Seitenzahl: 326
Inhalt:
Charlotte von Belgien (1840 - 1927) hat viele Verehrer, aber ihre Wahl fällt auf Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich, in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Charlotte ist schön, selbstbewußt, aber auch ehrgeizig.
Sie beneidet Kaiserin Sissi, zu der sie ansonsten ein eher oberflächliches Verhältnis hat, möchte unbedingt auch Kaiserin und Landesmutter werden, wenn ihr schon ein Dasein als Mutter versagt bleibt.
Als Napoleon III. Maximilian die Kaiserkrone von Mexiko anbietet, überredet sie ihn trotz aller Warnungen den Thron anzunehmen. Mit ihm träumt sie davon Mexiko zu einem modernen, aufgeklärten Land zu machen, das zerissene Land zu einigen, Armut in Wohlstand und Ansehen zu verwandeln. Doch schon bald müssen sie erkennen auf die falschen Freunde gehört zu haben. Für Frankreich waren sie nur Mittel zum Zweck und das mexikanische Volk will keine Monarchie. Auch Amerika unterstützt die Republik.
Autorin:
Erika Bestenreiner, geb. 1926 in Wien, studierte Germanistik und Romanistik. Danach war sie als freiberufliche Journalistin und Autorin tätig. Sie hat mehrere Biografien veröffentlicht, lebt heute in Grünwald bei München.
Meine Meinung:
Eine solide, gut recherchierte Biografie, die sehr eindrucksvoll das Scheitern des Kaiserpaares beschreibt und auch die Hintergründe aufdeckt. Das Charakterbild von Charlotte ist gut herausgearbeitet, aber verschmilzt irgendwann völlig mit ihrem Mann Erzherzog Ferdinand Maximilian, dem Bruder von Kaiser Franz Joseph. Mag sein, dass ihr Schicksal kaum auseinander zu dividieren ist, aber die Zeit nach seinem Tod wird nur noch oberflächlich beschrieben, weshalb für mich der Buchtitel Charlotte von Mexiko und Erzherzog Ferdinand Maximilian, Kaiser von Mexiko im Gegensatz zur Alleinstellung von Charlotte passender gewesen wäre. Es folgen einige, interessante Spekulationen über die Erkrankungen der Kaiserin. Im Anhang findet man jeweils eine Ahnentafel der Habsburger und der Coburger sowie eine Zeittafel.
Da ich vor einiger Zeit deren Schloss in Triest besucht und bewundert habe, war mir gerade die Zeit, die sie dort verbracht haben sehr lebhaft vor Augen und dank dieser Biografie habe ich nun ein umfassenden Eindruck des Herrscherpaares. Da ich trotz meiner kleinen Einschränkung das Buch verschlungen habe und empfehlen kann, werde ich weitere Biografien der Autorin lesen.
Liebe Grüsse
Wirbelwind
W.Somerset Maugham, Rosie und die Künstler