Alberto Torres Blandina- Salvador und der Club der unerhörten Wünsche

  • Kurzmeinung

    Lavendel
    Ein Buch voller ungewöhnlich-verrückter Geschichten, allerdings wäre eine Überarbeitung des Vokabulars angebracht...
  • Kurzbeschreibung Amazon
    Die wunderbare Welt des Salvador


    Der alte Salvador kümmert sich nicht nur um die Sauberkeit des Flughafens: Er plaudert mit den Wartenden, gibt Ratschläge, flirtet mit der Frau vom Kiosk, und immer wieder erzählt er die unglaublichsten Geschichten. Wie die vom Club der unerhörten Wünsche, der den Mitgliedern als Willkommensgeschenk die große Liebe verspricht.


    Salvador ist der gute Geist des Flughafens. Dreißig Jahre schon fegt er tagaus, tagein die Flughafenhalle, tröstet diejenigen, die nicht von ihren Liebsten abgeholt werden, macht Späße und vertreibt den Wartenden die Zeit bis zum nächsten Flug mit Geschichten, die er gehört und gesehen hat. Geschichten, die das Leben schrieb, wie die vom Club der unerhörten Wünsche. Wer sich dort als Mitglied einschreibt, erhält als Beitrittsprämie einen Lebenspartner frei Haus. Oder die Geschichte von dem Mädchen, das sein Gedächtnis verloren hat und von einem plötzlich auftauchenden jungen Mann eine makellose Vergangenheit geschenkt bekommt. Ein liebenswürdiger Erzähler ist Salvador, charmant und schalkhaft, und jedem schenkt er einen Augenblick des Glücks.


    Amüsant und voller Lebensweisheit – ein bezauberndes Buch, das die Welt neu erfindet.



    Meine Meinung
    Bei dem Buch "Salvador und der Club der unerhörten Wünsche" handelt es sich eher um Kurzgeschichten als um einen zusammenhängenden Roman. Der Flughafenkehrer Salvador steht kurz vor seiner Pensionierung und gibt uns in seinen letzten Arbeitstagen nocheinmal einen kleinen Einblick in seine letzten Arbeitsjahre. Besonders interessant wird der Roman durch seinen Schreibstil. Verfasst in der Ich-Perspektive, mit einem ordentlichen Schwung Ironie und Sarkasmus ist der Roman das reinste Lesevergnügen, regt aber auch zum Nachdenken an.


    Die kleinen Geschichten, die Don Salvador zwischendurch den Menschen, die ihm über den Weg laufen erzählt sind zwar nicht immer für bare Münze zu nehmen, doch scheint das auch nicht immer das wichtigste für den alten Mann zu sein. Viel mehr geht es ihm darum, seinen Mitmenschen etwas zu vermitteln, sei es Liebe, Freundschaft oder einfach der Wunsch nach grenzenloser Freiheit. Denn genau dieser Wunsch wird doch durch die vielen Reisen und das Fernweh mit dem er sich tagtäglich beschäftigt impliziert. Dafür muss er ja noch nicht einmal selbst gereist sein, wie sich später herausstelt...Gerade diese Freiheit spiegelt sich auch im Club der unerhörten Wünsche wieder, der immer mal wieder in einer der Erzählungen erwähnt wird: Man soll nie aufhören zu träumen und das Beste aus seinem Leben machen.Nur die wenigsten Menschen scheinen dies noch ohne den Club zu schaffen...


    Das ist meiner Ansicht nach das, was Alberto Torres Blandina uns mit seinem Roman sagen möchte.



    was haltet ihr von dem
    Buch?

    -Lesen ist die schönste Art zu Träumen, Träumen ist die beste Art zu fliegen-

  • Alberto Torres Blandina hat uns mit dem Roman "Salvador und der Club der unerhörten Wünsche" ein ganz bezauberndes Stück Literatur geschenkt. Schaut man auf die Informationen über den Autor auf dem Buchcover und betrachtet sein Foto, stellt man auch sehr schnell fest, dass der junge Mann auch wohl selbst den Schalk in den Augen trägt, ebenso wie sein äußerst liebenswerter Protagonist Salvador.


    Salvador ist nach seiner eigenen Aussage Putzmann auf dem Flughafen, fegt seit dreißig Jahren schon die Flughafenhalle und ist zufrieden mit seinem Leben. Seine Frau Leonore ist schon seit ein paar Jahren tot und Salvador kümmert sich sowohl um die anderen Angestellten im Flughafengebäude als auch um viele Reisende. Im Stil der irischen oder arabischen Geschichtenerzähler hat er für jeden lustige, nachdenklich machende, romantische und skurrile Geschichten parat. Senorita Juana vom Kiosk, die er damit sogar in liebenswürdiger Weise umwirbt, bekommt genau so ihre auf sie persönlich zugeschnittenen Geschichten von ihm, wie der Aussteiger, der nach Indien fliegen will und bei dem Salvador auch nicht vor einem liebevollen Verkupplungsversuch mit einer netten Stewardess zurückschreckt.


    Denn Savador kennt und liebt eben das Leben, die Liebe, die Menschen und die Phantasie und ist der festen Ansicht, ein Flughafen ist eine Art Zwischenstation, ein Niemandsland, wo einfach alles möglich ist. Schließlich gibt es dort einfach alles: Menschen, die gerade im Aufbruch in ein neues Leben oder auch nur ein anderes Land sind - und seien wir doch mal ehrlich: dass es Japan gar nicht wirklich gibt, fotografierende japanische Gruppen und Sushi lediglich ein Werbegag sind - vermuteten wir das nicht alle schon? Egal, ob Menschen also im Flughafenterminal ankommen oder auf ihren Abflug warten, Salvador mit seinem Besen ist der bodenständige Teil, der mit viel Humor und Witz und seiner lebenslangen Erfahrung und Menschenkenntnis seine Gedanken fliegen läßt und jeden dabei mitnimmt, der ihm zuhört. Denn wie er selbst sagt: (Zitat) "Ganz einfach. Reiseziele sind wie Frisuren, Schuhe ... oder Ehepartner. Wir suchen uns die aus, die am besten zu uns passen." (Zitatende).


    Dieses Buch nimmt man in die Hand, taucht ein in die vielen herzerfrischenden Episoden, genießt es in einem Rutsch und fühlt sich wunderbar unterhalten und reich beschenkt von diesem ideenreichen Autor. Hoffentlich schreibt er noch viele solcher Kleinode der Literatur.

  • Langsam wird es wieder warm draußen, der Sommer steht vor der Tür. Und somit auch bald
    die Urlaubszeit. Alberto Torres Blandina entführt seine Leser schon jetzt in
    ferne Länder. "Salvador und der Club der unerhörten Wünsche" verführt
    zum Träumen von fernen Reisezielen, gespickt mit Geschichten die einen
    regnerischen Tag leicht vergessen lassen. Und wer jetzt glaubt einen einfach
    gestrickten Reiseroman vorzufinden hat weit gefehlt. Diese Neuerscheinung ist
    alles andere als gewöhnlich. Das verdankt sie Salvador, dem Ich-Erzähler, der
    am Flughafen als Putzkraft immer wieder auf interessante Menschen trifft.
    Gepaart mit seiner Lebenserfahrung und der Gabe wunderschöne Geschichten zu
    erzählen wird dieser Roman zu einem puren Genuss.


    Salvador, der nur wenige Tage vor seiner Rente steht, ist die gute Seele des Flughafens.
    Dort trifft er auf die unterschiedlichsten Menschen und erzählt seine
    Geschichten. Ob Reisende oder Kollegen, alle zieht er mit seinen Worten in den
    Bann. Sein Fundus an Erfahrungen und phantastischen Erlebnissen scheint
    unermesslich. Es gibt kein Reiseland, zu dem er nicht ein paar Geheimnisse zu
    verraten hat. Immer zu einer Tasse Kaffee und einem Plausch bereit. Wer würde
    sich nicht gerne seine Wartezeit von ihm vertreiben lassen.


    Salvador versüsst die letzten Wochen des Wartens auf unsere sommerlichen Reiseziele. Er
    ist ein Geschichtenerzähler, wie er im Buch steht. Einfühlsam und mitreißend
    erzählt er seine kleinen Anekdoten. In kurzen Kapiteln gibt es immer wieder
    Neues zu entdecken. Jede Seite lässt spannend erwarten, was sich wohl dahinter
    verbergen wird. Der Alltag ist schnell vergessen, viel zu unglaublich ist die
    Welt in die Salvador die Leser entführt. Nur leider ist dieser Ausflug viel zu
    schnell vorbei. Eine Tatsache mit der nur ein so ausgewählter Schluss versöhnen
    kann, wie die letzten Worte, die diesen Roman beenden.


    Diese Reise rund um die Welt sollte sich niemand entgehen lassen.

  • Der Flughafenkehrer Salvador ist ein lebenslustiger, älterer Mann, der kurz vor seiner Rente steht. Fast sein ganzes Leben hat er am Flughafen verbracht, hat die Menschen kommen und gehen gesehen, die Freude und das Leid oft hautnah miterlebt. Stets gut gelaunt unterhält er Passagiere und Kollegen mit romantischen, lustigen oder skurrilen Geschichten, die er im Laufe der Jahre gesammelt zu haben scheint.


    Dachte ich zu Beginn der Lektüre noch, dass jedes Kapitel für sich steht, wird schnell deutlich, dass er seine Anekdoten immer weiter führt und sie schließlich auch zu Ende bringt. Das Buch bietet einen vergnüglichen Lesenachmittag. An einigen Stellen musste ich wirklich grinsen, mein Verständnis für Humor hat der Autor auf jeden Fall getroffen. Die Geschichten waren für mich nicht vorhersehbar und so entstand sogar ein klein wenig Spannung, was mit den Figuren wohl passiert sein könnte.


    Einziges Manko war der fehlende Lesefluss zwischen den Kapiteln. Es wäre zu viel gesagt, ich hätte mich schwer getan weiter zu lesen, aber es viel eben auch nicht schwer nach einem Kapitel das Buch mal zur Seite zu legen.

  • Salvador ist Putzkraft am Flughafen und ein gesprächsfreudiger
    Zeitgenosse. Laufend kommt er mit Fluggästen in eine Unterhaltung und
    bietet seine Geschichten an (ob gewollt oder nicht). Dabei erzählt er
    die verrücktesten Storys. Vom Club der unerhörten Wünsche, dem
    Fat-Lady-Rodeo und vielen anderen Absonderheiten.


    Die Handlung des Buches ist irgenwie schlicht und irgenwie hoch
    kompliziert. Letztlich handelt es sich um viele verrückte
    Einzelgeschichten, die Bladina durch den Putzmann Salvatore verbindet.
    Dabei haben die einzielnen Story satireartige Züge, so unwirklich kommen
    sie daher. Dabei schwingt ein typisch suptiler Humor hinter jeder
    Geschichte. Allerdings gilt hier, wie bei jedem humorvollen Buch. Es ist
    eine Frage des Geschmacks, was der eine lustig findet, findet der
    nächste Langweilig. Und umgekehrt.


    Sprachlich ist das Buch gut gelungen. Blandina schafft es erstaunlich
    gut, die Geschichte allein aus der Sicht Salvatores zu erzählen. Wo man
    eine Reaktion des Gegenüber braucht, setzt der Autor schlicht eine
    Frage Salvadores, die die Aussage des Gegenüber ersetzt.


    Fazit: Dieses Buch ist so sehr Geschmackssache, dass eine persönlich
    Bewertung (und damit ja Empfehlung oder Nichtempfehlung) sehr schwer
    fällt. Die Idee und Ausführung der Geschichten finde ich sehr gut
    gelungen. Andererseits sind die Geschichten teilweise sehr abgedreht.
    Aus meiner Sicht wurden die besten Geschichten bereits in der Leseprobe
    dargestellt. Es handelt sich also um das bekannte
    "Kino-Trailer-Problem". Die besten Szene werden als Lockmittel benutzt,
    um die Ware an den Mann zu bringen. Zwar hat das Buch durchweg einen
    relativ hohen Standart und lässt nur selten Langeweile aufkommen, doch
    hat es mich nicht völlig überzeugt. Aufgrund der guten Idee und der auch
    teilweise guten Geschichten, habe ich letztlich aber eine gute Meinung
    von diesem Buch. Leider halte ich eine Bewertung zwischen 3
    und 4 Sternen
    (von 5) für angemessen, so dass ich dies nicht gut
    darstellen kann. Daher bleibt es (im Text) bei dieser seltsamen (für
    mich untypischen) Endbewertung. Ich vergebe oben nur 3 Sterne, da das
    Buch aus meiner Sicht näher an "gut" als an "spitze" ist.

  • Das Buch gliedert sich in 19 Kapitel und einen Epilog. Berichtet wird aus der Sicht des Ich-Erzählers Salvador, der sich jeweils mit einem imaginärem Gesprächspartner unterhält. Salvador arbeitet seit 20 Jahren am Flughafen und hat sich während dieser Zeit zu einem wahren Menschenkenner entwickelt. So erkennt er zum Beispiel auf Anhieb, wer in welches Land unterwegs ist und kann zudem nützliche Tipps für die Urlaubsreise geben.

    Das Buch ist ein einziger Monolog, allein die Adressaten wechseln von Kapitel zu Kapitel. Redepausen, die von Zeit zu Zeit entstehen, werden stilistisch durch drei Punkte am Satzende dargestellt.


    Es sind sehr kuriose Geschichten, die Salvador zu erzählen hat, doch sie lenken ab vom täglichen Dasein als Flughafenfeger. Und auch die Reisenden, denen Salvador seine Zeit widmet, können für kurze Zeit ihrem alltäglichen Leben entfliehen.


    Leider konnte mich der Autor mit diesem Buch jedoch nicht überzeugen. Gestört hat mich, dass das Buch eher eine Sammlung an Kurzgeschichten ist, als ein wirklicher Roman. Zwar begegnet uns Salvador in jedem Kapitel und stellt somit den roten Faden dar, der sich durch das Buch zieht. Aber für mich konnte dennoch kein wahrer Lesefluss aufkommen.


    Der Autor bemüht sich um einen ironischen, teil sarkastischen, und heiteren Schreibstil. Bei mir kamen diese Bemühungen aber nicht sonderlich erfolgreich an. Ich habe mich nicht gut unterhalten gefühlt und so hatte das Buch doch viel zu viele Längen.


    Sehr gelungen finde ich dagegen die Gestaltung des Buches: Farblich sind Schutzumschlag, Buchumschlag und Lesebändchen sehr gut aufeinander abgestimmt und vermitteln mit ihren sonnigen Gelb- und Orangetönen Urlaubsstimmung. Dazu finden sich witzige Zeichnungen, die die Erzählung abrunden und gelungen untermalen.


    Insgesamt würde ich dem Buch 2 von 5 Sternen geben. Es konnte mich leider nicht sonderlich gut unterhalten und hatte meiner Meinung nach auch zu viele Längen. Schade, denn die Grundidee fand ich doch sehr vielversprechend.


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Salvador, ein freundlicher und überaus sympathischer älterer Mann, nutzt seine Arbeit als Putzmann am Flughafen, um Passagieren und anderen Mitarbeitern seine Geschichten zu erzählen. Es ist Unglaubliches was er zu berichten hat, doch nicht unglaublich genug als dass es auch wahr sein könnte.
    'Der Club der unerhörten Wünsche' beispielsweise, in dem fast jeder Mitglied zu sein scheint. Und plötzlich scheinen sich so viele Dinge zu erklären, über die man noch vor kurzem immer wieder gerätselt hat...
    Oder die Geschichte mit der Gefälligkeitenbörse. Wieso sollte die nicht möglich sein: Man erledigt für jemanden einen Gefallen und bekommt dafür einen erfüllt, egal wie abstrus er auch sein mag.
    Japan ist nur eine Marketingerfindung? Wer weiss... Ein Land mit einem Nationalsport, in 'dem sich zwei Fettwänste im Tanga gegenseitig herumschubsen', einem Nationalessen aus rohem Fisch, der mit Stäbchen zu essen ist und einer Sprache mit drei Alphabeten. Sowas kann doch nur eine Erfindung sein.
    19 Geschichten. teilweise aus mehreren Teilen bestehend, erzählt Salvador, immer an der Grenze zwischen Realität und Phantasie balancierend. Immer wieder ertappte ich mich bei der Überlegung: Vielleicht stimmt es ja doch??? Sooo unwahrscheinlich ist nun doch nicht...
    Auch der Schluss der Erzählungen lässt genug Raum für eigene Gedankenbilder. Entweder fehlt er ganz oder es endet mit Vermutungen.
    Ein schönes, einfallsreiches aber auch phantasieanregendes Buch!

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling