Brita Steinwendtner - Du Engel du Teufel

  • Du Engel Du Teufel: Emmy Haesele und Alfred Kubin - eine Liebesgeschichte


    Klappentext
    Die Geschichte einer großen, einer ungleichen Liebe: Alfred Kubin, der bedeutende Zeichner und Autor des Romans Die andere Seite, und Emmy Haesele, die Frau eines Landarztes, die durch Kubin zur Künstlerin wurde. Während für den Frauenhelden Kubin Haesele nur eine von vielen Geliebten war – die leidenschaftliche Liaison dauerte kaum drei Jahre –, veränderte für sie die Begegnung ihr ganzes Leben. Obwohl sie an dieser Beziehung, an allen späteren Zurückweisungen, fast zugrundeging, hat sie ihre Liebe über alle persönlichen Katastrophen hinweg bis zum Tod bewahrt. Brita Steinwendtner erzählt die Lebensgeschichte dieser ungewöhnlichen Frau als packendes Zeitdokument des kriegserfüllten und schicksalbildenden 20. Jahrhunderts als detailgetreue Biographie, die einen anderen Blick auf Alfred Kubin wirft, und als poetische Erzählung, die das Abenteuer einer bedingungslosen Liebe in Glück und Erniedrigung, Erfüllung und Erinnerung nachzeichnet.


    Meine Meinung:
    Reizvoll an diesem Roman ist die Tatsache, dass es sich bei den Figuren um real existierende Personen handelt.
    Im ersten Teil wird die Kindheit und Jugend von Emmy geschildert, ihr Leben mit ihrem Mann Hans und den beiden Kindern bis zur schicksalhaften Begegnung mit Alfred Kubin, der sie voll in seinen Bann zieht. Zwischen den beiden entwickelt sich eine unlösbare Bindung, basierend auf ihrem Interesse an Kunst in allen Facetten. Alfreds Frau hat schön öfter ein Auge zugedrückt über seine Frauenbekanntschaften, die immer nur von kurzer Dauer waren, doch dieses mal ist es anders, die Beziehung ist fast ernst, zumindest für Emmy. Ihr Mann Hans flüchtet sich in seine Arbeit als Arzt und baut einen brieflichen Kontakt zu Alfreds Frau Hedwig auf. Doch ganz abrupt bricht Alfred den Kontakt zu Emmy fast vollständig ab, sie darf ihn nicht mehr besuchen und die Briefe werden wieder förmlicher.
    Im zweiten Teil wird der weitere Leidensweg von Emmy beschrieben. Sie hat sich so in die Beziehung mit Alfred verrannt, dass sie fast wahnsinnig wird. Sie kann gefühlsmäßig nicht zu ihrem Mann zurückkehren, sondern wird zu Gefangenen ihrer Liebe zu Kubin. Der Krieg trennt das Ehepaar Haesele, Hans meldet sich zeitig freiwillig. Durch mehrere traurige Nachrichten und Briefe mit Hedwig wird ihr die Gefühlslage ihres Mannes erst richtig bewusst. Auch sie meldet sich zum Wehrdienst...
    Ich will nicht zuviel verraten, aber die Geschichte ist sehr interessant, teilweise leidet man mit Emmy und ist erleichtert, wenn ihr wieder etwas gelungen ist. Ihre nie endene Liebe zur Kunst und damit auch zu Kubin zestört zusammen mit dem Krieg ihre Familie und selbst nach Kubins Tod ist sie immer noch gefesselt an ihn.
    Der Aufbau des Buches, teilweise erzählt der Autor, dann liest man wieder Tagebucheinträge oder Briefe von Emmy lässe den Leser sehr nah an Emmy Haesele herantreten, man kann in ihr Innerstes sehen und ihren Antrieb für ihre Taten erkennen. Das Wechselbad der Gefühle wird immer wieder unterbrochen durch wiederkehrende Ereignisse in ihrer Umgebung, die poetisch und doch prägnant kurz die Erzählung unterbrechen.


    Meine Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Tigerle, ich habe gesehen, dass du dieses Buch liest, als ich es auch gelesen habe. Ich war schon gespannt wie
    du es finden würdest.


    Ich finde es ist schwer das Buch zu kategorisieren. Ich würde sagen ein Liebesroman,aber auch eine Biographie.
    Die Geschichte zwischen den Hauptdarstellern ist sehr intensiv und lebt von allen erdenklichen Gefühlen


    Emmy Haesele vergöttert Kubin und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. In ihm sieht sie ihren Meister der Kunst und beginnt selbst zu zeichnen.
    Diese Liebe wird sie ihr ganzes Leben begleiten.


    Man empfindet Mitleid mit Emmy auf der einen Seite, weil sie eben auch nur eine unter vielen ist. Auf der anderen Seite hat man das Gefühl, sie ist naiv, auch über seinen Tod hinaus starke Zuneigung zu ihm zu empfinden.


    Brita Steinwendtner erzählt die Geschichte mit sehr viel Liebe, geschmückt mit vielen Zitaten aus Tagebüchern sowie Briefen. Dies macht die Geschichte sehr lebhaft und lässt in die Gefühlswelt der Protagonisten blicken.
    Die Geschichte spielt vor dem Hintegrund der Ereignisse des 2.Weltkrieges. Steinwendtner weiß diese historischen Hintergründe in die Erzählung gut einzusetzen.


    Ich hatte nur kleine Schwierigkeiten mit manchen Begriffen, die wohl aus dem österreichischen Dialekt stammen. Ebenso kenne ich mich nicht so sehr in der Kunstgeschichte aus, dass ich Künstler verschiedenen Epochen zuordnen kann. Es fehlt mir das Hintergrundwissen, wie stark die Persönlichkeiten eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen.


    Dennoch ist es eine tolle Erzählung,weil man in das Innere der Menschen blicken kann und weiß, dass es real ist.


    Ich gebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

    Man muss sich einfache Ziele setzen, dann kann man sich komplizierte Umwege erlauben.(Charles de Gaulle)