Syvertsen. Jan-Sverre - Blaue Augen

  • Inhalt: Die vierzehnjährige Tonje verschwindet, nach drei Wochen hat die Polizei noch immer keine konkrete Spur. Zusammen mit dem Psychologen Sander Mork macht sich Ermittlerin Lisa Lunde daran, im Umfeld der Schülerin Nachforschungen anzustellen, und bald decken sie Verbindungen zur Pädophilenszene auf, welche ganz offensichtlich auch in der scheinbar heilen Welt der Kleinstadt Ski ihre Netze gesponnen hat. Dann werden im Internet Fotos von Tonje entdeckt, und eine Leiche gefunden...


    Fazit:
    Syvertsen nimmt sich in seinem Krimi eines kontrovers diskutierten Themas an: Das Internet übt einen großen Reiz aus, die Faszination, in Chatrooms jemanden kennenzulernen ist allgemein bekannt - aber wer tatsächlich auf der anderen Seite sitzt, können gerade Kinder nur schwer einschätzen. Und Eltern wissen oft nicht, was in den Kinderzimmern über die PC-Bildschirme flimmert...


    Mir hat sehr gut gefallen, wie Syvertsen die verschiedenen Figuren porträtiert - denn in der Kleinstadt Ski haben nicht nur Tonjes Freundinnen etwas zu verbergen. Ein vielversprechendes Debüt, mit deutlichem Entwicklungspotential für nachfolgende Bände. Auch wenn nicht überall, wo Skandinavien drauf steht auch gute Krimikost drin steht, hier wird man meiner Meinung nach wirklich bestens unterhalten. Es liest sich flüssig und spannend, man blättert gerne um, weil man wissen möchte, wie es weiter geht (zum Beispiel die jeweilige Vergangenheit der Hauptpersonen Sander und Lisa) und Handlungsverlauf bzw. Ermittlung erscheinen durchaus realistisch. Blutrünstige Szenen werden dabei eher ausgelassen, die Brutalität spielt sich fast ausnahmslos in der Fantasie des Lesers ab (zumindest ging's mir so).


    Schwierigkeiten hatte ich nur manchmal beim Namen sortieren - Lisa, Lena, Tonje, Tonne - hat ein wenig gebraucht, bis mein Hirn in der Sonne dazu in der Lage war, das zu sortieren.

    In allem habe ich Ruhe gesucht und sie nirgends gefunden außer in einer Ecke mit einem Buch.
    - Umberto Eco

  • Ein neues Erstlingswerk aus Norwegen - und ein gutes dazu!


    Die 14-jährige Tonje ist verschwunden und drei Wochen später tauchen Fotos von ihr in einem Padophilen-Netzwerk auf. Kommissarin Lisa Lunde bittet den Schulpsychologen um Hilfe, er scheint als einziger in der Provinzstadt Ski etwas von Jugendpsychologie zu verstehen, ermittelt also inoffiziell mit.


    Als kurz darauf die Leiche eines Teenagers gefunden wird, aber nicht Tonje, gerät der Fall in Fahrt und entwickelt sich spannungsreich bis hin zu einem klassischen Showdown, in dem sich das ganze "Personal" am Schluss versammelt (Anleihen an Agatha Christie nicht ausgeschlossen, aber es fehlt das Übergehirn Poirot :mrgreen: )


    Ich habe das Buch,. trotz des ernsten Themas, genossen und in einem Rutsch durchgelesen, alle Figuren wirken durchaus glaubwürdig, nichts ist übertrieben, man jammert nicht ständig herum, das Privatleben der Beteiligten wird nicht allzu breit getreten. Die Polizeiarbeit steht im Mittelpunkt - und das ist gut so.


    Von mir ****

  • Vielen Dank morse :cheers:


    für die Buchvorstellung. Das klingt recht interessant und ich habe es auf meine Liste gesetzt.:winken:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)