4. Teil: Kapitel 52 - Epilog

  • Die ersten zwei Tage der Gefangenschaft von Lady Winter habe ich jetzt gelesen und es sollen heute Abend noch die nächsten zwei folgen.
    Diesen Teil des Romans finde ich jetzt wieder total super und richtig spannend! :dance: Einfach toll geschrieben, vor allem Lady Winter gefällt mir dabei. :twisted: Interessant ist aber durchaus auch der Einblick in das Frauenbild, das Dumas uns hier verkauft. Denn Lady Winter ist einerseits eine Frau, die auch mit den "Waffen einer Frau" kämpft, andererseits sagt Dumas an einer Stelle auch, dass sie die Seele eines Mannes hat, die in einem Frauenkörper gefangen ist. Sie ist ihm wohl zu stark (vom Charakter, natürlich nicht körperlich!). ;)

    Zitat

    Und dennoch, wenn sie ein Mann gewesen wäre, hätte sie all das versucht, und es wäre ihr vielleicht gelungen; warum hatte sich der Himmel so getäuscht, indem er diese männliche Seele in einen so schwachen und zarten Leib gelegt hatte? (S. 591f.)


    An einer Stelle gibt es sogar einen Wechsel im Erzähltempus, als Dumas beschreibt, wie Lady Winter in dieser Kammer sitzt. Ich denke mal, dass dieser dazu da ist, damit der Leser das Bild noch deutlicher vor Augen hat:

    Zitat

    Wie der Haß sie zerfrißt! Reglos sitzt sie da, in ihrer einsamen Kammer, die Augen blicken starr, während die dumpfen Seufzer, die zuweilen aus der Tiefe ihrer Brust hervorbrechen, das Tosen der Wellen begleiten, welche steigen, brausen und brüllen und sich wie eine ewige, ohnmächtige Verzweiflung an den Felsen brechen, auf denen das stolze, düstere Schloß erbaut ist; während ihr stürmischer Zorn mit seinen Blitzen ihren Geist erleuchtet, entwirft sie [...] in der fernen Zukunft sich verlierende Rachepläne. (S.591)

    Ich kann mir nicht helfen, aber ich sehe diese Frau sehr dämonenhaft vor mir. Sie ist genau das, was der Roman jetzt braucht, um für mich wieder spannend zu werden: nämlich eine sehr interessante Figur! ;) Und wie sie dann versucht, die Schwachstellen Feltons auszuloten, fand ich sehr lustig. Vor allem Dumas' Beschreibungen, wie sie sich dazu die Haare zurechtmacht und Gesichtsausdrucke übt! :lol: Schön auch diese Aussage von Dumas:

    Zitat

    Mylady besaß die große, von den Frauen so sehr studierte Kunst, durch ihre langen Wimpern zu spähen, ohne daß es den Anschein erweckte, sie habe die Lider geöffnet. (S. 594)

    :loool: Was hat die Frau denn bitte für Wimpern?
    Drei Tage "Gefangenschaft" kommen ja noch, ich freue mich schon! :chesse:

  • So, ich bin noch zwei Kapitel weiter (habe also den dritten und vierten Tag der Gefangenschaft gelesen) und werde jetzt wieder warten, bis ihr aufgeholt habt. :dance:
    Jedenfalls finde ich es nach wie vor spannend und sehr amüsant, wie Lady Winter den armen Felton ganz systematisch um den Finger wickelt und dabei wirklich vor nichts zurückschreckt. Sie hat ja auch wirklich Glück, dass der armen Mann nicht mit Lord Winter über ihre angeblichen Selbstmordpläne redet, denn der wüsste natürlich ganz genau, wie er das zu deuten hat! :lol:
    In einem dieser Kapitel nun auch der "Beweis" dafür, dass auch Dumas Lady Winter für ein Wesen mit besonderen Fähigkeiten hält. Zwar bezeichnet er sie als "Zauberin" und nicht als "Dämon", so wie ich, aber ich denke, meine Assoziationen stimmen mit seinen überein. :loool:

    Zitat

    Allmählich hatte die Zauberin das magische Gewand angelegt, das sie nach Belieben austauschen konnte, das heißt die Schönheit, die Sanftmut, die Tränen und vor allem den unwiderstehlichen Reiz mystischer Wollust, einer Wollust, die verzehrender wirkt als jede andere. (S. 621)

    Interessanterweise ist Lady Winter keine historisch belegte Figur, zumindest hat meine Google-Recherche ergeben, dass Dumas sie sich ausgedacht hat. Es gibt also nichts über sie, außer einem Fanfiction-Text, der "She was once called Charlotte Backson"heißt. Das finde ich eigentlich ganz lustig, vielleicht les ich das bei Gelegenheit mal. ;) Als neuer Lady Winter Fan... O:-)

  • Ich habe jetzt die fünf Tage der Gefangenschaft gelesen und finde es wirklich wieder spannend.
    Freue mich, dass es doch noch ein kleines Hoch gibt in diesem Roman.
    Lady Winter ist wirklich unglaublich, wie sie Felton um den Finger wickelt. Und das, obwohl er vor ihr gewarnt war und deshalb eigentlich doppelt misstrauisch sein müsste.
    Meine Übersetzung ist nicht ganz so wortgewaltig wie deine, Strandläuferin und leider finde ich den von dir erwähnten Part bei mir leider nicht.

    Zitat

    Wie der Haß sie zerfrißt! Reglos sitzt sie da, in ihrer einsamen Kammer, die Augen blicken starr, während die dumpfen Seufzer, die zuweilen aus der Tiefe ihrer Brust hervorbrechen, das Tosen der Wellen begleiten, welche steigen, brausen und brüllen und sich wie eine ewige, ohnmächtige Verzweiflung an den Felsen brechen, auf denen das stolze, düstere Schloß erbaut ist; während ihr stürmischer Zorn mit seinen Blitzen ihren Geist erleuchtet, entwirft sie [...] in der fernen Zukunft sich verlierende Rachepläne. (S.591)

    Leider stimmen auch die Seitenzahlen nicht überein.


    Gut hat mir aber folgender Satz von Lord Winter gefallen.

    Zitat

    "Ah", sagte Lord Winter, "nachdem man abwechselnd Komödie und Tragödie gespielt hat, spielt man jetzt Melancholie."

    Da musste ich sehr schmunzeln. :wink:


    Und wie Lady Winter selbst so treffend bemerkt:

    Zitat

    Sie kennen mich auswendig und sind gegen alle meine Waffen gepanzert.


    Nun, ich bin gespannt, wie es weiter geht und hoffe natürlich es bleibt so spannend.


    Strandläuferin: Ich werde das Gefühl nicht los, dass deine Version wesentlich ausführlicher ist, als meine.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Ich habe den fünften Tag der Gefangenschaft und "Ein Kunstgriff aus der klassischen Tragödie" gelesen und bin immer noch auf meinem Lady-Winter-Fantrip. :loool: Die Frau ist super. Wie sie Felton um den Finger wickelt und sich da ihre Geschichte ausdenkt, fand ich super! Immer wieder wird auch deutlich, wie sie selbst sich mit der biblischen Judith vergleicht. Das finde ich ziemlich bezeichnend, so, als sei sie überzeugt, dass sie wirklich für die gerechte Sache einsteht. Krass im Gegensatz stehen dazu aber Aussagen wie diese:

    Zitat

    Sie rief Gott nicht an, wie wir wissen, aber sie vertraute auf die Macht des Bösen, dieser ungeheuren Kraft, welche in allen Bereichen des menschlichen Lebens wirkt [...]. (S. 626)

    Am Ende des 57. Kapitels fand ich es dann besonders lustig, wie Lady Winter vorgetäuscht hat, sich verletzt zu haben, um Felton weiterhin auf ihrer Seite zu wissen. Aber Lord Winter kann sie wirklich außergewöhnlich gut einschätzen. Ich fand es wirklich amüsant, wie er die vermeintlich verwundete Frau einfach ihrer Zofe überlässt. :thumleft:

  • Ich habe den fünften Tag der Gefangenschaft und "Ein Kunstgriff aus der klassischen Tragödie" gelesen und bin immer noch auf meinem Lady-Winter-Fantrip. :loool: Die Frau ist super. Wie sie Felton um den Finger wickelt und sich da ihre Geschichte ausdenkt, fand ich super! Immer wieder wird auch deutlich, wie sie selbst sich mit der biblischen Judith vergleicht. Das finde ich ziemlich bezeichnend, so, als sei sie überzeugt, dass sie wirklich für die gerechte Sache einsteht. Krass im Gegensatz stehen dazu aber Aussagen wie diese:


    Am Ende des 57. Kapitels fand ich es dann besonders lustig, wie Lady Winter vorgetäuscht hat, sich verletzt zu haben, um Felton weiterhin auf ihrer Seite zu wissen. Aber Lord Winter kann sie wirklich außergewöhnlich gut einschätzen. Ich fand es wirklich amüsant, wie er die vermeintlich verwundete Frau einfach ihrer Zofe überlässt. :thumleft:


    Ich fand Mylady auch einsame Spitze. Das gibt der Geschichte mal einen wirklich eindrucksvollen Protagonisten !


    Dieses Märchen,dass Mylady Felton erzählt war ausgezeichnet von Dumas geschildert. Fandest Du nicht auch?


    Irgendwie abgedreht, wie von einem Feuerball, der das runde Zimmer in dem sie sich befunden haben sollte, beleuchtet hat, die Rede war. Wie so ´n schlechter Trip den man hat.

  • Ich bin jetzt noch weitergekommen. (Bis Kapitel 61)


    Mylady konnte das Schloss verlassen, und ist mit Felton auf dem Weg nach Portsmouth.


    Felton schien ja ganz berauscht zu sein, als er vor Buckingham stand, und von ihm die Freilassung von Lady Winter einfordert.


    Also quasi wie ein gewöhnliches, ihr zustehendes Stück Gerechtigkeit verlangen.


    Der Charakterzug von Lady Winter wird uns mal wieder offenbart, indem Mylady nachdem sie die Aufruhr in Portsmouth von der See aus hört, schon Richtung Frankreich verschwindet. Immerhin hatte sie Felton versprochen etwas zu warten.


    In dem späteren Kapitel über das Karmeliterkloster, ist es unglaublich wie schnell Lady Winter das Vertrauen einer jungen Novizin gewinnt :-k


    Es ist


    Die gute (die Novizin) scheint ja ziemlich verliebt zu sein. Die Kommentare zu Beginn des Buches über diese Dame, vermittelten doch einen etwas anderen Eindruck, oder ? Aber nun macht sie einen solchen zerbrechlichen Eindruck, und dazu noch so leichtgläubig. :scratch:


    Das hat Dumas aber ziemlich plump konstruiert!

  • Lady Winter ist wirklich unglaublich. Diese Geschichte, die sie ihm erzählt kann man wirklich selbst glauben, wenn man nicht wüsste, dass sie erfunden ist. Das hat Dumas wirklich gut erzählt. Die Musketiere waren so weit weg und Lady Winter stand so sehr im Mittelpunkt, dass ich manchmal das Gefühl hatte, ich lese ein ganz anderes Buch.
    Allerdings finde ich sie nicht halb so sympathisch wie ihr. Unglaublich, dass sie damit durchkommt und es wirklich schafft, Felton um den Finger zu wickeln, so dass er am Ende von Kapitel 59

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Der Mord, den Felton begeht, fand ich sehr überraschend! Ich war darauf überhaupt nicht gefasst, muss ich sagen. Schon die Flucht, die Felton für Lady Winter möglich gemacht hat, war ja spektakulär, denn der arme Mann hat ja wirklich einige Strapazen auf sich genommen, um sie aus ihrem Kerker zu bringen. Als Felton sich dann Buckingham gegenübersieht, dachte ich nicht, dass er dem Herzog überlegen sein würde. Ich hatte irgendwie eher vermutet, dass dieser Mann in seinem Wahn zwar irgendwas Unüberlegtes versuchen, aber scheitern würde! Und dann das... allerdings muss ich sagen, dass ich diesen Mord anfangs etwas undramatisch fand.

    Zitat

    Felton nutzte diesen Augenblick und stieß ihm das Messer bis zum Heft in die Seite.
    "Ha, Verräter!", schrie Buckingham. "Du hast mich getötet!"
    "Mörder! Mörder!" rief Patrick. (S. 664)

    Hu? :-s Ich weiß selbst nicht, WAS ich erwartet habe, aber das war mir ein bisschen zu banal. Dennoch dauert es ja noch einige Seiten, bis Buckingham wirklich tot ist. Das kann ich dem Roman nur verzeihen, weil er schon so viele Jahrhunderte alt ist. Bei modernen Romanen hasse ich es, wenn Leute im Sterben liegen und dann noch alles sagen können, was ihnen noch so auf dem Herzen liegt. Und erst wenn sie damit fertig sind, sterben sie hochdramatisch irgendwie. Nun ja. [-( Viel anders war es ja bei Buckingham auch nicht, dennoch fand ich es etwas daneben von dem Diener, dass er erst alles Mögliche ausgerichtet hat und dass er Buckingham dann erst sagte, dass Anna ihn liebe. Das war ja wohl das Wichtigste! Was wäre denn gewesen, wenn es ihn eher dahingerafft hätte? :roll: Die Stelle fand ich etwas überkonstruiert.
    Fast fand ich es schade, dass es dann plötzlich erst einmal nicht mehr um Lady Winter, sondern wieder um die drei Musketiere und d'Artagnan ging. Aber das änderte sich ja schnell wieder und man war als Leser dabei, wie Lady Winter ins Kloster kam. Erstaunlich, wie diese Frau es schafft, jeden in ihrer Nähe zu manipulieren und herauszubekommen, was sie wann sagen muss. Sowohl mit der Äbtissin, als auch mit Madam Bonacieux hat das ja sehr gut funktioniert.
    Ich war übrigens auch erstaunt, dass es zwischen d'Artagnan und Madame Bonacieux offenbar so starke Gefühle gibt, dass er sie aus dem Kloster holen will. Ich hätte gar nicht damit gerechnet, dass er noch weiß, wer sie ist! :lol:

  • Der Mord, den Felton begeht, fand ich sehr überraschend! Ich war darauf überhaupt nicht gefasst, muss ich sagen.


    Ich habe damit auch überhaupt nicht gerechnet. Aber ich liebe es, wenn plötzlich etwas passiert, was man überhaupt nicht erwartet hat.


    Bei modernen Romanen hasse ich es, wenn Leute im Sterben liegen und dann noch alles sagen können, was ihnen noch so auf dem Herzen liegt.


    Das kommt immer auf die Situation an. Hier hat es mir nicht besonders gefallen. Es wäre realistischer gewesen, wenn er zusammengebrochen und gestorben wäre. So schien es, als wäre er gar nicht wirklich schlimm verletzt, wenn er noch die Kraft hat "Mörder, Mörder" zu schreien und eine andere "Unterhaltung" zu führen.


    Die Aussage

    Zitat

    "Ha, Verräter!", schrie Buckingham. "Du hast mich getötet!"

    fand ich nur albern. Wenn er "Verrat gerufen hätte, aber wer ruft denn "Du hast mich getötet"?

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Ich bin jetzt schon ein Stückchen weiter gekommen.
    Sehr spannend fand ich es, wie Lady Winter es im Kloster schafft, Madame Bonacieux zu manipulieren und ihr einzureden, der Brief, den sie bekommen hat, sei gefälscht worden. Obwohl Dumas ja nicht müde wird zu betonen, dass Frauen eigentlich das schwache Geschlecht sind, hat er mit Lady Winter eine Figur geschaffen, die äußerst clever - und dennoch eine Frau ist. ;) Vielleicht lässt sich das nur damit rechtfertigen, dass sie auch gleichzeitig die Böse ist. :twisted:
    Ich war sehr überrascht, dass

    Und Lord Winter kommt mal wieder zu spät...
    Aber nun

  • Ich war übrigens auch erstaunt, dass es zwischen d'Artagnan und Madame Bonacieux offenbar so starke Gefühle gibt, dass er sie aus dem Kloster holen will. Ich hätte gar nicht damit gerechnet, dass er noch weiß, wer sie ist!



    Aha, war ich nicht einer der, die sich am Anfang, der Liebe D´Artagnan' s und Madame Bonceiux sicher war ? Leider habe ich mich glaube ich mich Eurer Liebesdeutungen geschlagen gegeben. #-o


    Ist alles natürlich nicht total erst gemeint. Im Roman sind ja wirklich dermaßen viele "Liebschaften" D'Artangnan' s im Spiel, daß vom Glauben abfallen kann!


    Grüssse Tirant


  • Die Mordsequenz war ja auch wirklich total billig ! Was meine Gefühle in dem Moment anging, hätte ich Buckingham gewünscht zu überleben. Ich denke, ich empfand, weil es mir leid um Anna tat.


    Auf einen Mordanschlag mit "Du hast mich getötet!" zu reagieren, ist auch irgendwie an den Haaren herbeigezogen, oder ? Denn woher weiß Buckingham, daß er schon tot ist ? Oder sollte das eine Parodie auf den Tod sein ?


    Grüsse Tirant

  • Aha, war ich nicht einer der, die sich am Anfang, der Liebe D´Artagnan' s und Madame Bonceiux sicher war ? Leider habe ich mich glaube ich mich Eurer Liebesdeutungen geschlagen gegeben. #-o

    Ja, Tirant, das stimmt, du hast an die Liebe der beiden geglaubt. Offenbar sind Frauen wirklich misstrauische Kreaturen, während Männer die wahre Liebe einfacher erkennen können. :loool:
    So, und ich werd das Buch jetzt auslesen! :study:

  • So, ich bin durch. Ich habe am Ende vier Sterne gegeben. Ich glaube, das Buch war für eine Leserunde zu lang. Man hätte oft sicher mehr davon gehabt, wenn man längere Passagen am Stück hätte lesen können.


    Das Ende des Romans fand ich zweischneidig. Einerseits war es sehr einfach, wie Lady Winter dann gefunden, überführt, angeklagt und gerichtet wurde. Das hat Dumas sich sehr einfach gemacht. [-( Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt...
    Den Epilog fand ich aber sehr interessant, vor allem, dass

    Aber auch, dass Monsieur Bonacieux

  • Die rund 740 Seiten habe ich nun auch endlich geschafft. Mit der Sequenz über die Hinrichtung von Mylady gab es ja nochmal einen Abstecher in die Fantasy-Welt. Ich fühlte jedenfalls so. Ähnliches Gefühl wie in diesem runden Zimmer, wo Mylady vermeintlich von Buckingham gefangengenommen worden ist.


    Dumas hat das jedenfalls ausgezeichnet beschrieben, und war für mich nochmal ein Höhepunkt.


    Schade fand ich es, dass im Epilog nichts über Ketty mehr drinstand. Mich hätte ihr Schicksal doch sehr interessiert.


    Was meine Meinung über das Buch angeht ? Die zwei Monate waren etwas lang, das Leseerlebnis hat sich daher etwas in die Länge gezogen. Ich weiß auch nicht. Aber bei, sagen wir, einem Monat wäre das Abenteuer D`Artagnan`s konzentrierter an unserem inneren Auge vorbeigehuscht. Hat mich natürlich auch dazu verleitet, manchmal etwas zu lahmen.


    Mein Bewertung : **** (wenn es halbe Sterne gibt, würde ich 4 1/2 geben)


    Gerade in Situationen der Beschreibung von Gefühlen/Emotionen fand ich es besonders gut. Der Abschnitt über Mylady ´s Gefangenschaft war auch sehr gut - allerdings der Tod von Buckingham! Aber zu diesem Witz brauche ich sicherlich keine Worte mehr verlieren.


    Insgesamt ein wirklich empfehlenswerer historischer Roman.


    Gruß Tirant

  • Schade fand ich es, dass im Epilog nichts über Ketty mehr drinstand. Mich hätte ihr Schicksal doch sehr interessiert.

    Sie fehlte mir auch am Schluss! Aber wurde nicht irgendwann erwähnt, dass sie in demselben Kloster war, in dem sich auch Lady Winter und Madame Bonacieux befanden? Ich glaube, irgendwo stand das. Dennoch hätte mich ihr weiteres Leben sehr interessiert, zumindest im Epilog hätte Dumas das gerne noch mal erwähnen dürfen. Auch Anna von Österreich fehlte mir da ein bisschen!