Ich wollte nur frei sein - Hülya Kalkan

  • Es war mein erstes Buch daß ich zu dem Thema las ...


    Inhalt:


    In dem Buch schreibt Hülya über ihre Erfahrungen als in Deutschland geborenes Kind türkischer Migranten. Gegen ihren Willen muß sie zur Koranschule - und ebenso gegen ihren Willen möchte die Mutter Hülya verheiraten. Mit der Behauptung, daß sie keine Jungfrau mehr wäre kann sie die Hochzeit abwenden. Als nun ihre Schwester Esme verheiratet werden soll und legale Mittel dieses nicht abwenden können bleibt Hülya nur die Möglichkeit, die eigene Schwester aus der Türkei zu entführen ...


    Meinung zum Buch:


    Es ist schon einige Monate her daß ich das Buch gelesen habe, so daß ich sicher nicht mehr jedes Detail weiß, aber ich habe "Ich wollte nur frei sein" sehr positiv in Erinnerung. Die Situation, in der sich Hülya zu jedem Zeitpunkt der Geschichte befindet, ist stets nachvollziehbar. Ob sie sich mit den Ansichten ihrer Mutter auseinander setzt oder mit der Bürokratie. Ob sie gerade verzweifelt oder sich freut. Die Gefahr der Entdeckung, als sie ihre Schwester entführt und nach Deutschland zurück bringen möchte. Zum Schluß habe ich das Buch nicht mehr aus der Hand gelegt - es ist einfach unglaublich spannend. Fast schon mehr als eine Biografie - das Genre Krimi / Spannungs Roman war auch nicht unpassend ...


    Zum Beginn des Buches ist ein Kapitel zunächst der späteren Flucht gewidmet, in dem Hülya schon vage ein paar Dinge vorweg nimmt: Es raubt trotzdem keine Spannung, sondern erweckt eher Erwartungen, die das Buch später auch voll und ganz erfüllt, mit detaillierte Schilderungen. Werden meist die Väter als dominant dargestellt, bei Hülya ist das anders: Die eigene Mutter sorgt dafür daß ihr Mann in die Türkei zurück muß, und wünscht ihren Töchtern sogar, daß sie verrecken sollen. Das Ende des Buches zeigt dafür aber auch eine erfreuliche Entwicklung. Inzwischen habe ich noch einige weitere Bücher dieses Themas gelesen. Alles gute Werke - aber das Buch / die Geschichte von Hülya hat mich bis jetzt am meisten bewegt und mir am meisten imponiert ...


    Absolut top : Mit Bildern der Autorin und ihrer Familie


    Ganz klar fünf Sterne fürs Buch