Berggorillas leben in den nebelfeuchten Bergwäldern Afrikas auf einer Höhe von 2.000 - 4.000 m in der Virunga-Region im Dreiländereck Uganda, Ruanda, Demokratische Republik Kongo. 17 Jahre ihres Lebens hat Dian Fossey bei und mit den Berggorillas in Ruanda verbracht und durch ihre wissenschaftliche Arbeit entscheidend dazu beigetragen, dass jedes dieser Länder eigene Nationalparks ernannt hat, um die seltenen und noch gut erhaltenen Bergregenwälder und deren Bewohner vor Abholzung und Wilderei zu schützen.
Mit Hilfe ihres Buches erhält man ein einzigartiges Zeugnis darüber, wie diese sanften Riesen leben und wie sie selbst es mit großer Geduld geschafft hat, eine zeitlang von ihnen in unmittelbarer Nähe geduldet, ja akzeptiert zu werden. Ursprünglich wollte sie mit diesem Buch einfach nur ihre wissenschaftlichen Beobachtungen dokumentieren und beschreibt daher sehr detailliert die Entwicklung der Sippen, einzelne Beobachtungen und das oft geradezu menschliche Verhalten einzelner Gorillas. Das Ganze belegt sie durch einzigartige Fotos und Zeichnungen, sowie akribisch geführte Aufzeichnungen über ihre Größe, Gewicht, Lebenserwartung, Ernährungsgewohnheiten, Paarungsverhalten und soziales Verhalten.
Besonders zu dem Gorilla Digit und dessen Gruppe erzielte Dian Fossey eine außergewöhnliche Nähe und konnte so ungewöhnlich viele Detailbeobachtungen vornehmen, die der Wissenschaft ansonsten nicht in dieser Präzision bekannt geworden wären.
Allerdings wird auch deutlich, dass Dian Fossey im Laufe der Jahre immer mehr Zeit darauf verwendete, um die Berggorillas, deren Population auf knapp 350 Tiere zusammen geschmolzen ist, vor geldgierigen Wilderern und und deren sinnlosem Abschlachten der Tiere wegen des Handels mit einzelnen Körperteilen zu schützen. Sie zerstörte Fallen, rieb sich im Kampf mit den Behörden zur Erhaltung des Naturparks auf und hat sehr wahrscheinlich schlussendlich ihr eigenes Leben dabei auf’s Spiel gesetzt, denn eines Morgens wurde sie in ihrem Lager erschlagen aufgefunden und es wurde bis heute nicht geklärt, wer der/die Täter waren.
Dian Fosseys Buch, ihre Arbeit und ihr Schicksal boten somit auch genügend dramatischen Stoff für einen eindringlichen, bewegenden und faszinierenden Film, der mit Sigourney Weaver in der Hauptrolle gut besetzt wurde und einiges Aufsehen erregte.
Man kann sich gewiß darüber streiten, ob Dian Fossey und auch andere ähnlich leidenschaftlich engagierten Naturschützer sich zu sehr der Evolution entgegenstellen, indem sie eine bestimmte Tierart, ein bestimmtes Biotop vor Ausrottung und Zerstörung schützen wollen, ob also der Mensch gar ein evolutionäres Recht darauf hat, die Natur bis zum Letzten aus zu beuten.
Ich finde das allerdings sehr viel sympathischer als die Vorstellung, wir Menschen seien berechtigt, eine Spaßgesellschaft auf Kosten unserer Umwelt zu werden/bleiben.
Nicht umsonst haben wir von der Natur ein Gehirn und ein Herz bekommen und die einzigartige Fähigkeit, ein schlechtes Gewissen zu haben, über welches Tiere eben nicht verfügen.