Jürgen Ehlers - Die Nacht von Barmbeck

  • Worum geht es? Schauen wir auf den Klappentext:


    „Hamburg 1920. Einbrüche und Raubüberfälle sind an der Tagesordnung. Die Polizei sieht sich einer gut organisierten Bande von Kriminellen gegenüber, die auch vor dem Einsatz brutaler Gewalt nicht zurückschreckt. Doch Gewalt gibt es auch anderswo. Das junge Nachkriegsdeutschland steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Kapp-Putsch, Hungerunruhen, Ausnahmezustand in Hamburg. Und die Polizei hat ihre eigenen Probleme. Bei einer Inflationsrate von mehr als 100 Prozent reichen die Gehälter der Beamten kaum aus, um ihre Familien zu ernähren. Kriminalassistent Wilhelm Berger mutmaßt, dass die Verbrecher Unterstützung aus den Reihen der Polizei erhalten. "Wir wissen, wer hinter den Straftaten dieser Bande steckt", räumt Bergers Vorgesetzter unumwunden ein. "Aber wir können ihm nichts nachweisen." Der Mann heißt Julius Adolf Petersen, genannt der "Lord von Barmbeck". Sich selbst sieht er eher als Ausbrecher denn als Einbrecher, als jemand, der lediglich erlittenes Unrecht ausgleicht. Doch die Tatsachen sprechen dagegen.“


    Was gibt es über den Autor zu sagen?


    Jürgen Ehlers wurde 1948 geboren. Er arbeitet im Geologischen Landesamt in Hamburg. Seit 1992 schreibt er Kurzkrimis. Er ist Mitglied im „Syndikat“ und in der „Crime Writers Association“. Mit seinem Krimi „Mitgegangen“ war er in der „Sparte Debüt“ für den „Friedrich-Glauser-Preis“ nominiert.


    Und was habe ich zu diesem Krimi anzumerken?


    Jürgen Ehlers hat einen historischen Kriminalroman geschrieben, der in einer Zeit spielt als das ungefestigte Deutschland am Abgrund stand, in dem es später dann auch verschwand. Die Figur des Julius Adolf Petersen hat es wirklich gegeben, bekannt war er unter dem Namen der „Lord von Barmbeck“. „Barmbeck“ wurde später dann zu „Barmbek“ (sprich „Barmbeeek“ und nicht etwa „Barmbäk“). Vom Sitz gerissen hat mich dieser Krimi nicht. Bei einem Auto hätte man vielleicht davon gesprochen, dass es nur auf „drei Pötten gelaufen ist“, bei diesem Krimi fehlt ein wenig „das Runde, das Fließende“. Manchmal kam beim Lesen auch so etwas wie Langeweile auf und es fiel schwer ein unhöfliches Gähnen zu unterdrücken. Das Buch ist sicher nicht schlecht und es wird Leser finden, die sagen es sei doch gut, aber zu dieser Lesergruppe gehöre ich nun einmal nicht.
    Ehlers packt alles was er über die damalige hamburgische Geschichte weiß in sein Buch, gerade in diesem Punkt wirkt es manchmal ein wenig überladen. Sicher ist alles großartig recherchiert, aber weniger kann manchmal mehr sein. Nicht schlecht, aber halt nicht so mein Ding.