Horst Bieber: Wrozeks Meineid; Rowohlt Verlag Reinbek bei Hamburg 1985; 252 Seiten; ISBN: 3-499-42704-4
"Oswald Schramm wird unter seltsamen Umständen ermordet. Joachim
Wrozek, Privatdetektiv, hat unmittelbar vor dem Mord für die Ehefrau
des Toten, Irene Schramm, gearbeitet und steht nun als Kronzeuge vor
Gericht. Sind Irene Schramm und ihr Freund Manfred Lurwig schuldig? Das
Urteil hängt von Wrozeks Beobachtungen und seinen Aussagen vor Gericht
ab.
Einige Monate nach dem Prozeß wird Wrozek durch eine junge Frau, die
sich als Ursula Schulte vorstellt, in mysteriöse Geschehnisse
verwickelt. Plötzlich gerät er selbst in Verdacht: Die Polizei trifft
ihn in einer Wohnung an, in der sich Blutspuren befinden. Seine Waffe
verschwindet aus dem verschlossenen Tresor. Dafür liegen dort brisante
Fotos und heißes Geld," berichtet die Inhaltsangabe.
Das Buch ist eine Mischung aus amerikanischer Gerichtsshow und
unglücklich - schmieriger Liebesgeschichte, die nur darauf angelegt
ist, Wrozek im entscheidenden Augenblick aus der Patsche zu helfen.
Das Buch ist zwar flott geschrieben und gut lesbar. Wirkliche Spannung
kommt hier aber nicht auf. Dafür ist die Handlung zu absehbar und auf
das Happy - End angelegt. Wobei das glückliche Ende nur die berufliche
Seite des Privatdetektivs anbelangt. Aufgrund seiner Unfähigkeit zu
Gefühlen kann erst gar keine Romanze aufkommen. Der Roman folgt einer
bewährten Erzählstruktur: Zuerst gerät ein Protagonist immer mehr in
Schwierigkeiten; im Augenblick der größten Not kommt dann unterwartete
Hilfe.
Wie schon gesagt: Der Roman liest sich leicht und flott. Wer
amerikanische Gerichtsshows mag, wird hier voll und ganz auf seine
Kosten kommen.