Mehr als vier Dekaden war Darwish nicht nur eine Ikone der Araber; er galt als der größte lebende Dichter arabischer Sprache und als einer der bedeutendsten Innovatoren der arabischen Lyrik .
Wenige Wochen vor seinem Tod im August 2008 veröffentlichte Mahmoud Darwish in der in London erscheinenden Zeitung Al-Quds al-arabi ein langes Gedicht: "Der Würfelspieler".
Bereits mit den ersten Versen setzt Mahmoud Darwish an zu jener schonungslosen Selbstbefragung, jenem Sich-selbst-in-Frage-stellen, das sein Spätwerk bestimmte. Dabei werden Leben und Dasein zu einem Spiel des Zufalls und stehen unter der spürbaren Gegenwart des Todes, während die Suche nach der verlorenen Heimat weitergeht.
Die Unmittelbarkeit, mit der Darwish diese Gratwanderung mit Bildern von Vergeblichkeit und Hoffnung, Zweifel, Zerrissenheit, Angst und Liebe vereinigt, macht dieses Gedicht zu einem literarischen Vermächtnis und revolutioniert die zeitgenössische arabische Dichtung.
Sehr zu empfehlen.