Victor Lodato - Mathilda Savitch

  • Verlag C.H.Beck, 2009
    299 S.
    OT: Mathilda Savitch
    übersetzt: Grete Osterwald


    Kurzbeschreibung
    Mathilda Savitch ist nicht gerade ängstlich. Sie zieht es vor, sich direkt den Dingen zu stellen, die andere nicht einmal zur Sprache bringen können. Etwa der Tatsache, dass ihre geliebte ältere Schwester tot ist, vor einen Zug gestoßen wurde von einem Mann, der nie gefasst wurde. Dennoch ist sie trotz aller Bemühungen auch ein Jahr später keinen Schritt weiter gekommen, kennt die Wahrheit über den Tod Helenes noch immer nicht. Dann aber gelingt es ihr, das E-Mail-Passwort der Schwester zu knacken, und vor ihr öffnet sich deren geheimes Leben.


    Über den Autor
    Victor Lodato, in Hoboken, New Jersey geboren, studierte an der Rutgers University und ist Mitglied der Dramatist Guild of America.Grete Osterwald wurde 1947 in Bielefeld geboren und lebt als freie Übersetzerin aus dem Englischen und dem Französischen in Frankfurt am Main. Sie erhielt u. a. 2001 den Übersetzerpreis des Verlages C.H.Beck und 2007 den Wilhelm-Merton-Preis für ihr umfangreiches Gesamtwerk.


    Meine Meinung
    In seinem ersten Roman erzählt Victor Lodato die Geschichte der Mathilda Savitch, wobei man die ganze Geschichte aus Mathildas Sicht erfährt.
    Mathilda, mit ihren 13 Jahren mitten in der Pubertät, hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Knapp ein Jahr zuvor wurde ihre 16-jährige Schwester Helene vor einen Zug gestoßen.
    Seitdem ist in der Familie Savitch nichts mehr so, wie es war. Während Mathildas Eltern sprachlos geworden sind, Helene nicht mehr erwähnen, ja sich das Trauern verbieten, begehrt Mathilda gegen das Schicksal auf. Sie will den Täter finden, der nie geschnappt wurde.
    Aber erst nachdem sie endlich das Passwort zum E-Mail-Fach ihrer Schwester knackt, kommt sie auf eine Spur. Zahlreiche Freunde hatte ihre Schwester und Mathilda setzt sich mit Helenes letztem Freund Louis in Verbindung, immer dem Leben ihrer Schwester nachspürend.


    Victor Lodato hat einen hervorragenden Roman geschrieben. Durch seinen Schreibstil schlüpft man quasi in Mathilda. Mathilda ist eine aufgeweckte, eigenwillige, neugierige und kluge 13-Jährige, die, neben dem traurigen Tod ihrer Schwester und der Teilnahmslosigkeit ihrer Eltern, auch die typischen Probleme junger Mädchen hat: Aussehen, Freunde, Sex. Nur zieht Mathilda bisweilen ungewöhnliche Schlüsse aus ihren Fragen und Problemen.


    Ein lesenswerter, zuweilen rührend komischer Roman, das sensible Psychogramm einer aufsässigen und lebhaften Jugendlichen, auf der Suche nach der Wahrheit, aber auch auf der Suche nach sich selbst – auch und gerade für Erwachsenen empfehlenswert.


    Von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Kurzbeschreibung:
    Mathilda Savitch ist nicht gerade ängstlich. Sie zieht es vor, sich direkt den Dingen zu stellen, die andere nicht einmal zur Sprache bringen können. Etwa der Tatsache, dass ihre geliebte ältere Schwester tot ist, vor einen Zug gestoßen wurde von einem Mann, der nie gefasst wurde. Dennoch ist sie trotz aller Bemühungen auch ein Jahr später keinen Schritt weiter gekommen, kennt die Wahrheit über den Tod Helenes noch immer nicht. Dann aber gelingt es ihr, das E-Mail-Passwort der Schwester zu knacken, und vor ihr öffnet sich deren geheimes Leben.
    Seltsame Gefühle, zahllose Liebesaffären, merkwürdige Motive enthüllen sich ihr da, und um die Dinge voranzutreiben, verschickt Mathilda Mails im Namen ihrer toten Schwester. Denn irgendwo in diesem Gewirr der Beziehungen und Gefühle muss auch der Schlüssel dafür liegen, um ihre Familie aus ihrer Schockstarre zu erwecken. Schließlich macht sich Mathilda auf den Weg zu Helenes letztem Geliebtem, der noch gar nichts von ihrem Schicksal weiß. Sie muss sehen, was ihre Schwester gesehen hat, wissen, was Helene wusste, auch wenn sie dabei sehr viel riskiert. Die 13-jährige Mathilda Savitch ist eine hinreißende Figur, klug, anrührend, zartfühlend und bissig, frühreif und komisch, und Victor Lodatos erster Roman furios und spannend, ein außergewöhnliches Debüt.(Quelle: amazon)


    Der Autor:
    Victor Lodato, in Hoboken, New Jersey geboren, studierte an der Rutgers University und ist Mitglied der Dramatist Guild of America. Für seine erfolgreichen Theaterstücke hat er u.a. Fellowships der Guggenheim Foundation und des National Endowment of Arts erhalten sowie zahlreiche Preise, u.a. vom Kennedy Center Fund for New American Plays. "Mathilda Savitch" ist sein erster Roman. Victor Lodato lebt in Tucson, Arizona und in New York.


    Meine Meinung:
    Die Ich-Erzählerin Mathilda ist 13 Jahre alt, ein etwas eigenwilliges und intelligentes Mädchen; die wie alle anderen Mädchen ihres Alters auch mit den typischen Problemen (Aussehen, Jungen, Freunde) zu kämpfen hat.
    Mathilda glaubt, dass ihre Schwester Helene vor einem Jahr vor den Zug gestossen worden ist. Mathilda möchte den Mörder finden - die Wahrheit erfahren, doch trotz aller Bemühungen ist es ihr bislang nicht gelungen. Als sie das Passwort von Helenes Email-Postfach knackt, kommt sie mit der Wahrheit ein Stückchen weiter.
    Mathildas Eltern leiden selbst unter dem Verlust der Tochter Helene und wissen nun nicht mehr, wie sie mit Mathilda umgehen sollen; man hat manchmal das Gefühl, dass sie sich so gar nicht in Mathilda hineinversetzen können. Mitunter macht es Matilda es ihnen aber auch nicht leicht.
    Aus dem Blickwinkel der 13-jährigen sehen wir Matildas "Wahrheit", so wie sie ihre Umgebung wahrnimmt.
    Der Schreibstil ist eindringlich und bildhaft - anfangs musste ich mich ein wenig an den Stil gewöhnen, aber es ging dann doch sehr gut.


    Der Roman ist sicher eher für ältere Jugendliche geeignet , aber auch für Erwachsene. :wink:


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: / :bewertung1von5:


    edit: Satzstellung korrigiert.

  • Danke, Brigitte - den Thread habe ich übersehen. :uups:
    Ich habe "Mathilda" ohne "h" geschrieben , wie ich im Rezensionsindex nachgeschaut habe und da kam natürlich nichts. Mein Fehler!
    Entschuldige. :)


    :winken:

  • Sigrid, Conor
    Danke für die schöne Rezensionen.
    Ich habe heute das Buch beendet und hier kurz meine Meinung:
    Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, da ich sehr gerne solche Geschichten, die aus der Sicht eines Kindes geschrieben sind, lese.
    Es gefiel mir auch gut, auch der ungewöhnlicher Schreibstil des Autors hat mich überzeugt, nur irgendwann fand ich die Geschichte einfach zu farblos und zu monoton. Mir fehlten die Höhepunkte in der Handlung, in der Entwicklung des Romans. Außerdem konnte ich mich nur bedingt in die Denkweise des Mädchens versetzen, was vermutlich daran lag, dass die Mathilda doch eine recht skurrile Figur in dem Roman ist.
    Insgesamt aber überraschte mich das Buch durch seine Andersartigkeit und eindrucksvollen Schreibstil. Es ist auf jeden Fall lesenswert.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Auch von mir vielen Dank euch Beiden!!
    Ich finde das sich die Geschichte sehr gut anhört und denke es ist für mich als angehende Erzieherin definitiv Pflichtlektüre!!
    Ist auf meinem Wunschzettel gelandet und ich freue mich schon darauf.


    :thumleft: