"Wer fürchtet sich nicht vor der Dunkelheit? Uns ist allen hin und
wieder unheimlich, wenn es dunkel wird, wir Schatten sehen oder
plötzlich Geräusche hören. Andreas Roman hat darüber einen
atemberaubenden Thriller geschrieben: Die Angst seines Helden David ist
nicht normal. Sie ist riesig, sie ist panisch, sie ist krank. In jeder
dunklen Ecke scheint etwas auf ihn zu lauern, das ihn töten wird. In
einer einsamen Hütte im Norden Schwedens stellt er sich allein seinem
Dämon. Schließlich bildet er sich nur etwas ein. Das denkt er
jedenfalls…"
Ich habe “Schwarze Nacht” an einem Tag durchgelesen.
Es beginnt wirklich spannend mit einigen Nächten, die man zusammen mit
dem Protagonisten David und seiner reizenden Katze Zausel verbringt um
klar zu sehen, was für eine große Panik er vor der Dunkelheit hat und
ich muss sagen, es ist wirklich ne verdammt große Panik. David trinkt
jeden Abend Alkohol, spielt stundenlang Singstar, chattet und lässt
seinen Fernseher die ganze Nacht durch das gesamte Programm zappen.
Dabei schaltet er jede einzelne Lampe in seiner Wohnung an und verlässt
das Wohnzimmer nicht mal um ins Bad zu gehen. Wenn er dann irgendwann
vor Müdigkeit auf dem Bett zusammenbricht kann er nur einschlafen, wenn
Zausel bei ihm ist.
Irgendwann
kommt David nach einem Gespräch mit einem Therapeuten auf die Idee eine
einsame Hütte im Norden Schwedens zu mieten und da fängt der Horror
natürlich erst an, wenn es dunkel wird. Ich habe manchmal auch Panik,
wenn ich alleine in einem stockdunklen Raum bin. Dann fühle ich, wie
sich meine Nackenhaare aufstellen und ich das bedrohliche Gefühl habe
ich würde beobachtet werden, oder jemand würde genau hinter mir stehen.
Ich weiss, dass es nicht so ist, aber es ist trotzdem unangenehm. Ich
denke, dass es jedem so geht und desswegen ist dieses Buch wohl so
gruselig. Ich habe vermieden es Abends zu lesen und es heute bei
strahlendem Sonnenschein beendet.
Der
Schreibstil war sehr angenehm. Mir gefiel besonders, wie der Autor die
Katze Zausel beschrieben hat. Er hat aus ihr ein wunderbares, kleines,
anhängliches Wesen gemacht, dass dem Anschein nach seinen Menschen
versteht und ihm helfen möchte. Ich habe Zausel gleich ins Herz
geschlossen. Trotz der knappen 288 Seiten hab ich diese tolle Katze
wirklich geliebt. Manchmal, wenn im Buch beschrieben stand, dass David
aus dieser Hütte fliehen wollte und alles gepackt hat, habe ich
innerlich nach Zausel geschrieen. Er sollte bloss Zausel nicht da
zurück lassen. Neben der Katze gefällt mir aber der gut geschriebene
Horror und der nicht einknicken wollende Spannungsbogen. Das macht das
Buch einfach total interessant und zwingt einen dazu es weiter zu lesen.
Nur das Ende... naja. Das Ende ist
nicht schlecht, ich dachte mir schon soetwas und es passt auch
wirklich, aber leider ist es zu kurz und zu plötzlich und für mich
leider auch zu traurig. Ich hatte gehofft, ich würde noch mehr über die
finale Lösung erfahren, aber da wurde ich leider enttäuscht. Mir kam es
auch so vor, als wäre das Ende Monate nach dem Rest geschrieben worden,
unter dem Motto: Schnell mal eben fertig schreiben.
Ich
empfehle das Buch trotzdem weiter für alle, die gerne etwas Horror
nebenbei lesen möchten. Aber ein gut gemeinter Tipp: Lest es wirklich
nur am Tag… ich meine das ernst…
Von mir gibt es: 4/5 Sternen