Jennifer Fallon - Der unsterbliche Prinz/The Immortal Prince

  • Jennifer Fallon - Der unsterbliche Prinz/Die Gezeitenstern-Saga Teil 1


    Klappentext:
    Über viele Jahrhunderte herrschten die unsterblichen Gezeitenfürsten über die Welt Amyrantha. Doch ihre Macht ist an den Gezeitenstern gebunden: Mit der kosmischen Ebbe ließen ihre Kräfte nach und verschwanden schließlich ganz.
    Inzwischen scheinen die Gezeitenfürsten nur noch in den althergebrachten Legenden zu existieren: Das Sklavenvolk der Crasii bewahrt die Erinnerung an die mythischen Herrscher in seinen mündlichen Erzählungen auf. Eines Tages jedoch taucht ein Mann auf, der behauptet, Cayal, der unsterbliche Prinz, zu sein. Sind die Gezeitenfürsten zurückgekehrt?
    Die junge Herzogin und Legendenforscherin Arkady wird hinzugezogen. Niemals würde sie an die Existenz mythischer Gestalten glauben, dennoch übt der Unbekannte eine unbeschreibliche Anziehungskraft auf sie aus. Ist er ein Hochstapler, ein Fantast oder gar ein ausländischer Agent? Sie lauscht seinen Geschichten und wird sich nach und nacht bewusst, dass eine Gefahr von apokalyitischen Ausmaßen ihre Heimat Amyrantha bedroht....


    Meine Meinung:
    Ich hab das Buch in zwei Tagen regelrecht verschlungen!
    Der Schreibstil von Jennifer Fallon hat mich richtig begeistert. Das Buch wegzulegen und nicht zu wissen wie es mit Cayal und seinen Geschichten weitergeht war mir fast nicht möglich^^
    Die Geschichte rund um das Verhör von Arkady mit dem Gefangen Cayal, der nach einem siebenfachen Mord zum Tode verurteil wurde, jedoch bei der Hinrichtung durch erhängen nicht starb, fesselt einfach.
    Cayal behauptet der "Unsterbliche Prinz" zu sein, ein Gezeitenfürst, der in der Welt von Arkady nichts mehr als ein Mythos ist.
    Doch wärend der Befragung wird die junge Herzogin mehr und mehr unsicherer ob Cayal, wie die Gefängnisswärter und er Herzog glauben verrückt ist, oder ob sich seine Erzählungen doch als Wahr herraustellen könnten.


    Ein Buch das mich doch recht überrascht hat! Und mich somit zu einer Bewertung von :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von 5 Sternen bringt^^


    Teil zwei der Saga ist auch schon erschienen:
    Die Götter von Amyrantha
    Auf den dritten Teil der Trilogie muss man leider noch warten.


    _____.-*-._____
    Die Schriftsteller können nicht so schnell schreiben,
    wie die Regierungen Kriege machen;
    denn das Schreiben verlangt Denkarbeit

    _____.-*-._____

  • Das hört sich ziemlich interessant an, und da ich schon länger keine Fantasy-Saga mehr begonnen habe, wäre das vielleicht was für die langen Abende momentan. Die Amazon-Bewertungen sind auch alle sehr positiv.

  • Ich habe das Hörbuch gehört - bzw., ich habe es versucht und bin gescheitert... :wink:


    In der Welt von Amyrantha sind die Gezeitenfürsten nur noch eine Legende, eine Legende, an die niemand mehr glaubt. Und von der auch kaum noch jemand etwas weiß. Nur im Tarot sind die einzelnen Fürsten noch vorhanden.


    In Lebec, einem Teil von Amyrantha, regiert der freundliche Herzog Stellan Desean und seine Gemahlin Arkardy. Eine perfekte Bilderbuchwelt, zumindest auf den ersten Blick. Allerdings ist der Herzog schwul und seine Ehe ist nur eine Farce - allerdings sind seine Gattin und er beste Freunde. :roll:


    In diesem hübschen Ländchen taucht eines Tagen ein Mann auf, Cayal. Er tötet sieben Männer, wird gefaßt, zum Tode verurteilt. Leider wird er nicht geköpft, sondern gehängt. Und dummerweise stirbt er einfach nicht.


    Nachdem er irgendwann vom Seil runtergeholt wird, behauptet der Mann, ein Unsterblicher zu sein, ein Gezeitenfürst. Blöderweise kann er im Moment nicht auf seine magischen Kräfte zurück greifen.


    Und dann kommt, was man schon ahnt: Arkardy, eine der wenigen Frauen mit Bildung, eine der wenigen, die zumindest die Legenden der Gezeitenfürsten kennt, soll nun herausfinden, was es mit dem Kerl auf sich hat.


    In langen Gesprächen erzählt er ihr von den Gezeitenfürsten. Cayal findet die Herzogin ganz hübsch und auch Arkardy fühlt sich von dem Fürsten angezogen. :roll:


    Gelesen wird das Buch von Oliver Siebeck, dessen Stimme ich durchaus angenehm fand. Das Hörbuch hat eine Länge von 22 Stunden. Und ich habe mich tapfer durch die ersten 12 Stunden gehört. Dafür habe ich etwa 2 Monate gebraucht. :roll:


    Ich fand es einfach todlangweilig. Das Fantasy-Reihen oft einen gewissen Anlauf benötigen, ist für mich nichts neues. Aber nach über der Hälfte des Buches sollte es doch mal vorwärts gehen. Stattdessen geht Arkardy immer wieder in Gefängnis und besucht Cayal. Er erzählt etwas, sie glaubt es nicht, geht zurück in den Palast, streitet sich ein bißchen mit dem Liebhaber ihres Mannes rum und am nächsten Morgen geht sie wieder ins Gefängnis und... :roll:


    Nee, muss ich nicht haben. Und der Gedanke daran, das das Buch nicht mal abgeschlossen ist, ich also noch drei weitere Bücher anhören müsste - nein, da lese höre ich mir lieber was anderes an.


    Und nachdem ich nun auch noch den Spoiler in dem Amazon - Rezis bezüglich des Endes der Saga gelesen habe (ich wollte doch wissen, wie es ausgeht :-, ) kann ich nur nach lachen, so absurd scheint mir das. ](*,)


    Achja, das Buch ist auch keine Trilogie, sondern besteht aus vier Teilen:



    Der unsterbliche Prinz (Gezeitensternsaga 1)
    Die Götter von Amyrantha (Gezeitensternsaga 2)
    Der Palast der verlorenen Träume (Gezeitensternsaga 3)
    Der Kristall des Chaos (Gezeitensternsaga 4)

  • Ich habe auch das Hörbuch und ich höre es mir jetzt zum zweiten mal an!
    Es ist fantastisch. Die Stimme des Sprechers ist einzigartig und er verleiht jedem der Charakter ein eigene Stimme. Es ist weder gleichtönig, noch zu überladen.


    Die Geschichte ist spannend und wird nie langweilig. Jedes mal wenn Cayal, Arkady wieder ein Stück seiner Geschichte offenbarte hörte ich nur noch sie und konnte mich auf nichts anderes konzentrieren. Wenn sie endete wachte ich wie aus einem tiefen Traum auf und musste mich kurz sammeln.


    Ich konnte mich in jeden Charakter gut hineinversetzen. Einen richtigen Lieblingscharakter habe ich nicht aber ich mag Arkady, Cayal, Stellan und viele mehr. Am Anfang fand ich Cayal, den ,, unsterblichen Prinz '' sehr kalt weil er, um am Strang zu landen, sieben Männer tötete. Im Lauf der Geschichte verstand ich ihn immer mehr, was wahrscheinlich auch an seinen Erzählungen lag.


    Von Anfang an fand ich Jackson, den Liebhaber von Fürst Stellan, sehr unsympathisch.
    Immer wieder überraschte mich die Handlung der Geschichte und oftmals fragte ich mich was ein bestimmter Satz zu bedeuten habe, aber es wurde alles klar.


    Vielleicht werde ich mir die nächsten Bände als Bücher kaufen, aber ich werde sie mir holen. Insgesamt ein schönes (Hör)Buch, das Unsterblichkeit aus einem anderem Blickwinkel darstellt und zum Nachdenken anregt.

  • Diesen ersten Band einer vom Handlungsgerüst her vielversprechenden Reihe habe ich heute mit gemischten Gefühlen beendet. Die erste Hälfte habe ich regelrecht verschlungen, die Charaktere wurden geschickt eingeführt und es machte Spaß, der eigensinnigen Fürstin Arkady beim Verhörspiel mit dem unsterblichen Prinzen Cayal zu folgen. Auch die Hintergründe um die ganz eigene Welt der "Slavenklasse" Crassii, die halb Mensch und halb Tier sind, wobei es sich um Hunde, Katzen und Amphibien handelt, sind faszinierend beschrieben und der Leser lernt bald ein paar individuelle Charaktere kennen, mit denen man sich gut so einige weitere Verwicklungen und Konflikte vorstellen kann. Doch ab ungefähr der Hälfte des Buches hätte ich mir gewünscht, dass die Handlung bahnbrechend voranschreiten möge, denn es gibt einfach zu viele Erzählungen aus der alten Zeit, in der die Gezeitenfürsten noch die absolute Macht hatten, aber irgendwann muss auch mal Schluss sein. Die hier vorgestellten alten Götter kommen zwar alle in den weiteren Bänden sicherlich wieder vor. Doch innerhalb des ersten Bandes gibt es die Mehrzahl davon nur in den Erinnerungen von Cayal, was ich anstrengend fand. Auch die Dialoge verlieren sich zu oft in nichtssagendem Geplänkel - oft unter Verwendung des Namens des Dialogpartners. Ich meine, ist es nötig, seinen Gesprächspartner in jedem dritten Satz mit Namen anzusprechen, um einen Satz einzuleiten oder zu beenden? Nicht wirklich. Leider ist das bei Romanen von Jennifer Fallon oft der Fall. Ganz zum Schluss gab es dann doch noch eine kleine Überraschung, die so mancher Leser vielleicht schon zeitig erahnt hat, nur ich wieder einmal nicht. :wink:
    Generell würde es mich schon interessieren, wie es mit den Herrschaften weitergeht, wenn die Gezeitenflut einsetzt und die unberechenbaren Gezeitenfürsten wieder ihre eindrucksvollen Kräfte ausüben können. Allerdings habe ich von den dahinplätschernden Gesprächen erst einmal genug.
    Das gibt :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne für ein Buch, das ich nicht wirklich gut und auch nicht schlecht fand. Ob ich den zweiten Teil noch in Angriff nehme, weiß ich noch nicht so genau.

  • Auf den ersten Seiten war ich noch etwas unschlüssig, weil es ein bisschen sehr "jugendlich" daherkam, aber das änderte sich relativ schnell, denn ich war bald von der Geschichte um den unsterblichen Prinzen gefangen. Sein Name ist Cayal und er lebt schon seit über 8000 Jahren in der Welt von Amyrantha. Außerdem gehört er zu den Gezeitenfürsten, die große magische Macht besitzen - allerdings nur, wenn Flut ist. Seit einigen Jahrhunderten ist allerdings Ebbe im Gezeitenstrom, so lange wie noch nie, und Cayal ist an einem Punkt angelangt, an dem er alles versuchen würde, um endlich sterben zu können.


    Dabei trifft er auf Arkady, die Frau des Fürsten von Lebec. Während er sie zu überzeugen versucht wer er in Wahrheit ist erfährt man auch viel über Arkady selbst, wie es sie an den Königshof verschlagen hat und welche Lügenkonstrukte das Leben der Figuren beherrscht. Denn die Wahrheit scheint in diesen Ländern gefährlich zu sein und jeder von ihnen birgt das ein oder andere Geheimnis.


    "Einsamkeit ist eine harte, aber grundsätzlich gutwillige Gefährtin. Die Schuld dagegen ist wie ein lebendes, atmendes Wesen, grausam und absolut gnadenlos. Sie zerfrisst dich von innen und vernichtet auch die kleinste Hoffnung, die dir noch geblieben ist." Zitat


    Diesen auf die Spur zu kommen und vor allem der Vergangenheit Cayals zu folgen und in seine Erzählungen einzutauchen hat unheimlich viel Spaß gemacht. Man erfährt Stück für Stück mehr zu den Charakteren, aber auch zur Magie, den Umständen und Intrigen und wie letztendlich alles zusammenhängt. Sehr genial aufgebaut, mit einer erfrischenden Schreibweise die angenehm zu lesen ist und in der auch der Humor nicht fehlt.

    Dabei ist zum Teil auch eine grausame Welt, wenn man sich die Versklavung der Crasii ansieht - tierische Mischwesen, die ihr Leben im Schatten ihrer Herrscher fristen und auf schmerzliche Weise in ihre Untertänigkeit gezwungen werden.

    Einer von ihnen ist Warlock, der noch eine besondere Rolle spielt und den ich sehr ins Herz geschlossen habe.


    Die Bezüge zu den Tarotkarten und den Gezeitenfürsten fand ich sehr cool und wurden hier zwar nur angeschnitten, haben das Bild aber insgesamt abgerundet und einiges erklärt, wie das Wissen über die Jahrhunderte überdauern konnte. Denn während der kosmischen Ebbe halten sich die Unsterblichen sehr bedeckt, da sie ihrer Macht beraubt sind und ihre Herrschaft geriet dadurch natürlich in Vergessenheit. Der Glaube an sie fast verloren gegangen - aber eben nur fast, denn schon im Prolog erfährt man, dass es eine Geheime Bruderschaft gibt, die dieses Wissen weitertragen.


    Ein anderer Aspekt der Untersterblichkeit der Fürsten ist natürlich: wie lebenswert ist es, wenn man eine Ewigkeit vor sich hat? Wird man nicht irgendwann dem Leben überdrüssig, wenn man schon alles gesehen, alles getan, alles gelernt hat, was es auf der Welt gibt? Ist es nicht doch die Begrenztheit unseres Lebens, die uns den Sinn und die Bedeutung gibt, so dass uns jeder Moment wichtig ist? Wenn man keine Angst mehr vor dem Tod hat - fehlt einem dann der Mut zu Leben?


    Insgesamt geht es vom Tempo her eher ruhiger voran, aber man erfährt so viel über diese Welt und vor allem auch die Figuren, die man immer mehr ins Herz schließt, dass es zu keinem Zeitpunkt langweilig war. Ein paar kleine Ungereimtheiten sind mir aufgefallen, was aber auch daran liegen könnte, dass ich noch nicht alles ganz durchschaut habe ... jedenfalls bin ich sehr begeistert von dem Auftakt und freu mich schon auf die drei weiteren Bände!


    Die Cover der Ebooks, muss ich anmerken, gefallen mir ja leider gar nicht. Da waren die Taschenbücher um einiges schöner, die aber leider vergriffen sind. Warum es als Jugendbuch deklariert ist weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, denn ich würde es eher zu den Erwachsenenbüchern einordnen.


    Fazit: 4.5 Sterne


    Weltenwanderer