Petra Welzel - Hildegards Lied

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    Ihr Vater will die junge Hildegard an einen Adligen verheiraten. Doch sie liebt Erik, einen armen Troubadour. Nur ein Ausweg bleibt: sie flüchtet ins Kloster. Aber auch als Nonne ordnet Hildegard sich nur schwer unter. Wieder flüchtet sie: ihre Heilkunst wird am Hof des deutschen Kaisers verlangt. Endlich wird sie auch in der Kirche anerkannt und erhält ihren großen Auftrag. Sie soll ein Kloster gründen - in Bingen am Rhein. Und dann trifft sie wieder auf Erik, die Liebe ihres Lebens...


    Petra Wetzel erzählt in diesem Historie-Schmöker das Leben der Hildegard von Bingen.
    Schon als Kind hat Hildegard Visionen, möchte diese auch den Eltern mitteilen, welche sie jedoch nicht verstehen. Eine Kräuterfrau führt sie in die Pflanzenkunde ein. Auf dem Herrenhof ihres Vaters lernt sie dann Erik kennen, welcher die Liebe ihres Lebens werden sollte.
    Wie sie sich nun weigert, eine vom Vater beschlossene Ehe mit Anno von Hoheneck einzugehen, wird sie in das Kloster zu Disisbodenburg gebracht und dort mit Jutta von Sponheim in einer Klause eingemauert. Jutta von Sponheim ist ihre Lehrerin, welche sie in der Kunst des Lesens und Schreiben unterrichtet. Ihr Dasein als Klosterfrau gestaltet sich allerdings sehr schwierig und sie muss mit grossen Hindernissen kämpfen, bis es soweit ist, dass sie als Heilerin anerkannt wird . Vor allem dauert es sehr lange, bis der Papst sie als Seherin anerkennt
    Immer wieder werden ihr vom Klerus Steine in den Weg gelegt, auch als sie ein eigenes Kloster bauen will.


    Ich bin ziemlich enttäuscht von diesem Roman. Ich erwartete ein Buch mit historisch gut recherchiertem Hintergrund, welche das Leben dieser bemerkenswerten Frau beleuchtete. Dies ist jedoch nur vage der Fall. Ihre Visionswerke Scivias, Liber vitae meritorum und Liber divinorum operum werden nur am Rande erwähnt, ebenso wie auch ihre naturkundlichen Bücher. Dass Hildegard von Bingen in der Botanik und Heilkraft der Natur bewandert war, kann der Leser nur erahnen. Und vor allem zog sich diese Liebesgeschichte, welche die Autorin Hildegard andichtete, als störendes Element, wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Ich gestehe einem Autor gewisse künstlerische Freiheiten gewiss zu, wenn diese der Sache dienlich sind, dem Leser dies erläutert wird, warum und weswegen. Hier liest man nur einen kurzen, und nicht einmal sorgfältig zusammengestellten Lebenslauf Hildegards von Bingen.
    Ich kann dieses Buch wirklich nicht weiter empfehlen, muss dazu auch sagen, dass ich die letzten 100 Seiten nur noch quer gelesen habe.


    Möchte gerne jedoch auf folgende Seite hinweisen
    http://www.hl-hildegard.de/1024x768/index.htm

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

    2 Mal editiert, zuletzt von K.-G. Beck-Ewe ()