Bentley Little – Böse / The Mailman

  • Das dachte ich mir auch, nachdem ich die Inhaltsangabe gelesen hatte. Ist doch im Grunde die gleiche Idee für die Story, oder nicht?


    Vom Prinzip her ja. Doch King geht viel mehr ins Detail, ist auch psychologisch ausgefeilter, die Charaktere haben einfach Leben und King ist schlichtweg besser. :wink:

    Jede Minute, die man lacht, verlängert das Leben um eine Stunde. (Chinesisches Sprichwort)

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere. (Erich Kästner)

  • also ich fand das Buch einfach nur klasse!
    konnte mich richtig in die Geschichte versetzen, der Postbote mit seinen bösen Fähigkeiten ist zwar weit her geholt, aber trotzdem ein geniales Buch.
    In de Zeit wo ich das Buch las, habe ich auf der Terrasse gesessen, es war schon dunkel, der Wind rauschte in den Bäumen, und plötzlich reist meine Mutter die Tür auf, ich habe mich so was von erschrocken! Weil ich habe mich so in dieses zweifelnde Gefühl ich werde verfolgt, voll reingelegt....


    Vielleicht kann das einer nach vollziehen?


    Lg tine

    Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. (Albert Einstein)

  • Das kann ich alles Wort für Wort unterschreiben. Ansich ist das Buch nicht schlecht, aber nachdem ich so viel gutes über das Buch gehört habe war ich zum Schluss doch etwas sehr enttäuscht. So richtig Horror war das gar nicht und ich finde die Geschehnisse in der Mitte des Buches wurden etwas in die Länge gezogen. Es ist zwar andauernd etwas passiert, aber immer das gleiche und man wusste bei jeder Person wie das endet (War ja auch immer gleich). Und das Ende war dann sowas von unspektakulär, dass fand ich richtig ärgerlich. Gebe deshalb auch nur :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne.


    Wenn das schon das beste Buch von Bentley ist, dann werde ich die anderen wahrscheinlich nicht mehr lesen. Schade...

    :study: "Cry Baby" von Gillian Flynn



    "Bücher müssen schwer sein, weil sie eine ganze Welt in sich tragen"
    Tintenherz - Cornelia Funke

  • Also ich werde es demnächst mal in der Buchhandlung suchen und es mal ein paar Seiten anlesen. An sich hört sich ja sehr gut an :-) . Da hier nun aber zwei Meinungen sind bin ich ein wenig verwirrt :scratch: und muss mir mal selber ein Urteil bilden.
    Auf meinem Wunschzettel steht es schon mal und wenn ich es beim Anlesen wirklich gut finde dann lese ich es auf jeden Fall mal.

  • Kann mich Nervenkitzel und me.jazzy auch nur anschließen: Ich hatte ebenfalls mehr erwartet. Ich fand das Buch gut, und hatte es auch relativ schnell durch (gut, hat ja auch nur etwas über 400 Seiten), es war flüssig zu lesen und spannend geschrieben. Aber unter einem Horrorbuch verstehe ich irgendwo doch etwas anderes. Auch wenn es subtiler Horror ist, irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas. Und das Ende, sowohl was den Postboten angeht als auch die nicht vorhandene Aufklärung, störte mich irgendwie. Aber trotzdem ich mehr erwartet hatte, gefallen hat es mir trotzdem. Ob ich allerdings nochmal ein Buch von Bentley Little kaufen werde, muss ich mir wohl gut überlegen.

  • "Böse" war nun mein viertes Buch von Bentley Little und auch wenn es nicht schlecht war, bin ich leicht enttäuscht. Der Autor hat es doch tatsächlich geschafft, viermal das fast allergleiche Buch zu schreiben. So etwas habe ich wirklich noch nicht erlebt. Es läuft jedes Mal nach dem gleichen Schema ab: Es wird ein scheinbar harmonisches Leben einer Familie beleuchtet, die an einem ruhigen, sonnigen Ort ein beschauliches und vorbildliches Leben führt. Und dann kommt schleichend etwas in ihr Leben, dass das Gefüge völlig durcheinander bringt. Ein Monster, das unter dem Deckmantel von etwas völlig Normalem lauert, nach und nach dreister und brutaler wird bis es am Ende zu einem Showdown kommt, an dem das Böse mit einem Täuschungsmanöver besiegt werden soll. In "Fieber" war es eine ominöse Versicherungsgesellschaft, in "Furcht" eine private Wohnanlage, in "Verderben" ein Einkaufszentrum und in "Böse" durfte nun die Post herhalten. Schon nach knapp 30 Seiten wusste ich, was mir bevorstehen wird und es konnte mich nicht überraschen. Sollte jemand noch kein Buch von Bentley Little gelesen haben, könnte demjenigen "Böse" durchaus gefallen. Für mich war es einfach zu vorhersehbar und zu identisch mit seinen anderen Werken. Im nächsten Buch könnte sich der Autor dann vielleicht ein Krankenhaus oder eine Schule hernehmen und zum Werkzeug des Satans machen, wundern würde es mich jedenfalls nicht. :wink:
    Zudem kam noch hinzu, dass ich Trish, eine der Haupterpseronen, überhaupt nicht ausstehen konnte mit ihrer selbstgerechten und ach so selbstlosen Art. Einiges konnte ich wirklich überhaupt nicht nachvollziehen. Wieso weckt man z.B. ohne Grund den Sohn, der endlich mal Ferien hat und ausschlafen kann, grundlos um halb sieben Uhr am Morgen, nur damit er dann etwas frühstückt und vor dem Fernseher sitzt? :scratch:

    Fazit:
    Ein weiteres unterhaltsames Buch von Bentley Little. Für Horror-Neulinge und Little-Erstleser durchaus empfehlenswert, aber für Leser, die schon andere Bücher von ihm kennen, nicht unbedingt essenziell. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Hallo an alle
    Habe gerade gesehen, daß es (oh Wunder :pale: ) schon eine Rezension von "Böse" gibt. Darf ich trotzdem auch noch? Wurde ja schon einiges dazu geschrieben.



    Zum Inhalt

    „Es war der erste Tag des Sommers und Doug Albins erster Tag in Freiheit.“
    Keine Angst – Doug Albin ist kein Schwerverbrecher, der nach langer Haft entlassen wurde; Doug ist Lehrer, und endlich sind die langersehnten Ferien da!
    Na, und er hat auch viel vor, wie immer, wenn man Urlaub hat: im Garten gibt es immer was zu tun, im Haus wäre auch einiges zu machen, und natürlich viel lesen und einfach nur entspannen. Das alles anders kommt, ahnt Doug an diesem schönen Sommertag auf seiner Terrasse ja noch nicht.

    Doug, der mit seiner Frau Trish und dem kleinen Sohn Billy in Willis, einer beschaulichen Kleinstadt, in der normalerweise nicht viel passiert und das Leben eher vor sich hinplätschert, lebt, ist wie alle anderen Einwohner total erschüttert, als er vom Selbstmord ihres Postboten Bob Ronda hört: Bob soll sich umgebracht haben? Ausgerechnet Bob, immer fidel, immer freundlich, immer zuverlässig und gern bei der Sache?
    Doch so ist es wohl, und ein Ersatz kommt auch prompt: John Smith, irgendwie schlaksig, irgendwie komisch; aber Postboten sucht man ja bekanntlich nicht über eine Model- Agentur. Mit John Smith kommt aber auch noch was anderes nach Willis: schleichendes Grauen, das immer mehr Formen annimmt.

    Abgestellte Telefone und Stromleitungen wegen angeblich nicht bezahlter Rechnungen sind da fast schon das kleinste Übel; manche Bewohner von Willis werden per Brief oder Paket regelrecht terrorisiert, mit Dingen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert, die sie lieber vergessen möchten, harmlose Streitereien bei Festtagen arten plötzlich in Mordattacken aus und aus ehemals befreundeten Nachbarn werden Feinde – in Willis geht Seltsames vor, und doch kann man nicht richtig packen, was es ist. Die Menschen und die Stadt verändern sich; wo früher im Postamt Bilder von Schmetterlingen oder Blumen hingen, hängen jetzt welche von Motiven wie explodierende Atombomben....

    Aber im Ernst: wer kann sich schon vorstellen, dass daran ein Postbote Schuld sein soll? Daher stehen Doug und Trish auch lange sehr alleine mit ihren Vermutungen: egal, ob Anzeigen oder Recherchen bei der Poststelle – nichts tut sich, keiner will ihnen zuhören.
    Viele Leute trauen sich nicht mehr aus dem Haus, Billy wird angegriffen, mittlerweile gibt es Tote. Doch als Doug endlich die Bewohner von Willis aufrütteln und überzeugen kann, ist es fast schon zu spät: wird ihre neu erdachte Taktik Willis wieder in einen ruhigen Ort verwandeln und den Postboten des Grauens vertreiben können?


    Meine Meinung:

    Der deutsche Titel „Böse“ drückt sehr gut aus, worum es in dem Roman geht: etwas absolut Böses geht um, ein Mensch mit bösen Absichten ist am Werk, was ist eigentlich das Böse?. Der englische Titel „The Mailman“ läßt den Leser gleich wissen: es hat tatsächlich etwas auf sich mit dem neuen Postmann.

    Flott und mit scheinbar leichter Hand geschrieben, da so schön flüssig zu lesen kommt er daher, der Horrorroman „Böse“ von Bentley Little. Das Cover passt sehr gut: dunkel, ein Wald, der einen förmlich in sich reinzieht – so wird man auch mehr und mehr in die Geschichte gezogen – und durch dessen Bäume man grünliches – wie künstlich wirkendes- Licht schimmern sieht. Hoffnung? Ein Happy-End, in dem das Grauen besiegt wird? Der Schriftzug in Großbuchstaben, verziert mit Ornamenten, zieht unwillkürlich den Blick auf sich: zack, so ist es!

    Mit dem Roman werden alle Freunde von „Es“, „Friedhof der Kuscheltiere“ (Stephen King), „Bestien“ und den „Blackstone-Chroniken“ (John Saul) sehr gut auf ihre Kosten kommen, allerdings fehlen wirklich gruselige Szenen; zumindest für meinen Geschmack haben die genannten vier Bücher da erheblich mehr zu bieten. Was „Böse“ aber keinen Abbruch tut – es ist ein gut gelungener Horror- Thriller, der das sich in die Stadt und in das Denken der Menschen sich einschleichende Grauen sehr gut vermittelt. Postboten sieht man danach mit ganz anderen Augen....
    Sehr empfehlenswert und ein Garant für eine schlaflose Nacht!



    @king-collector


    aber ich würde mal sagen von Brutalität ist nicht viel sonderlich hartes drin, es ist eher auf Psychischer Ebene erschreckend, aber ich denke du wirst Nachts schlafen können. Du wirst nur den Postboten mit anderen Augen sehen :-D


    Ja, das Buch lebt nicht von blutigen Szenen, sondern von dem psychischen Grauen, das sich einschleicht.
    Und hinterher weiß man: ein Postbote ist nicht immer nur ein Postbote, genauso wenig wie ein Clown immer ein Clown ist :twisted:


    @brenda


    Den Schluss fand ich gut gelungen.


    An den kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Mit hat aber vor allem der Anfang gut gefallen.



    Liebe Grüße

  • Originaltitel in der Überschrift nachgetragen :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier