Verderben

Buch von Bentley Little, Holger Hanowell

Bewertungen

Verderben wurde insgesamt 11 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Verderben

    Kurzbeschreibung von Amazon.de:
    In einer Kleinstadt eröffnet ein neues Geschäft. Der Besitzer erfüllt die verwegensten Wünsche. Doch mit jedem Kauf vermachen die Kunden einen Teil seiner Seele an ihn. Als er die ersten Gefallen einfordert, schleichen sich kleine Gehässigkeiten in den Alltag der Bewohner. Und dann geschieht der erste Mord ...
    Handlung:
    Als Bill Davis wie jeden morgen durch das kleine Städtchen Juniper joggt, entdeckt er auf seiner Strecke ein Ankündigungsschild der Discounter-Kette DER LADEN, dass hier in naher Zukunft eine Filiale eröffnet wird. Schon diese erste Zusammenkunft steht unter keinem guten Stern, denn ein totes Reh liegt neben dem Schild. Auch die bald beginnenden Bauarbeiten stehen unter keinem guten Stern: Täglich liegen tote Tiere auf dem Baugrund, es gibt Streitigkeiten und der Konzern scheint sich über sämtliche Umweltgesetze und Anordnungen hinwegzusetzen während der Stadtrat tatenlos zusieht. Bill steht der Eröffnung von Anfang an sehr negativ gegenüber, außer seinen Freunden und seiner Frau stößt er aber größtenteils auf taube Ohren, da die Kette auch sehr viele Arbeitsplätze schafft. Als DER LADEN schließlich seine große Eröffnung hat, übt dieser sofort eine seltsame Anziehungskraft auf die Bewohner Junipers aus. Er scheint für jeden das Richtige zu haben, es gibt Waren in Hülle und Fülle und die Menschen kaufen gerne dort ein. Trotzdem nimmt sich DER LADEN auf gewisse Weise einen Teil der Seele der Leute und macht sie zu willenlosen Konsumenten. Vor allem bei den Personen, die einen Job in der Filiale bekommen haben, ist diese Veränderung spürbar. Auch Bills fast erwachsene Töchter Sam und Shannon sind dort tätig und hilflos muss er mit ansehen wie sie immer tiefer in den Sog des LADENS geraten. Währenddessen beginnt die Macht des LADENS immer weiter um sich zu greifen: Das Auftreten der Verantwortlichen wird immer skrupelloser, die ansässigen Einzelhändler müssen ihre Geschäfte schließen und werden regelrecht vertrieben und die Stadt fällt nach und nach in die Hände des Konzerns. Bill nimmt den ungleichen Kampf gegen DEN LADEN und dessen mysteriösen, unsichtbar wirkenden Besitzer Newman King auf.
    Meine Meinung:
    Der Klappentext hat mich zunächst sehr an Stephen Kings "In einer kleinen Stadt" erinnert und ich war etwas skeptisch. Wenn man allerdings die ersten Seiten hinter sich gebracht hat, wird man schnell eines Besseren belehrt. Hier ist es nicht ein bestimmter Besitzer eines Geschäfts, der das Grauen in eine Kleinstadt bringt, sondern das Geschäft selbst, das die Menschen verändert und in einen Strudel des Bösen zieht und die Geschichte geht in eine ganz andere Richtung
    Trotzdem werde ich beim Schreibstil von Bentley Little und dem Aufbau seiner Geschichten immer ein wenig an Stephen King erinnert. Auch wenn er dessen Klasse nicht erreicht, gibt es durchaus Parallelen. Ein Wunder ist das nicht, denn King ist für Little, was Laymon für Brian Keene war: sein Mentor. Genauso wie beim Meister des Horrors kommt der Schrecken erst nach und nach. Zuerst gibt es nur ein ungutes Gefühl, dann gibt es beim Bau unerklärlicherweise tote Tiere und die ein oder andere Gesetzesübertretung und später steigert sich das Ganze fast bis ins Unermessliche: Mord und Chaos.
    Böse Zungen könnten behaupten, Bentley Little schreibt immer das gleiche Buch. Waren es in "Furcht" noch böse Hintermänner einer privaten Wohnanlage und in "Fieber" eine skrupelloste Versicherungsgesellschaft, ist es hier nun eben die Filiale eines Großkonzerns. Ich muss auch zugeben, dass sich die männlichen Protagonisten sehr ähnlich sind, so dass man fast meinen könnte, es ist immer die selbe Hauptperson. Trotzdem beginnt "Verderben" furios. Ich hatte großen Spaß dabei, mitzuerleben wie sich DER LADEN in der Kleinstadt ausbreitet, sich über alles hinwegsetzt und man fragt sich andauernd, wohin das wohl noch führen mag. Bill und seine wenigen Mitstreiter versuchen, das Schlimmste zu verhindern, sind aber im Endeffekt machtlos und handlungsunfähig und als Leser möchte man am Liebsten in die Geschichte einsteigen und ihnen helfen.
    Das Wort "Langeweile" existiert nicht wenn es um Bentley Littles Bücher geht. Sein flotter, unterhaltsamer und einfach zu lesender Schreibstil ist einfach ein Genuss für Freunde von Horrorromanen. Dafür, dass die Seiten nur so vorbeifliegen und man gar nicht merkt wie die Zeit beim Lesen vergeht, gibt es ein großes Lob von mir. Leider muss ich für das letzte Viertel des Buches in der Gesamtnote Abstriche machen: Es geht einfach zu sehr ins Absurde und die Logik (die sowieso nicht gerade die Stärke von "Verderben" ist ) macht ein Mittagsschläfchen. Der Autor hat ein wenig zu dick aufgetragen und mir scheint es fast so als ob er selbst nicht gewusst hat wie er manches erklären sollte und hat sich somit seine eigenen "Gesetze" etwas zurechtgebogen.
    Fazit: Trotz dem teilweise an den Haaren herbeigezogenen Ende ist "Verderben" ein superunterhaltsamer, unblutiger, humorvoller und leicht verdaulicher Horrorroman, der die Zielgruppe nicht enttäuschen wird und auch für Einsteiger in dieses Genre geeignet ist.
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Ausgaben von Verderben

Taschenbuch

Seitenzahl: 544

E-Book

Seitenzahl: 545

Besitzer des Buches 37

Update: