Miralles, Francesc - Samuel und die Liebe zu den kleinen Dingen

  • Samuel ist Literaturwissenschaftler und Dozent für deutsche Literatur in Barcelona. In seiner Freizeit liest er viel, hört gerne Musik und geht ab und zu ins Kino. Mehr ist da nicht in seinem Leben.
    Eines Tages mauzt dann eine Katze vor seinem Flur, und neugierig öffnet er die Wohnungstür. Sofort huscht die Katze in die Wohnung und umstreift seine Beine.
    Durch diesen zudringlichen Gast lernt Samuel seinen Nachbarn von oben kennen, Titus, einen älterer Redakteur, eine Tierärztin, später Vladimir und sogar Gabriele aus seiner Kindheit trifft er wieder.


    Die beiden Herren sind super schlaue und weise Menschen, die Samuel nun das Leben beibringen. Gabriele entpuppt sich als seine Kinderliebe, und hach was für ein Schicksal, nein es ist kein Zufall, so was geschieht einfach, wenn man mal sich treiben lässt!


    Das ganze Leben ist so einfach, wenn man nur einmal etwas tut was man ansonsten nicht macht. Dieses Konzept ärgert mich und hängt mir auch mittlerweile zum Hals raus! Man nehme ein wenig Literatur, streue ein paar Weisheiten ein, verpacke es mit einem Aussteiger und fertig ist der Bestseller!
    Samuel ist finanziell unabhängig, gesund und hat sehr viel Freizeit. Warum sind diese Menschen immer unglücklich oder gar einsam? Für mich ist das absolut unplausibel und nicht verständlich. Was machen denn die Menschen, die Hartz IV Empfänger sind, oder einen Job haben, der ihnen zum Hals heraus hängt und von dem sie die Familie nicht ernähren können? Was machen kranke Menschen mit ihrem Leben, die ständig auf Medikamente und Gerätschaften angewiesen sind? Ja was machen Menschen, die wirkliche Probleme im Leben haben?


    Nein tut mir leid, dieses Konzept und die fadenscheinige Handlung finde ich lächerlich und ist so flach wie eine Flunder!

  • Samuel ist Single, Mitte 30 und Literaturdozent an einer Universität. Außer, dass er in seiner Freizeit liest und Musik hört, unternimmt er nicht viel.
    Da läuft ihm eine Katze zu und schon verändert sich alles. Er lernt seinen Nachbarn Titus kennen und die Tierärztin, sowie Valdemar, der an einem Manuskript arbeitet. Übrigens eine merkwürdige Bekanntschaft.
    Er sieht seine Jugendbekanntschaft, Gabriele, auf der Straße und verliebt sich sofort. Titus hilft ihm bei den Überlegungen, wie er die Bekanntschaft zu Gabriele wieder aufnehmen kann.
    Das Buch ist gespickt mit Literaturverweisen - Goethes Werther, Kafkas Schloss, Kafkas Briefe seien erwähnt.
    Dies alles ist aber eher oberflächlich.
    Samuel hat einen Leitsatz: Tue genau das Gegenteil von dem, was du eigentlich empfindest.
    Und dann klappt natürlich alles - wie einfach.
    Es lässt sich lesen - aber allzuviel Tiefgang darf man nicht erwarten.


    Das Cover ist ansprechend.

  • So können Meinungen auseinandergehen ... mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. :D


    Angelockt vom wunderschönen Cover habe ich hier für mich eines meiner neuen Lieblingsbücher entdeckt. Die 302 Seiten waren in wenigen Stunden verschlungen. Der sehr sympathische Protagonist, Samuel, 37, Dozent für Deutsche Literatur, hat sich in seine Einsamkeit eingeigelt und einen Schutzpanzer um sich errichtet. In der Liebe hatte er immer Pech und eigentlich hat er aufgegeben. Eines Tages bekommt er Besuch von einer Katze, die er Mishima nennt. Von nun an ändert sich alles. Mishima bringt ihn zu Titus, den alten Redakteur, der schon Jahre über ihm wohnt und es beginnt eine intensive Freundschaft. Durch Titus kommt Samuel endlich unter Menschen und begegnet dabei seiner ersten Liebe Gabriela. Ziemlich ungeschickt nähert er sich ihr und begegnet dabei Valdemar, dem Wissenschaftler, der von der Heimweh nach der Zukunft hat und der Tierärztin, doch die Begegnungen mit ihr enden immer sehr ungeschickt. Wunderbar geschrieben, herrlich ... ich konnte die Geschichte kaum zur Seite legen. Wer "Zusammen ist man weniger allein" oder "Die Eleganz des Igels" mochte, mag vielleicht auch dieses Buch. Ein gefühlvolle Geschichte zum Abtauchen. Sehr empfehlenswert :-)


    Einsamkeit hat doch nichts mit dem finanziellen Background, der Gesundheit und der zur Verfügung stehenden Frezeit zu tun ... ich kann schon verstehen, dass man sich nach zahlreichen Enttäuschungen in die selbstgewählte Isolation begibt. Ich finde es schön, wie Samuel sich wieder aufrafft und sein Leben in die Hand nimmt.


    Von mir bekommt das Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Ich habe die Taschenbuchausgabe gelesen 8)

    "Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ..."

    (nach Loriot)