Erwin Kohl: Willenlos

  • Erwin Kohl: Willenlos; Gmeiner - Verlag Meßkirch 2008; 317 Seiten; ISBN: 978-3-89977-760-4




    "Ein Düsseldorfer Polizist wurde brutal ermordet. Schon wenige Stunden
    später gelingt es der Mordkommission, den Hauptverdächtigen
    festzunehmen. Obwohl die Beweislast erdrückend ist, bestreitet Udo
    Hornbach die Tat. Am Tatort hinterlassene Fingerabdrücke, DNA - Spuren
    und ein Zeuge sprechen für sich. Es gibt allerdings keinerlei
    Verbindung zwischen Täter und Opfer, geschweige denn ein Tatmotiv. Der
    LKA-Ermittler Joshua Trampe wird eingeschaltet. Doch auch für ihne
    bleibt der Fall ebenso eindeutig wie rätselhaft," berichtet die
    Inhaltsangabe.




    Vordergründig spannend und zum Ende hin dramatisch, werden die Schwächen des Buches schnell deutlich.




    Erwin Kohl ist Jahrgang 1961. Er lebt im niederrheinischen Wesel und
    arbeitet dort seit 2002 als freiberuflicher Schriftsteller - er verfaßt
    Kriminalromane und Kriminalgeschichten. So, wie die Handlung angelegt
    ist, könnte sie überall spielen - in Düsseldorf genausogut wie in
    Frankfurt am Main wie in Frankfurt an der Oder.




    Es gibt Handlungsstränge, dei mit der Haupthandlung nichts zu tun haben
    und letztendlich bedeutungslos sind. Personen tauchen auf, werden aus
    der Handlung herausgeschrieben, obwohl sie eigentlich wichtig sind und
    fallen so der Vergessenheit anheim. Doch auch die Hauptpersonen bleiben
    irgendwie schwach und blaß. Ihre Bedeutung für die Handlung schwankt.
    Es wirkt so, als würde es keinen wirklichen roten Faden in der
    Geschichte geben. Handlung und Erzählweise sind nicht wirklich
    stringent gegliedert.




    Auch das Ende ist ungewöhnlich. Die Täter und ihr Hintermann sind
    bekannt. Dennoch endet der Fall letztendlich mit einer Niederlage für
    dei ermittelnden Kriminalisten. Für den außenstehenden Leser ist auch
    am Ende unklar, wer juristisch für welche Tat bestraft wird und
    überhaupt bestraft werden kann. Ich müßte mal einen befreundeten
    Juristen fragen, wie er die Handlung unter juristischen Gesichtspunkten
    bewertet. Viele klassische Krimies sind an dieser Stelle eindeutiger.
    Dort steht fest, daß der namentlich bekannte Täter eindeutig für seine
    Verbrechen bestraft werden kann.




    Wer möchte, kann gerne zu diesem Krimi greifen.

  • Dies ist Joshua´s Tempes 4. Fall.


    Wenn man allw Bücher vergleicht, so ist der Fall bestimmt nicht der Beste. Mir hat der 1. Band "Zugzwang" mit Abstand am besten gefallen.


    Der Fall und seine Facetten sind eigentlich sehr interssant. Erwin Kohl greift in seinen Romanen aktuelle Themen auf und beschreibt, wie der Fortschritt der Wissenschaft auch zum Bösen genutzt werden kann. Dabei hat man das Gefühl, dass es jeden Tag überall passieren kann.


    Die Lösung des Falls hat mir auch nicht so gut gefallen und ich hatte auch Probleme, es zu verstehen. Man hat das ganze Buch mit den Opfern und den vermeintlichen Tätern gelitten und man erfährt zum Schluss nicht, das auch Gerechtigkeit eintritt.

    :flower: Das Leben findet immer einen Weg und blüht pötzlich da wieder auf, wo man es am wenigsten erwartet.