Hans Morschitzky u.a. - Die Angst vor Krankheit: verstehen und bewältigen

Kurzbeschreibung

In einer gesundheitsbewussten Gesellschaft machen sich immer mehr Menschen Sorgen um ihr leibliches Wohl. Doch wenn die Angst vor Krankheit das Leben dominiert, wenn immer mehr Arztbesuche doch keine Erleichterung bringen, dann liegt eine psychische Störung vor. Die Autoren erklären die Formen und Ursachen verschiedener Krankheitsängste - von »normaler« Besorgtheit um die Gesundheit bis hin zur ausgeprägten Krankheitsangst, der Hypochondrie. Warum ist sie eine ernstzunehmende psychische Störung, für die es auch Heilung gibt? In einem großen Praxisteil präsentieren sie neue Behandlungsmethoden und ein Selbsthilfeprogramm, um die Angst vor Krankheit mit all ihren Facetten dauerhaft zu bewältigen.

Über den Autor
Dr. Hans Morschitzky ist Gesundheitspsychologie und Psychotherapeut. Er ist in einer psychiatrischen Klinik in Linz (Österreich) in der Abteilung für Psychosomatik tätig und betreibt eine psychotherapeutische Praxis. Angststörungen sind seit vielen Jahren sein Spezialgebiet. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Bücher u.a. von »Die zehn Gesichter der Angst«. Dr. Thomas Hartl ist Journalist mit dem Spezialgebiet Gesundheit und Leiter des Linzer Pressebüros. Auch er hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht.

Meine Meinung
Das Buch habe ich mir gekauft, als meine selbsternannte Hypochondrie einen gewissen Leidensdruck erreicht hat. Auf das Buch selbst bin ich auf der Website von Dr. Hans Morschitzky gestoßen, als ich zum Thema Hypochondrie recherchiert habe. Das Buch erschien mir als sinnvolle Lektüre zur Selbsthilfe.
Das Buch erklärt lang und breit, warum so etwas wie Krankheitsangst entstehen kann in einer Gesellschaft, die ein solch enormes medizinisches Fachwissen hat und in der die Lebenserwartung immer weiter steigt. Ferner differenziert Mroschitzky die verschiedenen Arten von Krankheitsängsten: die verschiedenen Stadien der Intensität und wovor man überhaupt Angst haben kann (Tod, Pflegefall zu werden, unerträgliche Schmerzen zu leiden).
Ich las und las, weil ich ENDLICH zum Selbsthilfeteil kommen wollte. Bis dahin hab ich mich ab einem gewissen Punkt durchgekämpft, ich wollte es nicht überspringen, aber andererseits so schnell wie möglich zum Ziel kommen. Die Einen mögen diesen langen erklärenden Teil als bereichernd empfinden, mir persönlich hat´s irgendwann gelangt.
Der Selbsthilfeteil selbst hielt, was ich mir von dem Buch versprochen habe. Es werden direkte Tipps zur Bewältigung der Krankheitsängste gegeben. Wie man sich ihnen stellt und wie man lernt mit ihnen umzugehen. Es werden auch die typsischen körperlichen Empfindungen und deren meisten Ursachen genannt, unter denen Krankheitsängstige zu kämpfen haben. Bei mir war es Schwindel und Herzrasen. Dank dem Buch weiß ich, dass nicht jedesmal ein Herzinfarkt steckt.
Ich wende die im Buch gelernten Techniken immer dann an, wenn mein Hirn mal wieder Sendepause hat und die Paranoia sich verselbstständigt. Und ich muss sagen: ich fahre damit sehr gut. Das Buch hat mir geholfen, cool zu bleiben, während ich am liebsten den Notarzt rufen würde.
Fairerweise muss ich sagen, dass ich seit einiger Zeit Antidepressiva nehme und in Therapie gehe. Dennoch: trotz Therapie und Medikamenten habe ich irgendwann eine schlimme Krankheitsangst entwickelt, die mir das Buch gemildert hat. Das war vielleicht eine gute Ergänzung zur aktuellen Behandlung, vielleicht hätte es aber auch selbst gereicht.

Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen, da ich es zum Teil einfach ZU ausführlich fand. Den Zweck hat es aber allemal erfüllt und kann von mir somit allen krankheitsänglichten Personen (und deren Angehörigen!!!! Sie wollen nicht nur Aufmerksamkeit, sie leiden wirklich!) wärmstens empfehlen.