Vorurteile Viellesern gegenüber

  • :lol: kenn ich auch. Aber ganz schlimm war's dann mal, als eine Freundin, die mich eigentlich recht gut kennt, in meinem Wohnzimmer saß, mein Regal anschaute und sagte: "Mein Gott, hast du viele Bücher. Hast du die alle gelesen?" Das konnte ich getrost bejahen, denn im Wohnzimmer stehen nur meine "Lieblinge". Ich hab ihr dann auch nicht verraten, dass das höchstens 1/4 meiner Bücher ist (wenn überhaupt) :P

    Das ist mir auch vertraut. Im Wohnzimmer steht allerdings mein SuB und im Arbeitszimmer die gelesenen Bücher!


    Liebe Grüße von der buechereule :winken:

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Lesen und lesen lassen ;)

    Das ist der Satz des Tages :thumright: Hach ja, das sollten sich manche Leute wirklich mal zu Herzen nehmen.
    Aber Glubschaugen finde ich gut :wink: Okay, ich will glaube ich wirklich nicht wissen wie meine Augen aussehen wenn ich mal eine Nacht komplett durchgelesen habe, aber da sieht manch einer der die Nacht durchgefeiert hat bestimmt auch nicht besser aus O:-)

    :study: Das Lächeln der Fortuna (R.Gable)
    :bewertung1von5: Bücher/Seiten 2022: 53/23.270 || SUB 277 O:-) (Start:287)

    -

    "Bücher sind Wahrheiten inmitten von Lügen." / S.King
    "Ein Frosch ohne Humor ist nur ein kleiner grüner Haufen." / Muppet Show
    "Why do most people fail to give each other the fairy tale?" / M.Quick

  • :lol: Sagt meine Oma auch immer :lol:


    Was solls! Viereckige Augen vom Fernsehen sehen auch nicht besser aus! :wink:

    Ich :study: gerade:
    Mohammed Hanif: Eine Kiste explodierender Mangos


    SUB am 04.05.2014: 281
    gelesene Bücher 2014: 32

  • Die meisten Leute haben gar keine Zeit und wollen mir unterschwellig zu verstehen geben, ob ich nicht


    noch anderes zu tun hätte. Ich finde wer gerne liest findet auch die Zeit zwischendurch, es sei denn


    Frau hat gerade ein kleines Kind. Man muß halt die Prioritäten richtig setzen dann gehts.



    Eigenbrödlerisch? Ich kenne Leute, die alles andere als das sind. Sie sind sehr nach außen gerichtet


    und man würde nicht vermuten, dass sie gerne lesen.

  • Mir gehen diese Vorurteile gegenüber Viellesern dermaßen auf die Nerven. Ich habe es auch sehr oft zuhören zu bekommen. "Wie kann man nur so viel lesen!" "Bist Du schon wieder ein neues Buch am lesen." "Mach doch mal etwas anderes als lesen."


    Ehrlich? Mich kratzt das genau genommen gar nicht. Ich lese gern. Punkt! Ob Leute das gut finden, mich für faul halten oder denken, ich habe zu viel Zeit, ist doch deren Problem. Ich lese gern und ich bin stolz darauf!
    Um ehrlich zu sein, wer sagt, dass er nicht gern liest, wird von mir eher milde belächelt und bedauert. Wie schnöde muss doch ein Leben sein, wenn man nie ein Buch in die Hand nimmt, nie in ferne Welten reist, keine Fantasiereisen unternimmt, nicht mit den Charakteren mitleidet, sich freut, Abenteuer erlebt und einfach mal in einer wunderbaren Geschichte total versinken kann. :study:

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Was kennt ihr eigentlich für komische Leute? :scratch:
    Wahrscheinlich lese ich einfach zu wenig und nicht passioniert genug mit meinen 7-10 Büchern pro Monat, aber mir wirft keiner vor, ich wäre eigenbrödlerisch oder äußert sich erstaunt oder abfällig darüber. Die meisten Freunde und Kollegen sind eher beeindruckt von meinem Lesepensum, und wenn einer sagt "so viel Zeit habe ich gar nicht", dann fühle ich mich davon nicht ans Bein gepinkelt, sondern freue mich darüber, dass ich durch meine täglichen Bahnfahrten zur Arbeit so viel überschüssige Zeit zum Lesen übrig habe. Denn ganz ehrlich, so besonders viel FREIzeit opfere ich fürs Lesen jetzt auch nicht, insofern versteh ich auch diejenigen vollkommen, denen tatsächlich die Zeit zum Lesen fehlt (da sie für anderes, auch Wichtiges draufgeht).


    Ich dagegen verstehe immer nicht die Vorurteile gegenüber Computer und Fernsehen. Was ist am Lesen besser als am Fernsehen? Ich sehe bedeutend weniger fern als dass ich lese, aber ich finde, das kann man auch nicht gegeneinander aufwiegen. Und was ist schlecht daran, wenn man viel Zeit am Computer verbringt, warum äußern sich "Vielleser" darüber fast immer abfällig? Ich für meinen Teil bin öfter in der bösen "Kiste" unterwegs als dass ich lese - na und? Ich brauche den Computer für mein Hobby Fotografie/Bildbearbeitung, ich kommuniziere (ausschließlich) über Computer, statt zu telefonieren und ich such mir auch sehr gerne Informationen zu mich interessierenden Themen im Internet zusammen.
    Bin ich jetzt schlechter, dümmer, blöder als "Vielleser", die so gut wie nichts anderes tun?


    Es kommt meiner Meinung nach nicht auf das Medium an, sondern auf die Qualität: Welche Bücher lese ich? Welche Filme schaue ich? Was stelle ich mit meinem Computer an? Und selbst wenn jemand "nur" Nora Roberts oder Hera Lind liest anstatt Günter Grass oder Doris Lessing bzw lieber RTL schaut als Arte - so what? Wir alle tun dies zu unserer Unterhaltung, auch Lesen. Das wird ja gerne vergessen, und Lesen wird immer gleich mit "Bildung" gleichgesetzt, was so einfach nicht richtig ist.


    Die Vorurteile von den selbsternannten Leseratten gegenüber denen, die halt - warum auch immer - nicht (so viel) lesen, finde ich oftmals genauso schlimm und unsinnig wie umgekehrt. Woher wisst ihr, dass die Nichtleser ein "schnödes Leben" führen ohne "Fantasiereisen" und "ferne Welten"? Vielleicht ist denen ja ihr eigenes Leben und ihre eigene Welt genug und es interessiert sie schlicht nicht, Geschichten über andere menschen, Länder usw. zu erfahren? Dann ist das eben so, für mich aber kein Grund, jemanden zu belächeln oder zu bedauern...


    Lesen und leben lassen, gell? ;)

  • Ein toller Beitrag, LilliBelle! :thumright:


    Ich kann mich dem nur anschließen und finde es schon seltsam, dass in einem Thread, in denen sich Vielleser über Vorurteile von Nichtlesern beschweren, einige der Vielleser aber genauso gerne betonen, wie wenig sie es verstehen können, wenn jemand Computer spielt oder fernsieht. Wer Toleranz für sein eigenes Hobby fordert, der möge sie doch bitte auch anderen entgegenbringen.


    Ich persönlich habe auch das Gefühl, dass Lesen ein wesentlich akzeptierteres Hobby ist, als beispielsweise Computerspielen. Wie oft ich schon hören musste, wie schrecklich das doch sei, wenn man einen Teil seiner Freizeit vor dem Computer verbringt. "Und diese Spiele, da wird man doch süchtig, da verliert man doch ne Bezug zur Realität." Ich kanns nicht mehr hören! :evil:


    Ich lese, ich sehe fern und ich spiele Computer - und ich halte mich dennoch für einen gebildeten Menschen. Die Welt ist nicht nur schwarz-weiß. :wink:

  • Oh danke, ich hatte schon befürchtet, ich wäre allein mit meiner Ansicht zu diesem leidigen Thema.

    Ich kann mich dem nur anschließen und finde es schon seltsam, dass in einem Thread, in denen sich Vielleser über Vorurteile von Nichtlesern beschweren, einige der Vielleser aber genauso gerne betonen, wie wenig sie es verstehen können, wenn jemand Computer spielt oder fernsieht. Wer Toleranz für sein eigenes Hobby fordert, der möge sie doch bitte auch anderen entgegenbringen.


    Das habe ich mir auch gedacht und musste ganz schön schmunzeln, dass man sich dermaßen daran stört, als weltfremd bezeichnet zu werden, sich aber das Recht herausnimmt, Nicht- oder Wenigleser als Menschen ohne Phantasie zu bezeichnen. Das sind so die Sachen, die einen tatsächlich drüber nachdenken lassen, ob die "Nurleser" eventuell wirklich ein klein bisschen abgehoben sein könnten.


    Ich persönlich habe auch das Gefühl, dass Lesen ein wesentlich akzeptierteres Hobby ist, als beispielsweise Computerspielen. Wie oft ich schon hören musste, wie schrecklich das doch sei, wenn man einen Teil seiner Freizeit vor dem Computer verbringt. "Und diese Spiele, da wird man doch süchtig, da verliert man doch ne Bezug zur Realität." Ich kanns nicht mehr hören! :evil:


    Ja genau, und die Ballerspiele sind Schuld an den vielen bösen Menschen da draußen!
    Es gibt genauso gewaltverherrlichende Bücher - aber das ist ja Lesen und Lesen = Bildung. Das kann also nichts Schlechtes sein. Und kein Mensch würde auf den Gedanken kommen, dass jemand, der nur in fernen Welten (via Buch) unterwegs ist, jemals die Bodenhaftung verlieren könnte. Oder dass man mit dem Computer auch was anderes machen kann als Spielen.
    (Erstaunlicherweise sind viele der Vielleser hier auch Vielposter. Da kommen Beitragszahlen zusammen, die ich bis zur Rente erreicht haben werde. Komischerweise scheint das nicht zu den eher verpönten Computerbeschäftigungen zu zählen. Hat ja mit Lesen zu tun... :compress: )

    Ich lese, ich sehe fern und ich spiele Computer - und ich halte mich dennoch für einen gebildeten Menschen. Die Welt ist nicht nur schwarz-weiß. :wink:


    Und ich mache sogar Sport - oh wei!! ;)

  • Ich möchte hier überhaupt kein Hobby verurteilen. Mit meinem Beispiel am Anfang ging es um ganz konkrete Menschen, z.B. aus meinem Kollegenkreis, die morgens in die Firma kommen und mich ganz atemlos fragen: "Hast Du gestern das Dschungelcamp gesehen? Also mir ist ja fast schlecht geworden." Oder die mittags ins Büro kommen und trällern: "Ich hab' die Haare schön!" Und das sind dann genau die, die dann erklären: "Hach ,ich habe keine Zeit zum Lesen." Nee, natürlich nicht.


    Ich habe auch andere Hobbys als lesen, ich treibe auch Sport und daddele gern, sei es am PC oder an der Konsole (und deshalb musste ich mir auch schon so einiges anhören.) Mittlerweile sehe ich es so wie Pandämonium, ich lese gerne und fertig.


    Und als Laymon-Fan weiss ich, dass Bücher auch nicht immer anspruchsvoll sind. ;)

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Ich möchte hier überhaupt kein Hobby verurteilen. Mit meinem Beispiel am Anfang ging es um ganz konkrete Menschen, z.B. aus meinem Kollegenkreis, die morgens in die Firma kommen und mich ganz atemlos fragen: "Hast Du gestern das Dschungelcamp gesehen? Also mir ist ja fast schlecht geworden." Oder die mittags ins Büro kommen und trällern: "Ich hab' die Haare schön!" Und das sind dann genau die, die dann erklären: "Hach ,ich habe keine Zeit zum Lesen." Nee, natürlich nicht.

    Dann haben sie eben keine Zeit, weil sie Dschungelcamp schauen oder zum Friseur wollten/mussten - na und? ;)
    Wie hier schon mal gesagt wurde, es ist u.a. eine Frage der Prioritätensetzung. Und manche setzen das Lesen eben nicht ganz oben an, sind deswegen aber nicht schlechter als die, die lieber lesen, als sich dem ganz profanen Fremdschämen a la Pro7 hingeben. "Zeit HABEN" ist vllt auch falsch ausgedrückt, Zeit "machen" oder für bestimmte Tätigkeiten freiräumen wäre besser. Ändert jedoch nichts an den Tatsachen ;)

  • Ich habe auch nicht geschrieben, dass sie deswegen schlechter sind. Mir ging es darum, dass, wenn man sich bewusst gegen das Lesen entscheidet, man dann nicht behauten kann, dass man keine Zeit hat. Wie Du schon geschrieben hast: "Ich nehme mir keine Zeit zum Lesen" wäre die bessere Formulierung. So wie ich mir keine Zeit zum fernsehen nehme.

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Mein erster Beitrag hier war auch gar nicht auf dich bezogen, sondern allgemein ;) Das Argument findet sich nämlich in solchen Diskussionen bzw Vielleserrechtfertigungen sehr häufig, gerne in mehr oder weniger deutlicher Unterstellung, Lesen sei ja wohl immernoch besser als Fernsehen/Computer.

  • Lesen sei ja wohl immernoch besser als Fernsehen/Computer.


    Ist es ja auch! (Für mich persönlich ;) )


    Ich habe mich ja auch in meinem Beitrag eher negtiv übers Fernsehen geäußert, allerdings wollte ich noch mal den Zusammenhang erklären, dass es mir hauptsächlich um das "Zeit nehmen" geht.

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Ist es ja auch! (Für mich persönlich ;) )


    Ich habe mich ja auch in meinem Beitrag eher negtiv übers Fernsehen geäußert, allerdings wollte ich noch mal den Zusammenhang erklären, dass es mir hauptsächlich um das "Zeit nehmen" geht.

    Ja und genau das finde ich falsch oder doch zumindest unverständlich: Wieso ist Lesen für so viele automatisch was Besseres als Fernsehen? :scratch: Das "Berieseln"-Argument zieht bei mir nicht, denn es gibt auch genügend Bücher, von denen man sich einfach nur berieseln lassen kann. Vom Niveau her fand ich so manches Buch nicht wesenrtlich höher angesiedelt als Big Brother ;) Wie ich schon schrieb: Beides dient doch primär der Unterhaltung und bei beidem kommt es auf die Qualität an.

  • Ja und genau das finde ich falsch oder doch zumindest unverständlich: Wieso ist Lesen für so viele automatisch was Besseres als Fernsehen?


    Es ist nicht automatisch was besseres, sondern weil es mein Hobby ist. Warum macht man manche Dinge lieber als andere? Warum bügele ich lieber 3 Stunden, als eine Stunde Unkraut zu rupfen, obwohl beides gemacht werden muss? Warum strampele ich lieber auf dem Ergometer, als joggen zu gehen, obwohl mir beides gut tun würde?


    Alles eine Frage der persönlichen Vorlieben, ich würde die auch nie als allgemeingültig erklären.

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Es ist nicht automatisch was besseres, sondern weil es mein Hobby ist. Warum macht man manche Dinge lieber als andere? Warum bügele ich lieber 3 Stunden, als eine Stunde Unkraut zu rupfen, obwohl beides gemacht werden muss? Warum strampele ich lieber auf dem Ergometer, als joggen zu gehen, obwohl mir beides gut tun würde?


    Alles eine Frage der persönlichen Vorlieben, ich würde die auch nie als allgemeingültig erklären.

    Nochmals: Ich habe nicht dich gemeint ;)