David Foster Wallace - Unendlicher Spaß / Infinite Jest

  • @SiriNYC Zuerst mal, schön dich wieder zu lesen :thumleft: Und jetzt zu deiner Frage. Gelesen habe ich das Buch in meinem Alltag mit Familie und Haushalt, ohne Unterbrechung. Gebraucht habe ich ca. 5 (5 1/2?) Wochen dafür.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Nach drei Wochen Lesezeit mit mehreren Stunden Lesezeit kann ich jetzt auch meinen Eindruck schildern. Die ersten ca. 350 Seiten fand ich sehr schwer zu lesen und spielte bei den Kapiteln, in dem es um Tennis ging, mit dem Gedanken, abzubrechen, da ich bezweifelte, das Buch zu packen. Aber dann platzte der Knoten, und ich habe das Buch weg"inhaliert". Der Humor hat mich oft begeistert, aber immer traf er nicht mein Humorzentrum. Die Schilderungen dessen, was Drogenmissbrauch aus einem Menschen macht, waren schwer verdaulich und erschütternd zu lesen, das ist mir zeimlich nahe gegangen. Insgesamt habe ich den Grundton des Buches als dunkel empfunden, aber die skurilen Personen und schrägen Ideen, die Gesellschaftskritik, die Dystopie als solche - all das hat mich bei der Stange gehalten. Sprachlich ist das Buch sehr gut, aber nicht poetisch - das hätte bei dem harten Stoff auch nicht gepasst. David Foster Wallace führt seine unzähligen Figuren mit sicherer Hand durch die Geschichte, die Entwicklungen sind alle logisch und gut durchdacht, der Schluss ist überaschend - aber stimmig zu einem durchgängigen Thema des Romans (das ich jetzt nicht nennen will, um nicht zu spoilern). David Foster Wallace beackert unzählige Themen: Bildunsgsysteme, Drogen, Umweltverschmutzung, Unterhaltungsabhängigkeit- und industrie, Leistungssport, familiäre Beziehungen (vorzugsweise dysfunktionale) und und. Trotz des schweren Einstiegs hat der Roman letztendlich von mir 5 Sterne bekommen. Am Anfang musste ich mich wirklich "durchbeissen" und hätte fast aufgegeben, bin letztendlich aber froh, duchgehalten zu haben. Man sollte die Fußnoten (und Fußnoten zu Fußnoten) unbedingt lesen, sonst entgehen einem wichtige Handlungsstränge und tolle Ideen, denn der Umgang des Autors mit Fußnoten ist nicht nur exzessiv, sondern, stellenweise fast verspielt, an ein paar Stellen im Buch nimmt er sich nach meinem Eindruck selbst auf die Schippe, das fand ich klasse und kam für mich unerwartet. Fazit: Kein leichtes, aber ein großartiges Buch.