Philipp Gratzer - Tom Bishop – Der Krieger erwacht

  • Kurze Zusammenfassung:
    Wenn man ganz unten angekommen ist, bedarf es manchmal nur noch eines kleinen Tropfens, der das Fass zum überlaufen bringt. Auch Tom Bishop macht diese Erfahrung: unbeliebt, schlecht in der Schule, tollpatschig und schüchtern. Als er und sein Freund, Franklin, schließlich noch von einer Gang zusammengeschlagen werden, beschließt er, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Wie er das anstellen kann, erfährt Tom, als ihm ein Unbekannter hilft, sich gegen einen weiteren Übergriff der Schlägertypen zur Wehr zu setzten.
    Der alte Greis scheint keine Chance zu haben, besiegt die Bösewichte aber mit atemberaubender Leichtigkeit.
    Tom ist beeindruckt und will bei dem Alten dessen Kampfkünste erlernen und überzeugt ihn durch seine Willenskraft von seinem Potential. Matt scheint schon zu diesem Zeitpunkt zu erkennen, dass in seinem Schüler große Kräfte schlummern.
    Tom erfährt während des harten Trainings viel über Matt und dessen Vergangenheit, die ihn schließlich auch einholt. Denn plötzlich taucht ein Mann in Schwarz, der sein Gesicht hinter Bandagen verbirgt, auf und will Matt töten. Danach werde er alles Gute auf der Welt vernichten, lauten die erschreckenden Worte der dunklen Gestalt.
    Doch indem Matt das eitle Ego des Wesens ausnützt verschafft er sich und Tom noch Zeit. Das weltweit größte Kampfsportturnier soll die Entscheidung bringen, welche Seite letztendlich den Sieg davon trägt.
    Der nächste Schock lässt nicht lange auf sich warten, denn Tom (und nicht Matt) soll der Gegner des Unbekannten sein.
    Zuerst weigert sich Tom, sein ihm auferlegtes Schicksal anzunehmen, doch er erkennt, dass ihm nichts anderes übrig bleibt, als an dem Turnier teilzunehmen und zu gewinnen.
    Doch er muss die bittere Erfahrung machen, dass nicht alles so läuft, wie man es sich vorstellt und nichts so ist, wie es scheint...


    Aufbau & Handlung:
    Der Leser macht, genau wie Tom Bishop, einen Wandel durch.
    Ein kleines Ereignis, ein kurzer Moment, kann das Leben verändern. Und doch ist es nicht so wichtig, was man vom Schicksal bekommt, sondern was man aus dem, was man hat, macht.
    Der Autor kreiert zuerst eine Welt, die vollkommen normal scheint. Alltäglich eben.
    Er schickt Tom Bishop in seiner Geschichte an viele Weggabelungen. Die brutale und sinnlose Gewalt der Jugendlichen. Die Entscheidung, ob man aufsteht und kämpft, oder ob man sich lieber versteckt und hofft, dass jemand anderes etwas unternehmen wird.
    Den Aufgabe, nicht nur für sich einzutreten, sondern auch für jene, die sich nicht selber helfen können. Den Mut, das Wohl anderer auch über das eigene zu stellen.
    Und die Gewissheit, dass man am Ende seines (Lebens-)Weges nichts von alledem bereuen muss.
    Doch zurück zu dem angesprochenen Wandel.
    Der Autor schafft zu Beginn eine ganz normale Welt und man weiß zuerst gar nicht, dass man sich eigentlich im Fantasy-Genre befindet.
    Erst durch die eben so kreative und fantasievolle geschilderte Handlung, wird das Natürliche allmählich zum Übernatürlichen.
    „Tom Bishop – Der Krieger erwacht“ ermöglicht eine vollkommen neue Perspektive und Haltung gegenüber sich selbst und dem eigenen Leben.
    Weiters brilliert die Story durch meist sehr detailierte und fantastische Kampfszenen, die immer wieder zu Spannungshöhepunkten führen. Doch dazwischen gibt es ebenso Schlüsselszenen mit tiefgründigen Hintergründen.
    Darum ist dieses Buch meiner Meinung auch so genial. Der rasche und oft überraschende Wechsel zwischen Action und tiefschürfenden Dialogen, aber auch die Kombination aus beidem, macht dieses Buch sehr interessant.


    Zu meiner eigenen Meinung:
    Dieses Buch hat mich wirklich begeistert. So komisch es klingen mag, ich habe beim Lesen viel über mich und über das Leben gelernt.
    Sicher, es geht bei diesem Buch um den übernatürlichen Kampf zwischen Gut und Böse. Doch was ist daran eigentlich übernatürlich?
    Der Autor hat in seinem Buch diesen beiden Seiten lediglich ein „Gesicht“ gegeben.
    Das alltägliche Leben wird doch Tag für Tag von solchen Kämpfen geprägt.
    Feuerwehrmänner, die gegen gigantische Brände kämpfen, alleinerziehende Mütter, die alleine für das Leben von sich selbst und ihren Kindern kämpfen müssen. Das ist alltäglich, und die Liste lässt sich noch sehr viel weiter führen…
    Tom Bishop wird im Verlaufe des Buches zum Helden.
    Doch JEDER kann ein Held sein. Heldentum ist nicht immer gleichzusetzen mit dem „Retten der Welt“.
    Heldentum ist es vielleicht manchmal schon, wenn die Trauer von einem Menschen vertreibt und es schafft, ein Lächeln auf dessen Gesicht zu zaubern.


    Ich bin wirklich froh darüber, dieses Buch gelesen zu haben und ich kann es jedem empfehlen, der Lesen nicht nur zur Unterhaltung gebraucht, sondern sich dabei auch etwas denken will.

  • Zuerst einmal: Glückwunsch, ich finde, dass deine Rezension echt gut gelungen ist!


    Ich habe dieses Buch selbst erst vor einigen Wochen gelesen und stimmte mit deiner Meinung überein. Es ist der Wahnsinn, wie der Autor, Philipp Gratzer, es hinbekommen hat, Fantasy mit einer solchen "Tiefgründigkeit" zu kombinieren. :applause:


    Außerdem bin ich ein großer Fan von asiatischen Kampfsportarten, welche im Buch sehr detailiert beschrieben werden...


    Die Dialoge sind lebendig, die Story fesselnd und die Charaktere einzigartig - 3 von 3 Sternen :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Schon nach zwei Tagen war ich mit dem Lesen fertig - einmal angefangen war es fast unmöglich, wieder damit aufzuhören :D


    Hoffentlich gibt es bald neue Bücher von Herrn Gratzer - die werde ich 100%ig lesen :thumright:

  • 3 von 3 Sternen


    Wieso denn nicht 5 von 5? :wink:


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • @ buchfan: es freut mich, dass dir meine Rezension gefällt und dass wir "Tom Bishop" offensichtlich beide toll finden... was hat dir denn am Besten gefallen?


    @ gaensebluemche: Vollkommen richtig. Wenn schon, denn schon - von mir gibts daher auch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • @ gaensebluemche: Vollkommen richtig. Wenn schon, denn schon - von mir gibts daher auch


    Ihr seid ja beide neu hier im Forum, deswegen natürlich erst mal ein HERZLICHES WILLKOMMEN :winken:


    Bei uns ist es üblich, die Bücher mit einer "Höchstpunktzahl" von 5 Sternen zu bewerten. Deswegen meine Nachfrage. :wink:


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Ich find's irgendwie etwas lächerlich, dass ihr mich dermaßen beschuldigt... (nur weil ich zufällig gern Tennis und Fußball spiele und auch gerne lese)


    Mir hat dieses Buch extrem gut gefallen und darum wollte ich eine Rezension schreiben. Wenn ihr was dagegen habt, kann ich von mir aus beim Admin anfragen, ob er sie wieder löscht.


    Als ich zufällig über dieses Forum gestolpert bin, hatte ich nicht erwartet, dass Neulinge so feindseelig behandelt werden.


    Aber ihr werdet sicher eure Gründe dafür haben. Sorry, falls ich jemandem von euch auf den Schlips getreten bin.

  • Nein, was eher irritiert ist die strukturell sehr der Vorlage ähnelnden Inhaltsdarstellung. (Die Hobbies sind eher nebensächlich. Das Alter schon interessant)


    Wenn Du nicht der Autor bist, dann kannst Du es einfach sagen. Dann ist das kein Problem und der Hinweis oben verschwindet. Wir haben nur eben mit den Jahren so unsere Erfahrungen gesammelt mit Autoren, die sich unter anderem Namen hier anmeldeten und dann Bücher - zum Teil mit 1:1 übernommenen Kopien aus ihren eigenen Werbeseiten (oder denen des Verlages) - hier eingestellt haben. Teils auch mit Freundesunterstützung. Das heißt: Ja, wir haben unsere Gründe.

  • Stimmt, die Zusammenfassung habe ich vom Klappentext - ich habe versucht, ihn etwas umzuschreiben, dass es nicht zu irgendwelchen Rechtsstreitigkeiten kommen kann (oder darf ich das nicht)


    Die Struktur habe ich auf Amazon gefunden...


    Falls ich etwas heftig reagiert haben sollte, tut es mir leid, aber ich war wirklich etwas geschockt, dass ich sozusagen als "Schwindler" bezeichnet werde. Natürlich verstehe ich auch eure Sicht der Dinge und weiß, dass ihr viel mehr Erfahrung habt, als ich...


    "Marie" hat den Link zu den Hobbies angegeben, darum dachte ich, dass ihr die Gemeinsamkeiten meint...


    Falls es möglich ist, wäre es nett, wenn dieser Hinweis ganz oben wieder weg kommt, aber falls ihr Bedenken habt, ist es nicht so tragisch...

  • Nein, das Umformulieren ist sogar gut. Einige nehmen für die Inhaltsangabe nur die amazon-Vorlage. das geht auch, dann muss aber die Quelle angegeben werden. Ansonsten wird einfach der Klappentext übernommen. Da gibt es hier ein paar Hinweise.


    Geköpftes Kind scheut nun mal das Fallbeil und wenn sich jemand neu anmeldet und direkt als ersten Beitrag ausgiebig ein Buch vorstellt - ie Vorstellung ist im Übrigen davon abgesehen ziemlich gelungen (ehrlich gesagt sehr gelungen) und sofort danach ein anderer Erstling darauf enthusisastisch zustimmt erinnert das an manche Besprechungen bei amazon.de (einfachste Variante "Ein Kunde", "Ein Rezensent", fortgeschritten "beliebiger Name" + hochlobende Besprechung + die fragliche Besprechung die Einzige dieses Rezensenten überhaupt).


    Ich hatte beim ersten Lesen kurz daran gedacht, dass dies hier vorliegen könnte. Wenn du mir aber versicherst, dass dem nicht so ist, dann kann der Hinweis oben verschwinden. Kein Problem.

  • Danke, für das Kompliment - ich habe auch fast den ganzen Sonntag-Nachmittag daran gesessen :D


    Ich kann dir versichern: die angesprochene "Verschwörung" liegt hier nicht vor - ich bin einfach nur ein Bewunderer dieses Buches.


    Das mit dem Hinweis wäre super, da er das Buch in ein etwas negatives Licht rücken könnte und das eigentlich das Letzte ist, was ich will.

  • Was? derLeser und ich sollen der Autor und dessen Helferlein sein?


    Lesen regt wirklich die Phantasie an :P


    Nein im ernst! ich versteh auch eure Einwände! Wenn sowas schon öfters vorgekommen ist, sind eure Zweifel berechtigt. Anscheinend haben sich da ausgerechnet die 2 Newcommer gefunden :loool:



    zu deiner Frage, derLeser: am besten haben mir wie schon gesagt, die Kampfszenen gefallen, vor allem die im großen Finale :wink:


    Außerdem hat mir die Rückblende in die Vergangenheit von Matt Davis gefallen. Eigentlich gefällt mir aber das ganze Buch sehr gut.

  • Stimmt, die Kampfszenen waren echt spitze beschrieben, wobei eine etwas langwierig war (zumindest für meinen Geschmack)


    Ich war wirklich fassungslos, als der Unbekannte seine Maskierung abgenommen hat. Ich habe viele Mutmaßungen angestellt, wer er sein könnte, doch darauf wäre ich nie gekommen.


    Spannung von pur, sag' ich nur :loool: