen? Werden sie einen Weg für ihre Liebe finden?
    Und vor allem was hat der Junge aus dem Prolog damit zu tun?


    Meine Meinung:


    Ein wahnsinnig toller Liebes- und Australienroman.
    Die Autorin schafft es mit ihrem leicht zu lesenden Schreibstil ein Megakopfkino zu erzeugen, dessen Bann man sich so lange nicht mehr entziehen kann bis das Buch fertig gelesen ist.
    Ob der historische Hintergrund genau stimmt, kann ich nicht sagen. Jedoch kann man sich sehr gut hineinversetzen in die damalige Zeit, den Standesunterschieden, den schlimmen Verurteilungen und furchtbaren Verurteilungsdurchführungen.
    Einfach spitze!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

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    Gib mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen,
    die ich nicht ändern kann.
    Gib mir den Mut die Dinge zu ändern,
    die ich nicht akzeptieren kann.
    Und gib mir die Weisheit
    zwischen beiden unterscheiden zu können!!!

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  • Meine Meinung: Das erste, was meine Aufmerksamkeit auf das Buch lenkte, war das schöne Cover. In warmen Farben zeigt sich dem Betrachter ein Bild von der wunderschönen Landschaft Australiens. Ein gut klingender Titel mit dem Zusatz Australien-Saga und ein Blick auf den Klappentext haben mich dann zu der Überzeugung gelangen lassen, dieses Buch unbedingt lesen zu müssen.


    Ich wurde nicht enttäuscht. Mit der jungen Irin Moira hat Inez Corbi eine sehr plastische Figur geschaffen, die mir auf Anhieb sympathisch war. Durch ihre sehr eigenwillige und aufsässige Art bringt sie ihre Eltern so manches Mal in Verlegenheit. Als sie aber an dem Tag, an dem sie in die Gesellschaft eingeführt werden soll, plötzlich den Ball verlässt, um bei ihrer fohlenden Stute zu sein, hat sie den Bogen überspannt. Um weiteren öffentlichen Skandalen zu entgehen, verheiraten ihre Eltern sie kurzerhand mit dem doppelt so alten Arzt Alistair McIntyre. Als Moiras letzter verzweifelter Versuch, die Hochzeit abzuwenden scheitert, sind ihre Tage in Irland gezählt, denn Alistair McIntyre tritt in Australien eine Stelle als Arzt in einem Gefangenenlager an.


    Moiras Mutter macht ihr sehr eindringlich klar, dass es Aufgabe der Frau ist, sich unterzuordnen und sie immer daran denken soll, auch wenn ihr manches zuwider sein wird. "Du wirst dich mit der Zeit daran gewöhnen. Er ist dein Mann. Widersprich ihm nicht." Noch in der gleichen Nacht fordert ihr Mann sein eheliches Recht ein.


    Nach fast fünfmonatiger Überfahrt in Australien angekommen, fällt es Moira sehr schwer, sich in die Rolle der folgsamen Ehefrau einzufügen. Die wenigen Freundschaften, die sie dort schließen kann, muss sie vor ihrem tyrannischen Ehemann geheim halten. Dieser wird ihr immer unheimlicher. Nicht nur, dass er sich Tag für Tag in seinem Arbeitszimmer einschließt - auch den wahren Grund über den Selbstmord seiner ersten Frau scheint er geheim halten zu wollen.


    Als Moira den irischen Rebellen Duncan kennen lernt, der zu sieben Jahren Verbannung verurteilt wurde, verliebt sie sich sofort in ihn und die beiden beginnen eine Affäre. Ihre Beziehung zueinander steht jedoch unter keinem guten Stern. Die beiden werden von Alistair erwischt und haben keine andere Wahl als in den australischen Busch zu flüchten ...


    Dies ist nur ein sehr kleiner Teil der Geschichte. Sie ist weitaus komplexer und der Leser begegnet sehr vielen interessanten Charakteren. Inez Corbi hat tatsächlich auch einige historische Persönlichkeiten in ihren Roman einfließen lassen, wie z. B. John und Elizabeth Macarthur, die Begründer der Schafzucht in Australien. Auf jeden Fall erwähnenswert ist die Zeittafel im Anhang des Buches. Für solche Zusatzinformationen bin ich immer sehr dankbar.


    Schön wäre es gewesen, wenn die Autorin zusätzlich noch etwas intensiver auf die Landschaftsbeschreibungen eingegangen wäre. Genau wie die Protagonistin möchte auch der Leser das fremde Land kennen lernen. Die vorhandenen Beschreibungen waren sehr schön, aber es hätte wirklich etwas mehr sein dürfen.


    Aber auch dieses kleine Manko wird mich nicht davon abhalten, dem Roman die volle Punktzahl zu geben. Wer Sagas liebt, findet in "Das Lied der roten Erde" den richtigen Lesestoff.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!"


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  • Zum Inhalt: Moira hat es nicht leicht. Als "Wildfang" ihrer feinen Familie wird sie kurzerhand an den alten Dr. McIntrye verheiratet. Moira sieht ihr Leben als beendet an, da McIntrye auch noch zu allem Überfluss nach Australien muss. Doch dort wartet die große Liebe auf sie, der Strafgefangene Duncan. In ihm findet sie alles, was ihr in ihrer Ehe fehlt. Als McIntrye sie und Duncan in flagranti erwischt, bleibt den Beiden nur die Flucht. Doch die Jagd nach dem Sträfling und der Ehebrecherin geht weiter....
    Meine Meinung:
    So gut ich in die Geschichte in der Leseprobe reinkam, so schleppend gestalteten sich für mich die ersten 150 Seiten. Corbi erzählt, wie Moira sich in Toongabbie zu Tode langweilt und nebenbei noch voller Inbrunst ihren Mann verachtet. Dann bandelt sie zart mit Duncan an - bis dahin recht langweilig für den Leser, denn das war ja bereits über den Klapptext bekannt. Bis zur Hälfte des Buches nahm die Geschichte kaum Fahrt auch, was auch dazu führte, dass ich das Buch mehrere Tage nicht mehr anrührte und mir heute leicht genervt dachte: na gut, dann liest Du halt weiter. Und dann geschah das, womit ich als gelangweilte Beobachterin der Geschichte nicht mehr gerechnet habe: die Geschichte wurde plötzlich turbulent und schnell und ja - sogar richtig spannend! Immer wieder kämpft Moira um ihre Liebe zu Duncan, die mehr als nur ein mal verloren zu sein scheint. Jedes mal, wenn der Leser glaubt, jetzt kommen die Beiden davon, passiert wieder etwas hoch dramatisches. Zwischendurch habe ich nicht mehr an ein Happy End geglaubt - so dramatisch, wie es im letzten Drittel wurde, habe ich schlichtweg nicht mehr darauf zu hoffen gewagt. Es wäre zwar für ein Buch dieser Art durchaus unbefriedigend gewesen, die beiden Liebenden am Ende nicht zueinander kommen zu lassen, hätte aber hier durchaus gepasst! Nach vielen Wendungen und spannenden Momenten, die mich sogar von meiner eingekuschelten Position im Bett haben aufspringen lassen und mich ganz zittrig und aufrecht im Bett haben sitzen lassen, nahm das Buch doch ein schönes, wenn auch leicht übertrieben romantisches Ende. Es passt zwar zu der Geschichte, hätte aber meines Erachtens nach nicht ganz so kitschig sein müssen.


    Die Sprache des Buches ist schön leicht und flüssig. Man kommt gut durch - wenn man die Langeweile der ersten 100-200 Seiten übersteht. Das muss ich Frau Corbi anrechnen: So langweilig sie am Anfang auch erzählt hat, so spannend hat sie am Ende die Jagd auf Moira und Duncan geschildert. Das Buch konnte also von der Geschichte wie auch von der Sprache in der zweiten Hälfte noch richtig überraschen.
    Bis zur Mitte hätte ich dem Buch zwei Sterne gegeben, durch das flotte und hochspannende Ende reicht es dann doch zu drei Sternen. Ich bedanke mich bei vorablesen.de für diese neue und abwechslungsreiche Lektüre (sonst hätte ich es wohl nicht gelesen, hätte ich es nicht gewonnen).
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Die junge Irin Moira hat bei ihrer Einführung in die Gesellschaft einen Eklat ausgelöst. Moiras Verhalten wird von der konventionellen Gesellschaft abgestraft und die Eltern werden kaum noch eingeladen. Das Verhältnis zwischen Moira und ihren Eltern ist auch sonst eher angespannt, da Moiras lebendige Art sich nicht mit den damenhaften Vorstellungen der Eltern vereinbaren lässt. Deshalb stimmen die Eltern sofort zu, als sich die Gelegenheit ergibt die schwierige Tochter mit dem wesentlich älteren Arzt Alistair McIntyre zu verheiraten. Moira muss sich nicht nur mit dem ungeliebten Ehemann abfinden, sondern auch noch ihre Heimat Irland verlassen. Gemeinsam mit McIntyre bricht sie nach Australien auf, wo dieser als neuer Arzt in einer Strafkolonie erwartet wird.


    Moira gewöhnt sich nur schwer an ihr neues Leben. Ihr Ehemann und seine nächtlichen Bemühungen Nachwuchs zu zeugen sind ihr zuwider, doch ihre Lage scheint aussichtslos. Eines Tages tritt der gutaussehende Sträfling Duncan in Moiras Leben. Er rettet die junge Frau mutig vor den Übergriffen eines Sträflingsaufsehers und darf deshalb auf dem Anwesen des Arztehepaares arbeiten und dem Doktor bei seinen Forschungen zur Hand gehen. Moira und Duncan kommen sich langsam näher. Doch ihre leidenschaftliche Liebe bleibt nicht unbemerkt. Unter dramatischen Umständen müssen die beiden die Flucht ergreifen.



    Meine Meinung:


    Durch Inez Corbis lebendigen und detaillierten Schreibstil fällt es leicht in diesen Australienroman einzutauchen. Die Beschreibungen wirken dabei auch nicht langatmig, sondern fügen sich harmonisch in die Handlung ein. Land und Leute erwachen zum Leben, sodass sich das Buch flüssig und angenehm lesen lässt. Fans von Australienromanen kommen hier voll auf ihre Kosten. Doch leider bietet die Handlung nichts Neues und unterscheidet sich nicht von anderen Genrevertretern.


    Inez Corbi setzt beim Spannungsaufbau der Erzählung auf altbewährte Klischees und deshalb wirkt die Handlung sehr vorhersehbar und konstruiert. Es kommt zu zahlreichen Schicksalsschlägen und Wendungen, die durch ihre übermäßige Häufung nicht gerade glaubwürdig wirken. Zu viele Zufälle verstärken diesen Eindruck noch.


    Die Hauptprotagonistin Moira wirkt durch ihr unkompliziertes und nicht gerade damenhaftes Verhalten sehr erfrischend und sympathisch. Man leidet mit ihr, als sie dazu gezwungen wird den weitaus älteren Doktor zu heiraten und auch sonst verfolgt man gerne ihr neues Leben. An einigen Stellen, gerade im späteren Verlauf der Handlung, wirkt sie allerdings sehr unreif und ihr Verhalten unüberlegt. Mit viel gutem Willen kann man das aber ihrem jugendlichen Alter zuschreiben. Der zweite Hauptprotagonist Duncan weist den üblichen tragischen Hintergrund auf. Die Schilderungen der grausamen Lebensbedingungen im Strafgefangenenlager und die ständige unterschwellige Bedrohung durch die Willkür der Aufseher, weckt Sympathien und Mitgefühl für diesen Protagonisten. Sein ansprechendes Äußeres und seine ehrenvollen Charakterzüge verstärken diesen Eindruck noch. Der Roman hat einige Nebenfiguren, die ebenfalls ihre Geheimnisse hüten. Sie bleiben, im Gegensatz zu den Hauptprotagonisten, jedoch eher blass und manchmal sucht man vergeblich nach den Beweggründen für ihr Handeln.


    Die Liebesgeschichte von Moira und Duncan wird vor einem ansprechenden historischen Hintergrund erzählt. Ganz nebenbei erfährt man von den harten Bedingungen der Gefangenen in der Strafkolonie, politische Ereignisse werden kurz angeschnitten und Einblicke in die damaligen medizinischen Kenntnisse werden gewährt. Eine Zeittafel am Ende des Buchs gibt einen Überblick über die historischen Daten und im Nachwort erfährt man außerdem, welche historisch belegten Persönlichkeiten in diesem Roman eine Gastrolle übernehmen. Das Leben der Aboriginies wird leider nur recht kurz angeschnitten.


    Das Ende des Romans ist nicht ganz so vorhersehbar wie gedacht. Es kommt relativ abrupt und lässt einige Fragen offen. In den Autoreninformationen am Anfang des Buchs kann man allerdings nachlesen, dass Inez Corbi bereits an einer Fortsetzung der Geschichte arbeitet.


    Mein Fazit:


    Für mich ist "Das Lied der roten Erde" ein unterhaltsamer Australien-Schmöker, bei dem man einfach mal die Seele baumeln lassen kann. Ich bewerte ihn leider nur mit drei von fünf Sternen, da mir die Geschichte insgesamt zu vorhersehbar ist, zu viele Klischees bedient und für Genre-Liebhaber keine großen Überraschungen bereit hält.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Aus dem nebligen Dublin zu den Küsten Australiens - eine junge Frau und ihre Reise in eine ungewisse Zukunft.
    Die Erzählung beginnt in Dublin, kurz vor Beginn des 18. Jahrhunderts. Gegen ihren Willen wird die junge Moira mit dem Arzt Alistair McIntyre verheiratet. Ihr Mann ist fast so alt wie ihr Vater und alles Sträuben nutzt nichts. Moira muss ihn nach Australien begleiten.
    Moira war schon immer aufsässig, auf dem Schiff sucht sie entgegen aller Regeln Kontakt zu den mitreisenden Gefangenen. An Bord befindet sich auch der zur Zwangsarbeit verurteilte irische Rebell Duncan O'Sullivan.
    In Australien angekommen, widersetzt sich Moira den Anweisungen ihres Mannes.
    Anders als die meisten Siedler, akzeptiert sie die Eingeborenen. Dann trifft Moira durch Zufall den Sträfling O'Sullivan wieder. Beide kommen sich näher und Moira, die bei ihrem Ehemann keine Erfüllung findet, beginnt eine Beziehung mit Duncan. Wird es für beide eine gemeinsame Zukunft geben?
    Inez Corbi hat einen spannenden Roman, in den bunten Farben Australiens, geschrieben. Zwar liest sich der Beginn des Buches stellenweise etwas langatmig, aber dann kommt immer mehr Spannung rein.
    Die bedrückende Atmosphäre in Moiras Elternhaus ist ebenso spürbar, wie ihr Widerwille gegen die aufgezwungene Ehe.
    Sie gibt nichts auf die gesellschaftlichen Konventionen dieser Zeit und bricht immer wieder aus.
    Unzählige Iren und Engländer wurden damals wegen oft geringer Vergehen nach Australien verbannt. Später haben viele von ihnen die Geschichte des Landes mit geprägt. Die Autorin knüpft daran an, wenn auch einige im Buch geschilderte Ereignisse etwas klischeehaft wirken. Insgesamt ist es ein durchaus lesenswerter Roman.

  • Durch die Geschichte begibt man sich nach Australien kurz nachdem die Engländer diese Kolonie als Strafgefangenenlager eingerichtet hatten. Die ersten Städte sind auf dem Kontinent schon entstanden. In diesen leben abenteuerlustige Zivilisten, ehemalige Sträflinge sowie auch die Militärregierung der Kolonie. Neben diesen Städten gibt es noch einige weit auseinander liegende Farmen und die Lager der Sträflinge.
    Wie hart und brutal das Leben in der damaligen Zeit war und wie verwirrend die Natur dieses noch recht unbekannten Kontinents für die Menschen ist, sehen wir durch die Augen Moiras, welche bedingt durch eine Zwangsehe mit nach Australien auswandern muss.
    Insbesondere die Bedingungen unter denen die Sträflinge leben müssen, sind in dem Roman sehr eindrücklich geschildert, wie auch vor allen Dingen die harten und schmerzhaften Bestrafungen die ihnen zuteil wurden. Ebenso werden auch die Lebensumstände der anderen Siedler, zu denen auch Moira zählt und vor allem die schwere Position, die Frauen in dieser Zeit hatten, aufgezeigt, da es damals extrem wenig weibliche Siedler unter den Sträflingen und auch den Zivilistinnen in Australien gab und daher viele Männer, die lange Zeit keine Frau mehr hatten.
    Verbunden wird die ganze Geschichte, welche von dem Leben Moiras und der Sträflinge in Australien erzählt über die verbotene Liebe zwischen der verheirateten Moira und dem Sträfling Duncan, der zeitgleich mit Moira und ihrem Mann in Australien eingetroffen ist. Gerade auf dem Kampf Moiras um ihre wahre Liebe und dem Ausbruch aus dem Leben, das sie hassen gelernt hat, liegt der Hauptfokus dieser Geschichte und Moiras Gefühle sind eindrücklich dargestellt und auch mehr als verständlich, so dass man als Leser schnell beginnt mit ihr zu fühlen.
    Des Weiteren begegnen einem am Rand der Geschichte immer wieder Aborigines. Insbesondere ein kleines Mädchen, welches für meinen Geschmack ein wenig zu sehr und von zu gestellten Zufällen mit der Geschichte um Moira und Duncan zu tun hat.
    Insgesamt handelt es sich aber trotzdem um einen schönen Roman, der gut die Sehnsüchte nach fremden Ländern schüren kann.


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    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.