Oliver Uschmann - Wandelgermanen

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    Nach
    Hartmut und ich und Voll beschäftigt ist Die Wandelgermanen Oliver Uschmanns nun schon dritter „Hartmut“-Roman -- noch sprach- und aberwitziger als die ersten beiden – - und sein vielleicht bisher bester! Für gerade einmal 8.000 Euro ersteigert Uschmanns tragischer Held im Internet ein kleines Landhaus. Doch -- wie könnte es anders sein? -- das ersehnte Idyll erweist sich schon beim ersten Besuch mehr oder weniger als Ruine, der „Garten“ als verwahrloste Brache. Als wäre das nicht schon schlimm genug, gibt es nicht nur den obligatorisch-kafkaesken Behördenärger, für den ein Beamter mit dem schönen Namen Steinbeis sorgt. Auch der viel gerühmte Restaurator, auf den man letzte Hoffnungen setzt, erweist sich als ausgesprochen sperrige Frohnatur. Und nicht zu vergessen: Die neuen Nachbarn, die, noch rätselhafter als die scheinbar allwissenden Gestalten im Baumarkt, als neuheidnische „Wandelgermanen“ der Dorfkulisse eine bizarre Krone aufsetzen…



    Ich kenne die erwähnten ersten beiden Bände noch nicht, und wundere mich ein bisschen darüber, dass sie sich um Hartmut drehen sollen, der in diesem Buch zwar eine der Hauptpersonen ist, aber bisher keine so wahnsinnig herausragende Rolle spielt. Aber wie dem auch sei, ich bin froh, dass ich über dieses Buch gestolpert bin - denn es ist einfach genial! :loool:


    Der Autor beschreibt lauter Situationen, in die man theoretisch selbst geraten könnte, die andererseits aber auch wieder viel zu wahnwitzig sind, um zu passieren. Er legt nicht besonders viel Wert auf Beziehungsthemen ("die Frauen" spielen zwar eine zentrale Rolle, werden aber eher immer am Rand erwähnt), beschreibt dafür aber mit punktgenau platzierter Ironie die absurdesten Szenen aus dem neugewonnenen Alltag der zwei aufs Land gezogenen Hauptpersonen. Seien es gemeinschaftliche Fußbäder mit den Nachbarn im germanischen Fichtennadelsud, die Jagd auf einen flüchtenden Beamten im Stadtamt oder die Entdeckung eines gigantischen Spinnennetzgewebes in einer löchrigen Wand ihres neuerworbenen Hauses... Sehr schön ist auch, dass gerade kleine Nebenszenen werden nahezu perfekt inszeniert und in Worte gesetzt werden, wie z.B."... sahen ihn an wie Autobahnarbeiter einen Teller voller Chicoree." :compress:


    LG schnakchen

  • Hallo Schnackchen!


    Also ich habe in kurzer Zeit alle drei Romane gelesen und hole mir demnächst den vierten "Murp".


    Ich gebe dir ein paar Erklärungen zu deinen Verwunderungen. Der Charakter "Hartmut" erlebt seine Exposition im ersten Band. Er ist ein total verrückter Typ, der sich Sachen in den Kopf setzt und sie dann durchzieht. Auch im zweiten Band erlebt man seine schräge Seite. In "Wandelgermanen" werden ihre Charaktere zugegeben nicht mehr so direkt beleuchtet, weil man sie bereits aus den anderen beiden Romanen kennt.


    Die Frauen werden wirklich nicht so richtig beleuchtet, Hartmut und "Ich" :loool: sind die meiste Zeit allein, was mich richtiggehend geärgert hat. Die Männer werden so richtig stehen gelassen.


    Im Hinblick auf die ersten beiden Bände ist "Wandelgermanen" nicht ganz so witzig, da in "Hartmut und Ich" und "Voll beschäftigt" die Figur des Hartmut einfach in den Mittelpunkt gestellt wird. Auf dem Weg zur Arbeit musste ich in der S-Bahn morgens immer lachen! :lol: Die Leute haben mich immer total seltsam angesehen! :loool:


    "Wandelgermanen" ist aber auf jeden Fall ein tolles Buch mit einem großen Spaßfaktor! Wenn man die anderen beiden Romane gelesen hat, muss man bei den Szenen durch das bessere Verständnis sogar noch mehr lachen! :thumleft:


    Auf jeden Fall lesen. Das Buch gehört in jedes Regal!!! :cheers: