Klappentext:
Die Schar der Überlebenden schrumpft. Nur noch Wenige fristen ein freudloses Dasein in der zweifelhaften Sicherheit eines Militärbunkers. Als das Militär zum Schlag gegen die Untoten ausholt, entbrennt ein erbitterter Krieg, der die zivilen Überlebenden zwingt, die Flucht anzutreten - hinaus in eine tote Welt voller Gefahren. Alle Hoffnung scheint geschwunden, doch in den verwesenden Schatten der Vergangenheit stoßen sie unverhofft auf den Schlüssel zu den Überresten ihrer Zukunft...
Handlung:
Die Überlebenden aus dem zweiten Teil der Herbst-Reihe haben sich nun in dem unterirdischen Militärbunker zusammen mit den Soldaten verschanzt. Über dem Bunker ist die Hölle los: Eine sechsstellige Anzahl an Leichen (das Wort Zombie kommt übrigens kein einziges Mal vor!) harrt davor aus und wartet darauf, die sich Versteckenden in die Finger zu kriegen. Die einzige Möglichkeit wegzukommen scheint eine gezielte Militäraktion gegen die Leichen zu sein. Anfangs noch erfolgreich müssen sich die Soldaten in dem Massaker der massiven Anzahl der Leichen beugen und sind letztendlich chancenlos. Das Durcheinander nutzen Michael, Emma, Cooper und der Rest der Gruppe, die immun gegen das große Sterben war um mit mehreren Fahrzeugen die Flucht anzutreten. Kurze Zeit später kommt die große Hoffnung, die endlich wieder Lebenswillen in die Menschen bringt: Ein Mann namens Lawrence landet mit einem Hubschrauber und erzählt von seiner Gruppe, die sich auf einem Flughafen versteckt hält und plant auf eine kleine Insel umzusiedeln um ihr Dasein in Frieden und ohne Leichen fristen zu können.
Meine Meinung:
Ich hatte die Befürchtung, dass die "Herbst"-Reihe nach dem schwächelnden zweiten Teil nochmals nachlassen wird. Dies ist zwar nicht geschehen, aber von einer Steigerung kann ich leider auch nicht sprechen. Die Handlung von "Läuterung" läuft, wie die beiden Vorgänger, nach sich viel zu sehr ähnelnden Schemata ab: ein Versteck suchen, sich verschanzen, ängstlich und depressiv sein, die Zombies sammeln sich langsam und werden nach und nach mehr, flüchten, neues Versteck suchen.
Ein großes Problem stellen nach wie vor die lahmen Charaktere dar: Einer ist wie der andere und sie sind völlig austauschbar, es existieren kaum charakterliche Unterscheidungsmerkmale. Einige Personen aus den Vorgängerbüchern waren mir gar nicht mehr so richtig bekannt, obwohl es nicht lange her ist seit die die beiden ersten Teile gelesen habe. Aber auch dies ist nicht relevant, da es letztendlich egal ist, wer gerade etwas sagt, wenn die einzigen Unterscheidungsmerkmale sind, dass z.B. eine Person ein Arzt ist und die andere einen Lastwagen fahren kann. Auf der Rückseite des Buches steht der Satz "Moodys Weltuntergang findet vor allem in den Seelen der Überlebenden statt". Dies kann ich leider absolut nicht unterstreichen, denn genau das ist das Problem: die Überlebenden sind seelenlos.
Dies alles macht es für den Leser auch ungeheuer schwer, sich mit den Menschen und der ganzen Gruppe zu identifizieren, selbst für das einzige Liebespaar konnte ich mich nicht erwärmen. Alle sind immer noch "per Sie" obwohl viele nicht besonders alt sind und sich nun schon monatelang zusammen durchkämpfen. Zieht sich einer der Charaktere zurück, hat dieser immer die gleichen depressiven Gedanken, nach dem Muster: "Er dachte an die Zeit vor dem Unglück zurück. Damals hat er sich über so viele nichtige Dinge den Kopf zerbrochen, aber jetzt geht es ohne jede Hoffnung nur noch darum zu überleben blablabla....". Rückblickend betrachtet haben die einzelnen Bände dieser Buchreihe keine richtigen Abschlüsse und wirken eher wie ein einziges, viel zu lange geratenes Buch, das man locker mit der Hälfte der Seiten abhandeln hätte können.
Einige positive Sachen habe ich aber trotzdem zu vermelden: Die Actionszenen, vor allem die Flucht aus dem Bunker und die Fahrt zum Flugplatz, sind richtig spannend geworden. Dafür ein Lob an David Moody! Ebenso für einige wirklich beklemmende Szenen, wobei mir besonderes eine im Gedächtnis bleiben wird: Ca. 10 Überlebende sperren sich längere Zeit in einer winzigen Toilette ein, während draußen tausende Leichen gegen die Wände hämmern. Einen Schub bekommt die Handlung auch mit der Tatsache, die schon in den Vorgängern ersichtlich war, dass die Leichen immer intelligenter zu werden scheinen und auch gezielter vorgehen.
Wie beim zweiten Teil kann ich hier mit Mühe und Not noch zücken. Den vierten und vorerst letzten Teil Zerfall werde ich nun aber wahrscheinlich nicht mehr lesen, da ich in der Inhaltsangabe gelesen habe, dass die Geschichte nicht mehr fortgeführt wird, sondern die Zeit zurückgedreht wird und wir das Unglück nochmals aus der Sicht einer anderen Gruppe erleben. Nein, danke! =;
Hier die Rezis zu den Vorgängern:
Teil 1: Beginn
Teil 2: Stadt