Richard Matheson - Das Ende ist nur der Anfang / What Dreams May Come

  • Eigentlich ist Richard Matheson durch die frühen Verfilmungen seiner Werke, wie das von dem schrumpfenden Mann oder aber dem einzelnen Überlebenden auf einer Welt von Vampiren, als Repräsentant und zum Teil auch als Vorreiter des Horrorgenres bekannt. Aber er hat auch mit anderen Themen von sich reden gemacht, wobei die dazu gehörigen Filme nicht immer so viel Beachtung erhielten. Der vorliegende Roman wurde mit Robin Williams und der Titel „Hinter dem Horizont“ in die Kinos gebracht.

    In vielerlei Hinsicht greift dieser Roman Aspekte aus „Somewhere in Time“ auf, wobei der aus Hamlet inspirierte Titel bereits darauf hindeutet, in welchen Sphären die Handlung sich weitestgehend zutragen wird, denn, „wer weiß schon, welche Träume kommen mögen in dem unentdeckten Land, von dem kein Wanderer zurück kommt?“ lässt Shakespeare seinen dänischen Helden fragen und meint damit das Königreich des Todes.

    Nach einem schweren Autounfall findet sich der Fernsehschreiber Chris Nielsen zunächst außerhalb seines Körpers und glaubt, einen sehr seltsamen Traum zu haben, während er entweder im Krankenhaus operiert wird oder aber im Koma liegt. Nur nach und nach wird ihm klar, dass er das Zeitliche gesegnet hat und sich nun um eine andere Existenz bemühen muss, denn: Der Tod ist noch lange nicht das Ende. Und das kann er zunächst nicht akzeptieren, da ihn die Trauer seiner Frau quält, die absolut nicht an ein Leben nach dem Tod glauben möchte. Doch mit ein wenig Hilfe beginnt er sich langsam an das Leben im Sommerland zu gewöhnen und zu lernen mit seinen neuen Existenzumständen umzugehen, was noch durch das Wissen erleichtert wird, dass seine Frau Anne ihm in absehbarer Zeit – etwa 25 Jahren - folgen wird.

    Doch dann geschieht etwas, das diese neu gefundene Ruhe aus der Bahn wirft und Chris muss als eine andere Art von Orpheus in andere Gebiete des Lebens nach dem Tode, wo es bei Weitem nicht so angenehm ist, wie im Sommerland.

    Weil dieses Buch auch und gerade Leserinnen und Leser informieren möchte, was Mr. Matheson bei seinen Lektüren zum Leben nach dem Tode herausgefunden hat – wozu er auch eine längere Bibliographie anhängt – lässt er seine Hauptperson emotional ziemlich instabil und etwas einfältig wirken, so dass die Leserschaft sehr detailliert informiert wird, was gelegentlich den Fluß der Handlung etwas bremst. Auch werden hier zwar verschiedene Traditionen vereint, aber die Schwerpunktslesart ist stark christlich ausgerichtet – wobei aber auch die Glaubenssysteme der Handlungsfiguren hier eine Rolle spielen dürften. Auf jeden Fall eine interessante Bearbeitung des Themas.