Ken Catran - Blue Dying / Blue Blood

  • Der dritte Teil der Blue-Trilogie schließt an den zweiten Band "Blue Lying" an. Möchte man diesen Teil lesen, sollte man unbedingt den ersten und den zweiten Band gelesen haben.


    Dieser dritte Teil wird von Mikes Freundin Sheril erzählt, die selbst nun die Auswirkungen der Beziehung zu Mike zu spüren bekommt. Alle machen einen großen Bogen um die Freundin des Mörders. Niemand glaubt ihr, dass sie nichts von den Morden gewußt haben soll. Die Presse schlachtet die Geschichte immer weiter aus, und Sheril macht gute Miene zum bösen Spiel.


    Alles wirkt so, als ob sich die allgemeine Situation im Laufe der Zeit wieder entspannen könnte, doch dann passiert ein Mord, der eindeutig in Blues Schema passt. Alle Augen sind nun erneut auf Sheril gerichtet, die auch ins Visier der Polizei gerät. Mike scheint alles im Voraus geplant zu haben, dann schon steht eine Topanwältin Sheril zur Seite. Nichtsdestotrotz bleibt ihr die Polizei hartnäckig auf den Fersen, denn sie ist die einzige mit einem Motiv, das einen Mord erklären könnte.


    Von Freunden, der Mutter und der Polizei im Stich gelassen macht sich Sheril mit dem einzigen Verbündeten Nick daran, den Trittbrettfahrer zu entlarven. Dadurch gerät sie aber in imense Gefahr.


    Wie auch im zweiten Teil wirkt die Protagonistin viel zu abgeklärt für ein 16 oder 17-Jähriges Mädchen. Sie erscheint unglaublich stark, regelrecht gefühlskalt und dadurch sehr berechnend, was ich keinem so jungen Mädchen in dieser Form zutrauen würde. Auch hier verliert die Haupthandlungsträgerin ihre Glaubwürdigkeit. Selbst in den extremsten Situationen denkt sie rein pragmatisch und logisch.


    Der Täter wirkt an den Haaren herbeigezogen. Anscheinend hat sich wohl kein anderer ergeben, und so musste eben schnell einer herhalten. Das Motiv des Mörders erscheint dadurch eher oberflächlich und nicht bis zu Ende gedacht.


    Selbst einzelne Handlungsstränge sind unlogisch und passen nicht in die eigentlich Handlung. So kauft ein Mädchen, auf das Sherils Beschreibung passt ein paar blaue Blumen. Es gibt aber in der ganzen Geschichte kein einziges Mädchen, das nur ansatzweise ein Motiv dafür haben könnte. Blöd, blöder, Blue Dying.


    Die Figuren selbst, die ich aus den anderen Teilen bereits kannte, haben sich noch mehr zu ihrem Nachteil verändert. Wie kann bitte ein geisteskranker Mörder einen studierten Polizeipsychologen und einen Inspektor mit langjähriger Berufserfahrung in die Arbeitslosigkeit und Alkoholsucht treiben? Das will mir beim besten Willen nicht einleuchten. Catran versucht mit Hängen und Würgen eine halbwegs interessante und spannende Geschichte auf die Beine zu stellen und lässt nichts unversucht. Aber bei dem Versuch bleibt es auch, denn mehr ist einfach nicht drin. Alles wirkt gestellt, aufgesetzt und an den Haaren herbeigezogen.


    Meiner Meinung nach hätte man es beim ersten Teil belassen sollen. Die beiden nachfolgenden sind reine Zeitverschwendung.


    Blue Dying ist der dritte Teil und hoffentlich letzte Teil der "schwarzen Reihe".


    Fazit:


    Absolut überflüssige und unglaubwürdig wirkende Fortsetzung.