Veit Veltzke: An der Seite Napoleons - Die Erlebnisse eines rheinischen
Jungen; Verlag Böhlau Köln 2007; 156 Seiten; ISBN: 3-412-17706-7
"Der Held der Geschichte ist ein vierzehnjähriger Junge vom
Niederrhein. Er gelangt durch Vermittlung seines Dienstherren in Paris
in den Pagendienst Napoleons. Auf einer Reise des Kaisers an den
Niederrhein 1811 entfernt er sich jedoch ohne Erlaubnis vom
Kaiserlichen Reisezug, um seine Heimatstadt und seine Jugendliebe
wiederzusehen. Ein Schritt mit weitreichenden Folgen für ihn! Er hat
den Pagendienst zu verlassen, nimmt Dienst im französischen Militär und
erlebt das Kriegsgrauen im Rußlandfeldzug 1812," berichtet die
Inhaltsangabe.
Die Geschichte widmet sich einem vernachlässigten und damit unbekannten
Detail der niederrheinischen Geschichte, nämlich der französischen
Besatzungszeit. Die Geschichte ist flott geschrieben und somit leicht
lesbar.
Das ist aber auch schon das einzige Kompliment, das man das Buch machen
kann. Die Erzählperspektive ist unpersönlich und oberflächlich. Wie
sieht die politische Situation in Europa und insbesondere am
Niederrhein zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus? Wie lebten die Menschen
hier ganz konkret? Wie kämpften die Armeen damals? Wie sieht Rußland im
Winter, die sieht Rußland im 19. Jahrhundert aus? Allein diese Fragen
beantwortet Veltzke nicht. Veltzke hätte mehr aus dieser fiktiven
Biographie machen können. Ein wenig mehr anschauliches Abenteuer, ein
wenig mehr Liebesdrama und die Geschichte wäre in Ordnung gewesen.