Wird die Leseleidenschaft vererbt?

  • Kinder, die in einem Haushalt aufwachsen, in dem das längste gedruckte Schriftstück die Fernsehzeitung ist, die ihre Bezugspersonen nicht beim Lesen beobachten können, werden in der Regel zu Nichtlesern.

    Und wie in jeder Regel gibt es auch hier Ausnahmen - ich bin eine. :wink:

  • Ich glaube auch nicht, dass die Leidenschaft fürs Lesen vererbt wird. Da ich selber noch "jünger" (15) bin, weiß ich von mir aus, dass meine Mutter ab und zu ein Buch liest, aber mein Vater überhaupt nicht. Meine Eltern, vorallem mein Vater können es nicht verstehen, wie man stundenlang ein Buch lesen kann und dann noch so viele. Auch liest sonst niemand in meiner Verwandschaft. Meine Tante hat mir einmal gesagt, wenn sie anfängt zu lesen schläft sie ein. Was wiederrum ich nicht verstehen kann. :-k
    Bei mir kam es dazu, dass ich mit dreizehn mal in die Bücherrei musste, so hat das Ganze angefangen. Davor hatte ich keinen großen Kontakt zu Büchern.

    Spring - und lass dir auf dem Weg nach unten Flügel wachsen.
    Ray Bradbury

  • Vor ein paar Jahren hätte ich noch gesagt, dass es in meiner Familie nicht vererbt wurde: Obwohl meine ältere Schwester und ich im Kindergartenalter schon lesen konnten und meine jüngere Schwester und mein Bruder zumindest im Teenageralter so richtig mit dem Lesen angefangen haben konnte ich mir meine Elter nie mit einem Buch vorstellen.
    Aber in ihrer Kindheit haben beide sehr gerne und sehr viel gelesen, viele Bücher besitzen wir heute noch. Nur hat eben die Zeit und die Konzentraiton gefehlt, um ein vollständiges Buch zu lesen, als wir noch alle vier zu Hause waren und dazu noch Hund und Katzen im Haus waren.
    Heutzutage liest meine Mutter sehr viel, hauptsächlich Frauen- und Liebesromane, und sie ist diejenige mit den am besten gefüllten Regalen.


    Ich denke also schon, dass der Lesetrieb vererbt wurde, nur wurde uns das weniger von den Eltern vorgelebt, stattdessen haben sie dafür gesorgt, dass wir ein großes Angebot hatten und zumindest meine ältere Schwester und ich von uns aus unbedingt lesen können wollten.

  • Ob die Leseleidenschaft wirklich "vererbt" wird, im eigentlichen biologischen Sinne weiss ich nicht, glaube aber eher nicht.


    Eine viel größere Rolle spielt sehr wahrscheinlich das Vorleben der Lesebegeisterung. Wie schon erwähnt, bin auch ich der festen Überzeugung, dass aus einem Haushalt, wo viel gelesen wird und es immer Bücher gibt, eher die nächste begeisterte Lesegeneration entsteht, als wenn nur mal eine Fernsehzeitschrift irgendwo rumliegt.


    Aber auch die Erziehung ist sehr wichtig: Vom Bilderbuch-Ansehen übers Vorlesen bis zum gemeinsamen Miteinanderlesen mit den Kindern fördert ganz klar.


    Ausnahmen gibt es aber natürlich auch hier.


    Meine Tochter ist jetzt etwas über zwei Jahre und ich hoffe, dass ich ihr ein gutes Vorbild bin :D


    Auch wenn meine Mutter wohl eher "leichte" Lektüre bevorzugt hat, gab es aber bei uns immer Bücher. In der zweiten Klasse hat meine Mutter mich auf Anraten meiner Lehrerin hin in der örtlichen Bücherei angemeldet, und seitdem bin ich "Buchgeschädigt". :lechz:

  • Also bei mir hat sich das Lese-Gen einfach so eingeschlichen. :)


    Meine Eltern hatten wegen der schweren Arbeit damals keine Zeit zum lesen.


    Ich selbst wurde durch die Schule und örtliche Bücherei eine Leseratte.


    Meine drei Kinder wiederum lesen überhaupt nicht viel. (Klar meine Tochter jetzt fürs Studium - aber auch sie macht in Ihrer Freizeit andere Dinge als lesen). Bei meinen zwei Jungs steht der PC an erster Stelle. Und wenn ich mal zum lesen von einem guten Buch auffordere kommt die Antwort: wozu? Wenns gut ist wirds doch irgendwann mal verfilmt. DVD schauen ist dann wieder angesagt!


    ALSO: fülle ich meine Bücherregale selbst! .... und das sehr gewissenhaft und stetig! (wenn ich da an meinen SUB denke) :uups::pale:

  • Vererbt? Denk ich eher nicht. Aber vorleben, ja, das trifft es eher. In meiner Familie (Mutters Seite) wird viel gelesen. Zumindest bei den Frauen. Soweit ich weiss, trifft das auf der Familie meines Vaters nicht zu.
    Die Familie meines Mannes ist ganz extrem. Sagst du Bücher, kriegst du nur ein abschätziges Grinsen und Lagerfeuerfutter gesagt. Obwohl... meinen Schwager habe ich einmal beim Lesen erwischt. Leider war es mei altes Tagebuch... :evil:

  • Ich glaub auch nicht, dass die Leselust/-sucht vererbbar ist. Aber wenn die Bezugspersonen viel lesen, färbt das wohl auf das Kind manchmal ab. Denn wenn Eltern viele Bücher lesen, dann wollen sie diese Erfahrung meistens auch an ihre Kinder weitergeben, indem sie ihnen z.B. Bücher schenken oder ihnen viele Geschichten vorlesen. Meine Mum ist jetzt nicht so eine Leseratte, aber ich hatte als kleines Kind immer viele Bilderbücher und sie hat mir auch oft Märchen vorgelesen. :bounce:

    :study: J.R.R. Tolkien - The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring

  • Ich glaube auch, dass es verschiedene Faktoren gibt.
    Ich kann mich daran erinnern, dass meine Mutter 1987 den Medicus gelesen hat, als ich noch klein war. SIe hat ansich immer irgendwas gelesen. Das hat mich garantiert geprägt.
    Hinzu kam, dass man uns im Kindergarten udn Hort auch immer viel vorgelesen hat.


    Aber dass da so eine Sucht draus geworden ist... puh :wink:

  • Biologisch betrachtet dürfte sich die Leseleidenschaft nicht vererben... Es gibt ja meines Wissens nach kein Genom, welches die Informationen für "Freude am Lesen" trägt :D Das wäre aber wirklich interessant... Ich denke auch, dass da andere Faktoren eine Rolle spielen.
    Wenn man als Kind von seinen Eltern Bücher vorgelesen bekommt, ist das sicherlich ein guter Schritt! :wink: Dabei ist wohl auch wichtig, ob die Eltern selber gerne Bücher lesen und dem Kind diese Bücherliebe vermitteln können.


    Ich denke auch, dass die Sprachentwicklung dabei eine Rolle spielt. Je schneller ein Kind sprechen und später lesen kann, desto eher greift es sich ein Buch.

    :study: - 2016 - Bücher: 06 / Seiten: 2.668 / Hörbucher: 08 / Minuten: 3.099 / Comics: 03 / Seiten: 892

  • Also als Kind hab ich immer gern meine Schwester Gute Nacht Geschichten vorgelesen, da gibt es doch immer solche Bücher 364 Geschichten für jeden Tag , über Tiere im Wald usw kindgerecht gestaltet mit Bildern :) Ich fand die immer so toll. Dann ein Märchenbuch das ich auch immer so schön fand. :D
    Meine Mutter liest auch hin und wieder meist über wahre Begebenheiten, wie Wüstenblume usw ...
    Mein Vater und mein Freund verschlingen die dicken Bücher Die Zwerge und Die Elfen Triologien. Aber es gibt auch Zeiten wie jetzt .. da die beiden doch lieber an der Konsole oder Computer spielen . ist ja auch nichts dabei.


    Meine Schwester wiederum , die liest sehr gerne auch eben Fantasy wie Ascheherz oder Panem :) usw ... Die Bücher find ich auch sehr klasse Panem hab ich grad mal das 1. Band gelesen.. muss mal wieder von meiner schwester ausleihen aber immoment hab ich genug zu lesen meine eigenen Bücher ( siehe mein Stabel ungelesene Bücher in Bücherregal) und es kommen demnächst wieder so viele neue Bücher raus , die mich interessieren , aber mein Geld ...
    Find ich toll, sie hat mich dann auch wieder in der jetzigen Zeit angesteckt mit Bücher lesen . :)

  • Zu dem Biologischen Teil kann ich nicht viel beisteuern, dazu hab ich davon zu wenig Ahnung :loool:

    Wenn man als Kind von seinen Eltern Bücher vorgelesen bekommt, ist das sicherlich ein guter Schritt! :wink: Dabei ist wohl auch wichtig, ob die Eltern selber gerne Bücher lesen und dem Kind diese Bücherliebe vermitteln können.

    Das denke ich auch, wenn die Eltern es einem Vorleben finden Kinder den Zugang zu Büchern wahrscheinlich schneller und haben auch eine ganz andere Beziehung dazu.


    Ich denke auch, dass die Sprachentwicklung dabei eine Rolle spielt. Je schneller ein Kind sprechen und später lesen kann, desto eher greift es sich ein Buch.

    Was an sich auch logisch ist, da es dem Kind wahrscheinlich leichter fällt zu lesen, als wenn es Schwierigkeiten mit Sprache und Schrift hat.


    Meine Mutter hat uns immer viel vorgelesen, komischerweise lese ich heute am liebsten selbst und lasse mir nur noch sehr ungern vorlesen aber als Kind war es schön :)

    "While we may come from different places and speak in different tongues our hearts beat as one" (Harry Potter and the Goblet of Fire)

  • Vererben ist wohl zu viel gesagt, aber wie einige andere auch glaube ich das es viel davon abhängt ob sich die Eltern mit einem in der Beziehung beschäftigen, sprich ob man als Kind von den Eltern vorgelesen bekommt und ob die Eltern selbst auch lesen. Meine Eltern tun dies z.B. beide und das hat meiner Leseleidenschaft bestimmt nicht geschadet.

    Ich finde es einen wunderschönen Gedanken, dass etwas, das ein Mensch vor über hundert Jahren niedergeschrieben hat, noch immer da ist. Der Mensch selbst ist schon lange verschwunden, und vielleicht sogar schon vergessen, aber seine Gedanken sind immer noch da. Bücher sind Boten aus der Vergangenheit, weißt Du? Botschaften aus der Vergangenheit für die Menschen der Zukunft. Wie kleine Zeitmaschinen.

  • Ich seh das auch so, dass es eher von der Erziehung abhängig ist.
    Mir wurd zum Beispiel als Kind viel vorgelesen.
    Und als ich dann selber lesen konnte war ich ziemlich stolz. Ich hab auch ständig Bücher geschenkt bekommen und so hörte das mit dem Lesen nie auf.
    Meine Oma, meine Mutter und meine Schwester lesen auch gerne und viel. Wahrscheinlich hätte das dann sowieso wieder abgefärbt :wink:

  • Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen das es vererbbar ist, denn dann dürfte ich nicht ein einziges Buch zuhause haben.


    Weder meine Eltern, Grosseltern noch meine Schwester haben Interesse an Büchern und können mich gar nicht verstehen wie ich in einen Bücherladen so in Extase raten kann. Auch mein Freund - der zwar mit mir shoppen geht, jedoch ebenfalls das Interesse nicht verstehen kann - liest keine Bücher.


    Auch hat mir nie jemand eine Geschichte vorgelesen oder so.


    Irgendwann bekam ich mal von einer Tante (sie ist aber auch keine Leseratte) Bücher geschenkt und so kam ich das erste mal mit Bücher in "Berührung".

  • Naja, wie schon im ersten Beitrag liest auch meine Mutter seit ich denken kann nur Zeitschriften, macht Kreuzworträtsel und strickt. Mein Vater liest hauptsächlich im Urlaub, wo er keinen Computer hat. Zu Hause sitzt er wohl meistens vor der Kiste und liest auch eher Zeitschriften, puzzelt und macht Kreuzworträtsel.


    Ich bin früher durch die Bücherei auch zu einer richtigen Leseratte geworden und habe immer noch drei Bücherserien bei meinen Eltern auf dem Dachboden schlummern, die ich früher verschlungen habe: Hanni und Nanni, Dolly sowie Bille und Zottel. Die sind ja heutzutage bei den Teens wohl nicht mehr so angesagt. :uups:


    Meine beiden Jungs (13 und 10) lesen auch viel, vor allem der Große. Der hat mein Gen wirklich geerbt und verschlingt eine Serie nach der anderen. Er ist hier unter Bastifantasti angemeldet und hat auch schon angefangen, seine Bücher einzutragen...


    Mein Mann liest zwar auch sehr gerne, kommt aber arbeitsbedingt nur im Urlaub dazu. Somit hat auch er seinen Teil dazu beigetragen, dass unsere Kinder lesen :D

    :thumleft: Ich tausche meine unter "Tauschbücher" aufgelisteten Bücher nach dem Lesen gerne auf "Tauschgnom", wo auch schon andere interessante Bücher stehen. :flower:



    :study: Tauschgnomregal

  • Also ich kann mich den meisten hier anschließen...zwar nicht vererbt, aber wenn Eltern es vorleben, lesen die Kinder auch eher...


    Ich war schon als kleines Kind von dem Bücherregal meiner Mutter fasziniert...Sie liest auch sehr viel. Als ich kleiner war vllt mehr als mittlerweile, aber sie hatte/hat immer ein Buch in der Hand oder wenigstens in der Nähe...Meine Tante liest sogar noch mehr, ein SuB baut sich bei ihr erst gar nicht richtig auf^^ Und meine Oma seh ich immer nur mit diesen Groschen-Romanen... Der männliche Teil der Familie liest eigentlich nur Fachliteratur, also ein anderes Buch habe ich bei ihnen noch nie gesehn...

    Ein Leben ohne Bücher ist wie eine Kindheit ohne Märchen, ist wie eine Jugend ohne Liebe, ist wie ein Alter ohne Frieden.
    Carl Peter Fröhling

  • Meine Eltern haben nie gelesen, daher sage ich vererben nein. Meine Mutter hat mir zwar damals das ein oder andere Märchen vorgelesen aber ich bin im Laufe der Jahre alleine zu einer Leseratte geworden. Ich lese meinem Sohn viel vor und hoffe das er später selber liest und in die Bücherwelt eintaucht.

  • Naja, es wird aber nach und nach auch schwieriger eine Leseratte zu werden.
    Leseratte zu sein, muss aber leider auch nicht immer etwas gutes sein. Es gibt schließlich auch einige, die dadurch ihre freunde fallen lassen.
    Ganz in die viele Welten fallen und kein soziales Leben mehr haben. Ob das viel besser, als nicht zu lesen ist, weiß ich ja auch nicht.

    Femals are Princess by Nature
    :study: Eternal - Die Geliebte des Vampirs
    :study: Ein Sukkubus in Nöten

  • Weiß leider auch nicht ob lesen vererbt wird. :-,


    Ich kann dazu nur eins sagen meine Mama und meine Schwester lesen auch sehr viel, und meine zehen jährige Tochter liest auch sehr gerne und viel. :montag: