A. J. Jacobs - The Year of Living Biblically // Die Bibel und ich

  • Hat das Buch schon jemand gelesen?
    Ich bin gerade dabei und finde es bisher wirklich gut!
    Lese aber auf Englisch und komme daher nicht ganz so schnell voran.


    Ich habe auch überlegt, ob ich es lieber bei Humor einordne, aber da es ja nunmal wirklich um die Bibel geht, ist es hier wohl besser aufgehoben.
    Hat jemand Lust, das Buch mit mir zu lesen oder zu besprechen? :)

  • Böh, Schade, jetzt hatte ich schon blasphemischen Zombie-Horror erwartet :wink: .

    Die Menschen glauben alles, was sie unterhält, befriedigt oder ihnen irgendeinen Nutzen verspricht.
    G. B. Shaw


  • Ich hätte gerne mitgelesen, die Beschreibung klingt sehr interessant. Das Problem ist, dass ich das Buch noch nicht habe und leider nicht gerne englisch lese. Gibt es auch eine deutsche Ausgabe?
    @ Miskantonic ~ dein Kommentar ist - selbst mit Zwinkersmilie - erstaunlich unqualifiziert.

  • Weshalb das?
    Mir war natürlich klar, dass es nichts mit dem zu tun haben kann, worauf der Titel anspielt, da es dann sicherlich nicht in "Weltsicht/Lebenshilfe" passen würde, aber lustig wäre ein solch zwangloser Umgang mit einem solchen Thema durchaus.

    Die Menschen glauben alles, was sie unterhält, befriedigt oder ihnen irgendeinen Nutzen verspricht.
    G. B. Shaw


  • Weshalb das?
    Mir war natürlich klar, dass es nichts mit dem zu tun haben kann, worauf der Titel anspielt, da es dann sicherlich nicht in "Weltsicht/Lebenshilfe" passen würde, aber lustig wäre ein solch zwangloser Umgang mit einem solchen Thema durchaus.


    Verstehe deine Antwort zwar nicht, möchte aber trotzdem etwas dazu sagen.
    Hast du die Kurzbeschreibung des Buches gelesen? Der Autor - der übrigens nicht gläubig ist und es nach der Lektüre der Bibel auch nicht wurde - hatte bemerkt, dass er sich in vielem anders verhält als normalerweise und am Ende sogar mehr Nachsicht mit anderen hatte, kurz, er wurde ein besserer Mensch. In Zeiten der Egomanie und der deutlichen Verrohung der Gesellschaft finde ich das bitter nötig.
    Dass man die Bibel nicht humorvoll und zwanglos behandeln kann, stimmt nicht, und gewiss beweist das Buch dies, denn sonst wäre Dorothea nicht unschlüssig gewesen, ob sie es unter "Humor" oder "Lebenshilfe" stellen soll. Was du meintest, ist wahrscheinlich sarkastischer, platter Witz, der Leute, die an die Bibel glauben, kränkt und verletzt.

  • @Mickatonic, tut er nicht. "The Year of..." ist ein Wendung - auch als Buchtitel, die schon wesentlich älter ist und Sabbatjahrerfahrungen beschreibt - oder Erfahrungen in einem Jahr, in dem einfach mal alles für den Erzählenden anders gewesen ist. Insofern ist Deine Äußerung oben vor Deiner Zuordnung des Titels zwar verständlich, aber nicht richtig.

  • In Ordnung, dass wusste ich nicht. Vielen Dank für die Aufklärung!

    Die Menschen glauben alles, was sie unterhält, befriedigt oder ihnen irgendeinen Nutzen verspricht.
    G. B. Shaw


  • Nachdem jetzt hoffentlich wieder Ruhe eingekehrt ist... ;)


    Das Buch gibt es auch übersetzt:
    Es trägt dann den unglaublich spannenden Namen "Die Bibel und ich" (und hat ein ebenso langweiliges Cover, seltsam...).
    Ich lese es auf englisch, weil es zum einen recht verständlich geschrieben ist und ich versuche, mich so sprachlich etwas "fit" zu halten.
    Natürlich verstehe ich aber auch nicht alles. Allerdings glaube ich, dass eine Menge Wortwitz in der deutschen Synchro verloren geht.
    Naja, müsste man einfach mal ausprobieren.


    Wenn also jemand das Buch auf deutsch lesen möchte, wäre das für mich auch kein Problem. Die Kapitel sollten ja die gleichen sein (rel. kurz übrigens, also prima zum Diskutieren!)
    Da ich Montag Sprachwissenschaften schreibe und Mittwoch Pädagogik und nächste Woche sehr viel arbeiten muss (Lange Nacht der Theater), komme ich momentan eh nicht vom Fleck.
    Aber ab in 7-10 Tagen werde ich wieder genug Zeit zum Lesen haben.


    Daher das Angebot - wer Lust hat, ob nun auf deutsch oder englisch - ich denke, zu zweit lesen macht immer mehr Spaß :study:

  • Hallo Dorothea,
    irgendwann möchte ich das Buch auch noch lesen, da mir "The Know-It-All" von A. J. Jacobs ganz gut gefallen hat. Allerdings brauche ich von seinem Schreibstil noch ein wenig mehr Abstand - er ist einer dieser Autoren, die einem irgendwann etwas auf die Nerven gehen können.


    Hast du schonmal auf der Webpage des Autors gestöbert? Er hat extra eine Seite mit vielen Unterseiten für YOLB (The Year of Living Biblically) erstellt, in denen er beschreibt, was er bezweckte, welche Regeln leicht zu befolgen waren (und welche nicht), einige Links und Photos/Videos zur Verfügung stellt:
    http://www.ajjacobs.com/books/yolb.asp


    Das ist ganz unterhaltsam und sicher eine nette Vorbereitung für andere potentielle Leser.
    Ich wünsche dir jedenfalls weiterhin viel Vergnügen mit dem kauzigen Jacobs und hoffe auf weitere Eindrücke!

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Kurzbeschreibung
    Was ist dran am Buch der Bücher? A. J. Jacobs hat sich entschlossen, der Bibel in einem Selbstversuch auf den Grund zu gehen. Ein Jahr lang will er die biblischen Gesetze so getreu wie möglich befolgen. Er lässt sich einen Bart wachsen, begrüßt den Beginn eines neuen Monats mit einer Widderhorn-Fanfare und versucht, im Central Park Ehebrecher mit Kieseln zu steinigen. Seine Frau Julie ist keineswegs begeistert, aber Jacobs lässt sich nicht beirren. Er trifft fundamentalistische Christen, tanzt mit chassidischen Juden und reist nach Israel. Die letzten Monate sind dem Neuen Testament gewidmet. Trotz vieler merkwürdiger Begegnungen und scheinbar absurder Gesetze versteht A.J. Jacobs allmählich, welcher Sinn hinter dem Buch der Bücher steht. Am Ende des biblischen Jahres ist er zwar nicht gläubig, aber auf jeden Fall klüger: Er ist ein toleranterer Mensch geworden, der sich und anderen mehr Respekt entgegenbringt.


    Am 7. Juli 2005 beginnt A. J. Jacobs mit den Vorbereitungen ein Jahr getreu der Bibel zu leben. Nur schon die Frage nach welcher Form der Bibel er leben soll stellt ihn vor unzählige Fragen, nachdem er sich mit einem ansehnlichen Stapel Bibeln eindeckt hat. Somit beschliesst er, sich die ersten acht Monate dem Alten Testament zu widmen da sich darin die meisten Regeln befinden. Diese Regeln sind nicht unbedingt einfach in die moderne Welt zu übertragen und erfordern oftmals grosse Überwindung.
    Da dieses Unterfangen recht anspruchsvoll ist holt er sich Beistand von verschiedenen religiösen Beratern, Rabbi, Priester, Pastoren, indem er sich auf ein Wort der Bibel beruft „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“
    Im September beginnt nun das Bibeljahr für A. J. Jacobs.
    Nur schon mit dem Anziehen der adäquaten Bekleidung beginnen die ersten Schwierigkeiten. So ist jede Tätigkeit mit der bangen Frage verbunden, gegen ein biblisches Gebot zu verstossen. Am dreizehnten Tag gesteht der Autor „Die Bibel raubt mir einen Grossteil meiner Zeit. Allen Regeln und das sind immerhin 700 befolgen können , ist praktisch ein Ding der Unmöglichkeit.
    Seine Frau Julie wird mit Ansichten und Vorhaben konfrontiert welche von ihr grosse Toleranz erfordern. Zum Laubhüttenfest zimmert sich der Autor eine Hütte aus Hohlblocksteinen, Dachlatten und einer Zeltplane mitten im Wohnzimmer, wie in der Bibel befohlen um eine Woche darin zu wohnen.
    Gegen Ende des zweiten Monates kann er von sich schon sagen dass er sowohl beschwingt und überwältigt ist, denn er beginnt sich langsam wohl zu fühlen.
    Einige Situationen sind recht mit Komik verbunden denn er darf sich ja auch das ganze Jahr nicht rasieren(3. Mose 19,27) und wenn er seine Frau nach 150 Tagen küssen möchte, versteht sich von selbst dass diese die Hände vors Gesicht hält. Das Aussehen bewirkt doch schon einiges wenn die Leute ihm begegnen, denn Quasten an der Kleidung sind auch nicht unbedingt üblich.
    Er startet eine Pilgerfahrt nach Israel mit einer Liste von Geboten welche ihm sein Berater Yossi mitgegeben hat, da diese nur in der „Heimat“ der Juden befolgt werden können.
    Nach 242 Tagen beginnt für A.J. Jacobs das Leben nach dem Neuen Testament. Das stellt ihn nun vor die Frage, ob er die Regeln der hebräischen Bibel dennoch befolgen muss. Er stellt diese verschiedenen christlichen Experten, wobei die Schlussfolgerung lautet, „Ich weiss es nicht“. Es folgt eine Zeit voller neuen Erfahrungen, welche ihm nochmals ein neues Bild über die Bibel ergeben.



    Das Jahr der Bibel und ist eine lebendige und ausgezeichnete Lektüre, die eine signifikante Reflexion über Religion aufzeigt und welche Rolle sie in unserem Leben und in unserer westlichen Gesellschaft spielt.
    Dem Autor gelingt es interessante Informationen über die biblischen Regeln von Juden und Christen verbunden mit amüsanten Anekdoten, ohne dass man das Gefühl bekommt er mache sich lustig darüber, zu vermitteln.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter