Carl Bernstein - Hillary Clinton - Die Macht einer Frau

  • Mit diesem knapp 1000 Seiten-starke Werk will der Pulizerpreis-Träger Carl Bernstein, der damals zusammen mit Bob Woodward die Watergate-Affäre aufdeckte, uns den Mythos um Hillary Rodham Clinton erläutern, näher bringen und diese Person verständlich machen.


    Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater sehr streng und ihre Mutter stets im Schatten ihres Vaters, wurde von ihr schon früh abverlangt. Und gleichzeitig wurde sie dazu erzogen, dafür zu kämpfen und einzustehen, was man erreichen will. Das zieht sich zum College durch, wo sie bereits erste politische Aktionen und Kontakte pflegte. Viele Persönlichkeiten lernt sie im Laufe ihres Lebens kennen, die in irgendeiner Weise das Leben begleitet oder von einem anderen Blickwinkel beleuchtet haben.


    Als sie Bill Clinton kennen lernte, war ihr schnell klar, das er der geeignete Kandidat fürs Weiße Haus wäre. Aber seine zahlreichen Affären haben schon immer ihre Beziehung belastet. Aber mit eiserner Entschlossenheit und einer gehörigen Portion Abgebrühtheit lässt sie an der Seite dieses Mannes wachsen, um letztendlich ihre eigenen politischen Ideen zu verwirklichen.


    Mein Fazit:


    Ich habe damals, als noch Bill Clinton Präsident der USA war und sich die Republikaner an der Affäre mit Monika Lewinsky weideten, gesagt, das Hillary Clinton eines Tages wieder kommt. Ich habe ihr von Anfang an den Biss und die Nerven zugetraut, noch einmal politisch ganz nach oben zu wollen. Mit dieser Kandidatur ist es nun gescheitert, wie man inzwischen weiß, aber dennoch wird sie immer wieder da sein, in den Medien und in der Politik.


    Meine Rezie beschränkt sich lediglich auf die ersten 312 Seiten, die ich bislang gelesen habe. Ich bin politisch nicht ganz so involviert, kann nur oberflächlich mithalten mit den ganzen Fakten und Tatsachen, die der Autor in diesem Buch geschrieben hat. Denn das private nimmt eigentlich eher 25% des Ganzen ein. Es geht viel mehr um den politischen Werdegang von Hillary Clinton, um die politischen Erfahrungen, ihre Kontakte und Ideale. Ganz sicher kann man sich selbstverständlich auch nicht sein, denn der Autor war ja nie wirklich zugegeben. Es ist vielmehr ein Ergebnis von vielen zusammen getragenen Gesprächsfetzen, Interviews, Berichten und Artikel. Daraus hat der Autor dann Schlussfolgerungen zusammen gestellt und dieses Buch geschrieben.


    So sehr mich dieses Buch auch interessierte, aber mir das Gewicht von Politik und Privatleben zu stark (Politik 75-80%). Ich konnte häufig nicht verstehen, worum es ging, weil mir die Tatsachen einfach nicht Gewahr waren. Teilweise ging es mir auch einfach zu tief in die Politik rein. Tausend Namen, Gegebenheiten und Situationen muss man schon auseinander halten. Dafür bin ich nicht geeignet, denn ich habe leider nicht dieses tiefe Fachwissen. Für den Experten ist dieses Buch sicher eine interessante Lektüre.


    Veröffentlicht am 01.11.08!

  • Gerade eben erst habe ich dieses Buch beendet und bin nun auch ziemlich geschafft, denn es ist schon ein ganz schön schwerer Brocken – im wörtlichen, wie im übertragenen Sinne. Ich habe das Buch gebraucht erstanden und mich entschlossen, es zu lesen, weil ich das Thema durchaus nicht uninteressant fand, doch teilweise musste ich mich wirklich zwingen, weiterzulesen.

    So sehr mich dieses Buch auch interessierte, aber mir das Gewicht von Politik und Privatleben zu stark (Politik 75-80%).

    Das hat mich dabei weniger gestört, denn der Titel („Die Macht einer Frau“) legt es meiner Meinung nach schon nahe, dass es hauptsächlich um die „politische Karriere“ Hillary Clintons gehen würde, aber ich war doch ein wenig erschlagen, denn einerseits muss man einiges an Wissen über die USA mitbringen – fand ich zumindest – und andererseits ist es nicht immer leicht, der Geschichte zu folgen, da sie nicht immer chronologisch erzählt wird.

    Tausend Namen, Gegebenheiten und Situationen muss man schon auseinander halten.

    Ein weiterer Umstand, der nicht gerade dazu beiträgt, das Buch lesenswerter und vor allem erträglicher zu machen. Außerdem hat das Buch auch so seine Längen…
    Alles in allem denke ich, dass es ein interessantes Buch für jene ist, die sich für das Thema wirklich interessieren und auch schon etwas darüber wissen. Allerdings muss ich hier noch anmerken, dass ich weniger das Gefühl hatte, etwas über den Werdegang Hillary Clintons zu erfahren und was sie gemacht hat, sondern hauptsächlich nur darüber, welche Fehler sie (und ihr man) gemacht haben. Für mich persönlich war dieses Buch eine wirkliche Herausforderung und eine weitere denkwürdige Leseerfahrung. :roll:

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde