Helen Dunmore – Im Sog des Meeres / Nixenblut / Ingo

  • Indigo, die magische Welt unter Wasser, zieht Sapphy mehr und mehr in den Bann. In Indigo fühlt sie sich zu Hause. Aber der Frieden täuscht. Als Indigos Zorn unschuldige Menschen zu vernichten droht, versucht ihr Bruder Conor mit aller Kraft, die Macht des Meeres zu brechen. Sapphy muss sich entscheiden, zu welcher Welt sie gehören will.
    [Klappentext der cbj-Ausgabe]


    Als ich dieses Buch preiswert, weil als Mängelexemplar gebrandmarkt, erstand, glaubte ich ein Schnäppchen gemacht zu haben. Na ja. Nun sind mir die Gründe für den Reinfall, den der Bertelsmann-Verlag mit diesem Text erlebt zu haben scheint (der gebundenen Ausgabe, die nun überall für unter fünf Euro zu haben ist, folgte nie ein Taschenbuch), offenbar .
    Die knappe Ankündigung auf der Rückseite des Bandes liest sich zunächst ganz spannend, jedoch handelt es sich zum Beispiel bei den unschuldig bedrohten Menschen um lediglich zwei Personen und nicht, wie ich glaubte, um sämtliche Bewohner eines ganzen Küstenabschnitts. Die karg gehaltene Präsens-Erzählung will ewig nicht in Schwung kommen und der Spannungsaufbau gelingt der Autorin nur bedingt. Über längere Räume im Buch hinweg werden Spannungsbögen überhaupt nicht gehalten. Zudem sind die Dialoge einfach gestrickt und wirken künstlich.
    Auch inhaltlich gibt dieser erste Band von Indigo (im Original übrigens „Ingo“) nicht allzu viel her: Die eigentlich gute Grundlage der grundsätzlichen Möglichkeit einiger Menschen heimatliches Land gegen unbekanntes Meer zu tauschen, wird nicht sonderlich weit entwickelt und stumpft daher bald ab. Außerdem wird erst spät im Text klar, wie alt die Protagonistin Sapphire und ihr Bruder Conor eigentlich sind, was gelegentlich zu Verwirrungen führt. Am schlimmsten empfand ich aber, dass häufig einzelne Teile von „Indogo“ verbindungslos nebeneinander zu stehen scheinen, so dass keine große Sympathie oder Apathie für die Charaktere entwickelt werden kann; Eine Einfühlung in die Handlung findet schon gleich gar nicht statt.
    Ob das allerdings maßgeblich an der Arbeit der Autorin selbst, oder an der deutschen Übersetzung liegt, die tatsächlich getrieben und vielerorts unscharf wirkt, kann ich nicht beurteilen. Dennoch bleibt das Ganze zwar grundsätzlich lesbar, aber eben kein Genuss, weshalb es zu mehr als zwei Sternen :bewertung1von5::bewertung1von5: nicht reicht.


    Klappentext

  • Hmm. Eigentlich hatte ich mir wesentlich mehr von der Geschichte erhofft. Eine magische Unterwasserwelt wird angepriesen, die ich als Leser aber nicht im Entfernstesten gespürt oder gesehen habe. Stattdessen konzentriert sich die Handlung auf die Suche nach dem verschwundenen Vater und der Entfremdung Sapphys von ihrem natürlichen Lebensraum. Der Spannungsbogen, sofern es überhaupt einen gegeben hat, konnte nicht aufrecht erhalten werden, und so schleppt sich die Geschichte immer mehr voran. In der Mitte der Geschichte, konnte ich tatsächlich soetwas wie einen "Sog des Meeres" spüren, dass ich doch zeitweilig wieder etwas versöhnt wurde.
    Trotzdem bleibt der bitter Nachgeschmack eines Aufbauromans, der den Weg für das "große Finale" ebnen soll, fest in meinem Kopf verankert.
    Die Sprache ist recht einfach gehalten, was dann das Lesevergnügen bei einem so seichten Plot noch mehr schmälert. Nach 50 Seiten hatte ich das Gefühl alles schon einmal auf den paar vorangegangenen Seiten gelesen zu haben, und dieses Gefühl hat mich auch im weiteren Verlauf nicht verlassen.
    Für meinen Geschmack ähneln sich die Hauptcharaktere zu sehr und entsteht ein einheitlicher Figurenmatsch. Die einzige, auf mich positiv wirkende Person, war Granny Carne, die etwas seltsame erdverbundene Frau, die als Medium, als Wissende um Indigo und als Hexe dargestellt wird. Diese Figur bildet einen wunderbaren Kontrast zu den übrigen Figuren, die in ihren einfach gestrickten Handlungsweisen, aber doch mehr Gewicht auf die Waagschale bringen, als die einzelne Figur der verschrobenen Erdmagiern.


    Fazit:


    Ich kann nur hoffen, dass der erste Band nur ein Aufbauroman ist und sich die Geschichte entwickeln wird. Ansonsten eher laues Leseabenteuer und ohne bleibenden Eindruck.

  • Dennoch bleibt das Ganze zwar grundsätzlich lesbar, aber eben kein Genuss, weshalb es zu mehr als zwei Sternen nicht reicht.

    Ich kann dir in allen Punkten nur zustimmen und vergebe auch :bewertung1von5::bewertung1von5: von 5 Sternen. Das Buch ist zumeist langweilig und belanglos, dazu wirken die Charaktere unsympathisch (vor allem Faro!) und man kann sie schlecht einordnen. Zudem hätte ich mir mehr Erklärung zum Verschwinden des Vaters gewünscht, da kam ja so gar nichts mehr. Vermutlich wird dies in den nächsten Bänden aufgedeckt, aber diese erspare ich mir.

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap

  • Über das Buch:

    Genre: Jugendroman
    Format: Hardcover
    Verlag: cbj
    Erschien: 2006
    Preis: ?
    Originalsprache: Englisch
    Originaltitel: Ingo erschien 2005
    ISBN: 9783570130544
    Seiten: 317

    Inhalt:

    »Das Wasser flüstert mir etwas zu. Seine Stimme hebt und senkt sich wie das ewige Auf und Ab der Gezeiten. Ich will dieser Stimme folgen. Ich will auf das Meer hinaus und dem Land den Rücken kehren …« Immer stärker, immer dringlicher wird der Ruf des Meeres. Immer schwerer wird es für Sapphy, ihm zu widerstehen. Verspricht er doch das, was sie sich am meisten wünscht: das Zusammensein mit ihrem Freund Faro, dem jungen Wassermagier, und das Wiedersehen mit ihrem verschwundenen Vater …

    Das Cover:

    Das war ein Buch, wo ich als erstes das Cover gesehen habe und weil es mir gefallen hat, habe ich mir den Klappentext durchgelesen. Und es dann gekauft.

    Die ersten 3 Sätze:

    Man findet die Meerfrau von Zennor in der Zennor Church, wenn man weiß, wo man nachschauen muss. Sie ist aus altem, hartem, dunklen Holz geschnitzt. Da es in der Kirche dunkel ist, muss man sich bücken, um sie genau zu erkennen.

    Meine Meinung:

    Ich hatte mich so auf eine Geshichte, mit Nixen und Meerwesen gefreut. Aber das war hier nicht der Fall. Die Protagonisten Conor und Sapphy werden in die Welt von Indigo mit genommen, aber immer nur getrennt. Sie lernen auch nicht andere Meerwesen kennen. In der Geschichte wird die ganze Zeit nur durch die Gegend geschwommen.
    Das einzige was spannend war, war warum der Vater aufeinmal verschwunden war und nie wieder gekommen ist.
    Auch bleiben einen am Ende noch viele Fragen offen. Was war mit dem Vater? Warum hat die Mama Angst vors Meer?
    Aber manche Stellen waren auch schön zu lesen.
    Ich finde es schön, wie die Geschwister Conor und Sapphy zueinander halten. Das sollte manche Geschwister im echten Leben auch.
    Das Buch bekommt von mir 3 Sterne, weil es nicht ganz schlecht ist, aber so super ist es auch nicht.

    Fazit:

    Nun ja, da hatte ich mir mehr drunter vorgestellt.

    Über die Autorin:

    Helen Dunmore, aufgewachsen in Yorkshire, lehrte in Finnland Englisch, bevor sie sich dem Schreiben zuwandte. Sie ist die Autorin zahlreicher belletristischer Romane, Gedichtbände und Kinder- und Jugendbücher, die vielfach ausgezeichnet wurden.

    Wie viele Sterne?

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


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