Lisa Anusch - Ein Jahrhundert Weiblichkeit

  • Lisa Anusch ist mit ihrem Werk 'Ein Jahrhundert Weiblichkeit' in ein Gebiet eingedrungen, was mir bislang verborgen geblieben ist. Gnadenlos und offen erzählt sie über ihre Studie, basierend auf wahrheitsgemäßen Erzählungen von betroffenen und überzeugten Frauen. Was genau eine Frau wirklich ausmacht, habe ich bislang nicht gewußt. Ob es nun an meiner Erziehung oder an meiner inneren Einstellung liegt, aber es wirkte teilweise recht abstoßend auf mich. Neugierig war ich jedoch trotzdem und las das Buch innerhalb von 12 Stunden durch.


    Mein Fazit: Es ist für mich kaum vorstellbar, daß es sogar noch im heutigen Europa Frauen gibt, die sich nicht nur freiwillig beschneiden lassen, sondern auch sich unterwürfig und (in meinen Augen) demütigend als Sklavinnen ausbilden lassen. Ebenso ist es für mich unvorstellbar, daß es Frauen gibt, die daran Gefallen finden, solche Sklavinnen zu halten - mit diesen Methoden und Eigenschaften.


    Mir erweckte beim Lesen auch der Eindruck, daß die Männer grundsätzlich nur vergewaltigend, dominant und beherrschend die Frauen bemächtigen. In meinen Augen ist das Buch durch und durch Männer verachtend und selbstgefällig, allerdings bestätigen die authentischen Geschichten irgendwie auch diese Einstellung. Doch ich denke, daß es nur die Ausnahmen sind und es hoffentlich auch bleiben.


    Wer mal die krasse Seite der Frau kennen lernen möchte, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen, allerdings muß ich vorwarnen, es ist - wie im Klappentext schon beschrieben - kein Buch für schwache Nerven.


    Veröffentlicht am 26.10.08!